Im internationalen Rennen um „Quantum Advantage“ – dem Punkt, an dem Quantencomputer klassische Rechner praktisch überflügeln – hat das Berliner und Karlsruher Startup Kipu Quantum gemeinsam mit dem US-amerikanischen Unternehmen IonQ einen entscheidenden Meilenstein erreicht.
Erstmals gelang es, mithilfe eines innovativen Algorithmus komplexe Protein-Faltungsprobleme sowie anspruchsvolle Optimierungsaufgaben auf einem 36-Qubit-Quantenprozessor erfolgreich zu lösen.
Quantencomputing aus Deutschland: Meilenstein für Pharmaforschung erreicht
Herzstück des Erfolgs ist der von Kipu Quantum entwickelte deterministische Algorithmus BF-DCQO (Bias-Field Digitized Counterdiabatic Quantum Optimization). Anders als herkömmliche Quantum-Verfahren, die oft auf zufälligen Messungen beruhen, navigiert Kipu Quantum’s BF-DCQO präzise und verlässlich zur optimalen Lösung. Die Effizienz dieser Methode konnte auf IonQs Quantenprozessor demonstriert werden, dessen All-to-All-Konnektivität es erlaubt, dass jedes Qubit direkt mit jedem anderen kommuniziert. Dies ermöglicht komplexe Berechnungen, die bislang technisch schwer umsetzbar waren.
Bedeutende Relevanz für Pharmaforschung und Industrie
Der erfolgreiche Einsatz des Quantenprozessors zur präzisen Simulation eines Proteins aus zwölf Aminosäuren stellt einen wichtigen Schritt für die praktische Anwendung der Technologie dar. Zwar können klassische KI-Systeme wie AlphaFold derzeit noch komplexere Moleküle bearbeiten, doch bietet der neue Ansatz erstmals greifbare und messbare Fortschritte bei der Nutzung von Quantencomputern. Damit eröffnet sich langfristig enormes Potenzial, insbesondere in der Pharmaindustrie, wo genauere Vorhersagen der Proteinstruktur die Entwicklung neuer Medikamente deutlich beschleunigen könnten. Auch anspruchsvolle Optimierungsprobleme in Branchen wie Logistik oder Finanzwesen könnten künftig wesentlich effizienter gelöst werden.
Strategische Bedeutung für den Standort Deutschland
Dieser Durchbruch stärkt Deutschlands Rolle als international wettbewerbsfähigen Innovationsstandort für Quantum Computing erheblich. Gerade im Kontext des intensiven globalen Technologiewettbewerbs mit Schwergewichten aus den USA und China unterstreicht der Erfolg von Kipu Quantum die Fähigkeit europäischer Startups, aktiv Spitzenleistungen zu erzielen und internationale Entwicklungen mitzugestalten. Die Zusammenarbeit mit IonQ hebt zudem die Bedeutung strategischer, transatlantischer Partnerschaften hervor, bei denen deutsche Software-Innovationen ideal mit amerikanischer Hardware-Kompetenz kombiniert werden.
Analysten bestätigen, dass solche Kooperationen klare Vorteile im globalen Technologiewettlauf bieten und entscheidend für Europas künftige Innovationskraft sind. Kipu Quantum positioniert sich somit nicht nur als Forschungstreiber, sondern trägt aktiv dazu bei, Deutschland als attraktiven Standort für Zukunftsinvestitionen und internationale Kooperationen im Quantenbereich sichtbar zu machen
(ds/Kipu Quantum)