Technologieerfahrung der Mitarbeiter:innen in Zeiten der Unsicherheit

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Die globalen Krisenherde der letzten Jahre haben zu einer branchenübergreifenden Unsicherheit und einem wirtschaftlichen Umdenken geführt. Während der Fokus zuvor fast ausschließlich auf Umsatzwachstum und Kostenmanagement lag, rücken Themen wie Mitarbeitererfahrung, digitale Transformation und die Gewinnung sowie das Halten wichtiger Talente zunehmend in den Fokus. 

Auf ihrem Weg nach vorne sind Organisationen gezwungen, sich den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen, indem sie Analysen, Datenquellen und Erkenntnisse berücksichtigen. Sie dürfen sich nicht nur auf Themen wie Rentabilität und Kostenmanagement konzentrieren, sondern müssen auch die Technologieerfahrungen, die ihre Mitarbeiter:innen täglich machen, berücksichtigen. IT-Expert:innen spielen dabei eine zentrale Rolle: Es reicht nicht mehr aus, irgendeine oder die günstigste Technologielösung zu liefern. Sie müssen ein optimiertes Technologiepaket bereitstellen, die digitale Transformation vorantreiben, Risiken reduzieren und das Change-Management, die Benutzerakzeptanz sowie die Abstimmung zwischen technologischen Bemühungen und Geschäftsergebnissen sicherstellen.

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Prioritäten und Herausforderungen für IT-Führungskräfte 

Technologie ist entscheidend für das Gesamterlebnis von Mitarbeiter:innen geworden, daher müssen IT-Führungskräfte nicht nur ein klares Verständnis ihrer nächsten Implementierungsschritte haben – sondern auch der potenziellen Hindernisse. Dies sind vier der häufigsten Probleme, vor denen Organisationen und ihre IT-Fachleute stehen:

Kosteneinsparungen: IT-Teams reagieren darauf in der Regel mit Anbieterkonsolidierung, einer optimierten Nutzung vorhandener Technologien und dem Einsatz zusätzlicher Ressourcen, um den Erfolg von Implementierungen zu gewährleisten. Die Herausforderung dabei: IT-Abteilungen sind oft hierarchisch aufgebaut und fokussieren sich auf Dinge wie Kostenoptimierung. Wenn Entscheidungen jedoch nur von einer Handvoll Personen getroffen werden, kann dies negative Auswirkungen auf die Erfahrung der Mitarbeiter:innen oder ihre Produktivität haben.

Vereinfachung: Organisationen vereinfachen, um Flexibilität zu erhöhen. IT-Fachleute wollen ihre Organisationen neu gestalten, um den sich ändernden Anforderungen des Marktes und ihrer Kund:innen besser gerecht zu werden. Das stellt Expert:innen vor eine Herausforderung: Sie müssen schnell handeln, aber auch Risiken vermeiden. Dabei kann es leicht passieren, dass die falschen Abstriche gemacht werden, was zum Widerstand bei Mitarbeiter:innen führen kann. 

Neupriorisierung: Organisationen priorisieren Investitionen, die die größte kurzfristige Wirkung haben, doch setzen sie häufig falsche Prioritäten basierend auf den Interessen einzelner Gruppen. Der Versuch, Prioritäten neu zu setzen, kann scheitern, wenn Investitionen getätigt werden, die nicht die besten Ergebnisse bringen.

Überdenken des Betriebsmodells: Organisationen versuchen, hybride Arbeitsumgebungen zu optimieren. IT-Fachleute versuchen gleichzeitig, die Effizienz durch die Optimierung von Arbeitsplätzen zu steigern. Dabei fokussieren sie sich traditionell auf Werte wie Belegung, Schreibtischauslastung usw. Diese Entscheidungen haben jedoch Auswirkungen auf das Mitarbeitererlebnis, die Produktivität, die Talentgewinnung und die Talentbindung. 

Der Weg in die Zukunft: Employee Technology Experience (ETX)

Führungskräfte müssen nicht nur ihrem Unternehmen, sondern auch ihren Kund:innen und ihren Mitarbeiter:innen einen Mehrwert bieten. Dies erfordert eine holistischen Bewertung ihrer Technologieinvestitionen, Transformationsbemühungen und Budgetverwaltung.

Die Technologieerfahrung der Mitarbeiter:innen ist die Kombination aller Interaktionen, die sie täglich mit Technologie, Tools und unterstützenden Ressourcen haben. Dabei bewerten sie laufend ihre Technologieerfahrungen und beurteilen die Benutzerfreundlichkeit, Einfachheit und Effektivität dieser Tools. Wenn die Tools auf ihre Erwartungen abgestimmt sind, fördern sie nicht nur Produktivität, sondern auch Engagement, Loyalität und Mitarbeiterbindung. Sind sie es nicht, führen sie zu Frustration, Negativität und Abwanderung.

Trotz eines zunehmenden Fokus auf Kosteneinsparungen dürfen Führungskräfte ihre Verantwortung bei der Förderung von Innovation, Kultur und Erfahrung nicht vernachlässigen. Um unerwünschte Ergebnisse zu vermeiden, müssen Technologieverantwortliche verschiedene Dimensionen bewerten, anstatt nur eine einzige Kennzahl, wie Kosten, zu betrachten. Der Austausch einer kostenintensiven Technologie gegen eine kostengünstige Konkurrenzlösung kann zwar die Kostenkennzahl senken, letztlich aber die Produktivität verringern, die damit verbundenen Kosten sowie die Unzufriedenheit der Mitarbeiter:innen erhöhen.

