Cloud-Kosten: Konnektivität bietet Einsparpotenzial

Unvorhergesehene und komplexe Gebühren sind der Schrecken einer jeden Monatsabrechnung in privaten Haushalten. Sie bedeuten viel Arbeit und können die finanzielle Planung komplett über den Haufen werfen.

Laut einer Studie von Energy Helpline sind Energiekostenabrechnungen besonders schwer zu verstehen: Die Überprüfung von Stromzählerständen und Gasgebühren kostet vor allem Zeit. Doch wer setzt sich schon hin und überprüft jede Position seiner Rechnung, um jede Ausgabe zuordnen zu können? Dies gilt auch für die Kontrolle unerwarteter IT-Ausgaben. Speziell die Cloud-Abrechnung ist ähnlich komplex wie die Auflistung der Gas- und Stromgebühren und kann IT- und Finanzteams leicht überfordern. 

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Die Cloud wird aber für viele Unternehmen immer wichtiger: Nach dem aktuellen Flexera-Report „State of the Cloud“ (2020) führte die COVID-19-Pandemie bei 50 Prozent der befragten Unternehmen zu einer intensiveren Cloud-Nutzung als geplant – und zu einer detaillierten Aufschlüsselung der Ausgaben. Neben der Überwachung stellen die Analyse und Freigabe dieser Kosten einen zusätzlichen Arbeitsaufwand für das Procurement-Team dar.

Für die CFOs (Chief Financial Officer) von heute erschweren die immer komplexer werdenden Cloud-Kosten den Überblick. Allerdings ist das Management der Unternehmens-Cloud für IT- oder Finanzführungskräfte mittlerweile kein Nice-to-have mehr, sondern ein Muss. Woher aber die Zeit zur Prüfung komplexer Rechnungsposten nehmen, wenn es auch andere dringende Geschäftsaufgaben gibt?

Mit dem zunehmenden Einfluss der Cloud steigen auch die Ausgaben für die IT-Strukturen oder Cloud-bezogene Initiativen. Die Verwaltung der Finanzen sollte jedoch nicht so aufwändig sein, dass sie das Unternehmen lähmt.

Ein Umstieg auf die Cloud muss keine höheren Kosten nach sich ziehen

Laut einer Studie von Gartner zählen Investitionen in die Cloud für mehr als ein Drittel der Unternehmen zu den drei wichtigsten Prioritäten bei ihren Ausgaben. Der zuvor erwähnte Bericht von Flexera zeigt aber auch die Schwierigkeit bei der Verwaltung solcher Kosten, wodurch das Cloud-Budget durchschnittlich um 23 Prozent überzogen wird. Für 2021 wird eine Erhöhung des Cloud-Budgets von 47 Prozent erwartet.

Oftmals bedeutet ein Umstieg auf Cloud-Strukturen eine Abkehr von der traditionellen Verwaltung bei IT-Ausrüstung und -Services. Diese Umstellung bietet Unternehmen klare Vorteile, die sie aber oft nicht realisieren, weil ihnen die komplizierte Kostenkontrolle Probleme bereitet. Damit alles im geplanten Rahmen bleibt, sollte die interne IT-Abteilung stets prüfen, an welcher Stelle sie Kosten kontrollieren und einsparen kann – beispielsweise bei der Cloud-Konnektivität.  

Einsparmöglichkeiten bei der Cloud-Anbindung

Mit der wachsenden Bedeutung von CSPs (Cloud Service Provider) verfolgen Unternehmen mittlerweile immer häufiger einen hybriden Ansatz bei ihrer IT-Infrastruktur. Dabei nutzen sie neben On-Premises-Lösungen auch öffentliche und private Clouds. So können sie das Beste für sich herausholen, sofern ihre Netzwerkkonnektivität dafür flexibel genug ist. Das bietet ihnen die Möglichkeit, sich jederzeit mit der Cloud zu verbinden – natürlich immer auf Basis der geschäftsspezifischen Workloads und Anforderungen.

