Warum viele Unternehmen mit ihrer Informationsbasis kämpfen

Datenchaos made in Germany – Zwischen Datenflut, KI und Compliance-Druck

Datenchaos

Daten gelten heute als unverzichtbare Ressource für Innovation, Effizienz und Wettbewerbsvorteile. Doch trotz dieser Einsicht fehlt vielen Unternehmen eine klare Linie im Umgang mit ihrer Datenlandschaft.

Eine aktuelle Umfrage unter 500 IT-Führungskräften in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich – durchgeführt vom Technologieunternehmen Splunk – zeigt: Besonders deutsche Organisationen sind oft überfordert und strategisch unterversorgt.

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Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Fast alle Befragten aus Deutschland (99 %) betonen die hohe Bedeutung datenbasierter Entscheidungen. Doch dieser Anspruch spiegelt sich nur unzureichend in der Praxis wider. Nur ein Drittel der Befragten erkennt in datengetriebenem Handeln einen entscheidenden Innovationsmotor – dabei fehlt es häufig an den dafür notwendigen Strukturen. So geben 39 Prozent der IT-Entscheider an, dass ihre Organisation über keine wirksame Datenstrategie verfügt.

Datenwachstum: Mehr Ballast als Nutzen?

Ein zentrales Problem ist das rapide anwachsende Datenvolumen. Knapp die Hälfte der Befragten schätzt, dass sich dieses in den letzten drei Jahren um mindestens 50 Prozent erhöht hat. Ein Viertel sieht sogar eine Verdopplung. In Deutschland wird diese Entwicklung besonders kritisch bewertet: Ein Drittel der Befragten empfindet die zunehmende Datenmenge bereits als Belastung – deutlich mehr als in den anderen untersuchten Ländern.

Die Folgen: Daten-Silos, Sicherheitsrisiken und ein erschwerter Zugang zu relevanten Informationen. Zwei Drittel der Befragten sehen durch die Datenflut ein gestiegenes Risiko für Cyberangriffe.

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Regulatorische Anforderungen: Belastung oder Chance?

Mit der Datenmenge wächst auch der Druck, regulatorische Vorgaben einzuhalten. 68 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen erwarten, dass sich dieser Druck in den nächsten drei Jahren weiter erhöht. Mehr als die Hälfte sorgt sich konkret vor möglichen Strafen bei Verstößen.

Gleichzeitig sehen viele Unternehmen darin auch einen möglichen Vorteil: 71 Prozent glauben, dass Compliance ein strategischer Wettbewerbsvorteil sein kann – etwa durch mehr Vertrauen bei Kundinnen und Partnern. Zudem geben 73 Prozent an, dass klare Regelwerke auch bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen helfen können.

Künstliche Intelligenz: Hohe Erwartungen treffen auf Unsicherheit

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) steht bei vielen Unternehmen auf der Agenda: 42 Prozent arbeiten aktuell an entsprechenden Projekten. Gleichzeitig ist KI auch Treiber der bestehenden Probleme. So wird sie von über einem Drittel der Befragten als Ursache für das anwachsende Datenvolumen genannt. Fast die Hälfte befürchtet, dass KI künftig eine unkontrollierbare Datenflut auslösen könnte.

Besonders kritisch ist die Lage in Bezug auf Datenschutz: Nur ein Drittel der IT-Entscheider ist sicher, dass ihre KI-Prozesse mit Vorschriften wie der DSGVO im Einklang stehen. Darüber hinaus erschwert mangelhafte Datenqualität die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Anwendungen.

Fehlende Strategien: Wunsch und Realität klaffen auseinander

Produktivitätssteigerung, technologische Entwicklung und Effizienzgewinn sind laut Umfrage die zentralen Ziele für den datengetriebenen Wandel. Auch der Druck von außen wächst: Marktunsicherheiten, Wettbewerb und wirtschaftliche Instabilitäten verstärken die Nachfrage nach fundierten, datenbasierten Entscheidungen – zunehmend auch aus den Führungsetagen.

Doch trotz dieser Nachfrage bleibt es oft bei Absichtserklärungen. Nur 61 Prozent der deutschen Unternehmen verfügen über eine effektive Datenstrategie. Gleichzeitig befürchten 77 Prozent, dass mangelhafte Datenqualität ein Risiko für ihr Geschäft darstellt.

Daten als Schlüssel – aber nur mit Struktur

Die Ergebnisse der Splunk-Umfrage zeigen deutlich: Daten gelten als strategisches Kapital, doch viele Unternehmen sind nicht ausreichend darauf vorbereitet, dieses Potenzial zu nutzen. Es mangelt an klaren Zuständigkeiten, an robusten Datenstrategien und an verlässlicher Datenqualität.

Wer langfristig innovativ und wettbewerbsfähig bleiben will, muss nicht nur in Technologie, sondern auch in Governance, Compliance und tragfähige Dateninfrastrukturen investieren.

(pd/Splunk)

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