Um eine ganzheitlichere Sicht auf die Technologieerfahrung ihrer Mitarbeiter:innen zu fördern, brechen führende Organisationen Silos auf, die in der Vergangenheit zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen bestanden. Ein Beispiel: CHROs und CIOs. CIOs sind mehr denn je daran interessiert, Top-Talente zu gewinnen und zu halten, was in der Vergangenheit ausschließlich in den Verantwortungsbereich von CHROs fiel. Jetzt tun sich diese beiden wichtigen Führungskräfte zusammen, um Burnout-Anzeichen von Mitarbeiter:innen zu bekämpfen und die Gewinnung und Bindung von Spitzenkräften zu erleichtern. 

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Konkrete Anwendungen von ETX

Nur wenn Führungskräfte Mitarbeiter:innen Gehör schenken, werden Herausforderungen sichtbar und die besten Ideen teamübergreifend wahrgenommen. Doch zuhören allein reicht nicht aus. Das Feedback zu verstehen und entsprechende Handlungen abzuleiten, ist ein wichtiger, aber oft übersehener Schritt bei großen Umstrukturierungen. Dies sind einige Fragen, die sich Führungskräfte bei ihren Transformationsstrategien stellen sollten: 

1. Produktivitätshemmnisse 

Haben Mitarbeiter:innen Zugriff auf die Tools und Technologien, die sie benötigen, um optimal zu arbeiten? Die Antworten darauf helfen, Produktivitätshindernisse zu beseitigen und ermöglichen Mitarbeiter:innen, ihre Arbeit schneller zu erledigen. Darüber hinaus fördern sie das Engagement und die Mitarbeiterbindung, liefern Informationen für Kauf- und Vertragsentscheidungen und helfen zu erkennen, an welchen Punkten die Mitarbeitererfahrung leidet.

2. Verkürzte Wertschöpfungszeit 

Was sagen Mitarbeiter:innen, Stakeholder und Projektteammitglieder zu kritischen Meilensteinen? Auch wenn große Projekte oftmals nur langsam voranschreiten, ist es wichtig, sich die Zeit zu nehmen und zuzuhören. Nur so werden Hürden frühzeitig überwunden, Risiken erkannt, Vertrauen gestärkt und die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht.

3. Interne Abstimmung und Unterstützung 

Verstehen Mitarbeiter:innen die Transformationsstrategie ihrer Organisation und unterstützen diese? Anhand der Mitarbeiterdaten lässt sich beispielsweise feststellen, ob sie die Organisation in ihrem Bestreben unterstützen und wie sie mögliche Probleme lösen kann.  

4. Verbesserung des internen Supports und der Interaktion 

Wie werden Support-Teams und -Dienste von Mitarbeiter:innen wahrgenommen? Organisationen konzentrieren sich oft zu sehr auf die Einhaltung von Service-Level-Agreements und vernachlässigen dabei die Erfahrungen, die Mitarbeiter:innen machen. Nur durch eine holistische Betrachtung von Erfahrungsdaten und betrieblichen Kennzahlen ergibt sich ein vollständiges Bild.

5. Rationalisierung und Einsparung 

Welche Technologien sind von Nutzen und welche nicht? Die Antworten darauf können helfen, Technologien zu identifizieren, die nicht mehr priorisiert oder vollständig eingestellt werden sollen. Darüber hinaus kann es dabei helfen, die Technologien und Partner zu identifizieren, auf die sich Organisationen konzentrieren sollten.

6. Optimierte Richtlinienänderungen

Richtlinienänderungen bei Reisen und Bewirtung oder Büro- vs. Remote- vs. Hybrid-Arbeitsmodelle sind nuanciert. Die Lösung, die die meisten Kosten spart, ist oft nicht die beste. Führungskräfte sollten sich fragen, was die Meinung ihrer Mitarbeiter:innen ist und welche Auswirkungen die Änderungen auf ihr Erlebnis haben. Dies kann eine einfache Möglichkeit sein, ihre Meinung zu verstehen und zu quantifizieren, strategische Entscheidungen zu treffen und Änderungen optimal umzusetzen. 

Zuhören ist entscheidend und trägt zum Unternehmenserfolg bei

Mitarbeiter:innen Gehör zu schenken, darf für IT-Führungskräfte nicht optional sein. Es ist wichtig, ihre Stimme einzubeziehen, um Produktivitätshindernisse zu beseitigen, die Wertschöpfungszeit bei großen Projekten zu verkürzen, Unterstützung für Technologieinitiativen zu gewinnen, Interaktionen zu verbessern, Ausgaben zu rationalisieren und Richtlinien zu optimieren. Nur wenn Organisationen auf die Rückmeldung ihrer eigenen Mitarbeiter:innen hören, können sie ihre internen Strukturen verbessern und so auch externe Erfolge feiern. 

Matt Burgon, Global Solution Strategy Consultant for Qualtrics Employee Technology 

Topher Mitchell, Head of the Center of Value, Qualtrics

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