Eine hohe Netzwerkflexibilität verbessert die Kontrolle der Cloud-Ausgaben. Ein Unternehmen kann seine gesamten Ressourcen bestimmten Tagen sowie Stunden der Arbeitswoche zuordnen und die Netzwerkverbindungen entsprechend anpassen. Auf diese Weise lassen sich auch die Betriebskosten besser überwachen. Bei den traditionellen Formen der Netzwerkkonnektivität gibt es diese Möglichkeiten nicht. Denn hier stecken Unternehmen oftmals in mehrjährigen Verträgen sowie einer starren Infrastruktur fest und können nicht mit einer erhöhten Nachfrage mitwachsen. Um die Vorteile eines elastischen Cloud-Modells zu nutzen, benötigen sie daher eine Lösung, mit der sie ihre Netzwerkkonnektivität flexibel optimieren können.

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Schattenkosten des Egress-Datenverkehrs

Wer die Cloud-Ausgaben reduzieren will, sieht sich mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: dem Egress-Datenverkehr. Dabei handelt es sich um Daten, die aus der Cloud zurückfließen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Denn wie bei jeder Rechnung – egal ob Energie, Telefon oder Cloud – sollten unvorhergesehene Ausgaben vermieden werden. Dies gilt vor allem, wenn das Einhalten des Budgets oberste Priorität hat. 

Diese Egress-Kosten können besonders bei Spitzen im Datenverkehr und Endbenutzerverbrauch einen Großteil der Cloud-Ausgaben verursachen. So erlebte die NASA beispielsweise im März 2020 eine unangenehme Überraschung: Eine Überprüfung der Finanzpläne ergab, dass bis zum Jahr 2025 mehr als 200 Petabyte in der Cloud gespeichert werden sollten. Da Wissenschaftler aber zahlreiche Daten für Forschungsprojekte von NASA-Missionen aus der Cloud herunterladen, stand der Raumfahrtbehörde ein drastischer Anstieg der Ausgaben bevor – durch unerwartete Egress-Kosten in Millionenhöhe. 

Aus diesem Vorfall können andere Unternehmen lernen, denn eine vorausschauende Planung ist entscheidend für die Minimierung der Cloud-Ausgaben. Dafür müssen IT-Verantwortliche verstehen, wann diese Gebühren anfallen und wie sie sich vermeiden lassen. Eine Möglichkeit zur Einsparung besteht zum Beispiel darin, nicht auf das öffentliche Internet, sondern auf direkte Verbindungen von großen Cloud-Anbietern zuzugreifen. Dadurch lassen sich 50 Prozent oder sogar mehr der anfallenden Datengebühren einsparen. Auch nützliche Tools zur Verwaltung von Cloud-Kosten – beispielsweise von AWS, Microsoft Azure, Google und Oracle bereitgestellt – sind hilfreich. Der genaue Funktionsumfang dieser Hilfswerkzeuge variiert von Anbieter zu Anbieter, umfasst aber in der Regel Preiskalkulatoren, Abrechnungs-APIs und Benachrichtigungen.

Der versprochene Return on Investment (ROI)

Eine sinnvolle Lösung für die Herausforderungen bei Konnektivität und Datenverkehr bieten NaaS-Plattformen (Network as a Service). Damit können Unternehmen die Vorteile der Cloud voll ausschöpfen.

So lassen sich Netzwerkverbindungen jederzeit skalieren, dadurch die Konnektivitätsleistung für Cloud-Ressourcen optimieren und Kosten einsparen. Zudem müssen sich Unternehmen nicht an langfristige Verträge binden oder einmalige Gebühren für die Einrichtung zahlen. Darüber hinaus ist es nicht mehr notwendig, sich auf Implementierungsteams für fortlaufende Direktverbindungen zu Cloud-Diensten zu verlassen. Dadurch lassen sich die Kosten für den Datenabfluss erheblich senken.

Die Nutzung der Cloud bringt zahlreiche Vorteile für Unternehmen. Daher sollte eine komplizierte Kostenaufstellung nicht die gesamte Finanzplanung erschweren und zusätzliche Arbeit erzeugen. Eine vorausschauende Planung zeigt versteckte Kosten rechtzeitig auf und ermöglicht auf diese Weise eine korrekte Kalkulation des Cloud-Budgets. Und der Schreck bei der Monatsabrechnung bleibt aus.

Misha

Cetrone

Megaport -

VP Cloud Product

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