Disaster Recovery

Ist es an der Zeit, das DR-Rechenzentrum abzuschalten?

Ausfallsicherheit beginnt bei redundanten Komponenten und endet im Normalfall beim DR-Rechenzentrum. Warum die Cloud als Option für Disaster Recovery immer wichtiger wird und wie sich Unternehmen das Backup-Rechenzentrum sparen können erfahren Sie in diesem Artikel.

Jede Zeit setzt ihre Standards. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Nutzung eines kompletten Backup-Rechenzentrums zum Standard entwickelt. Um die IT ihres Unternehmens jederzeit aufrecht erhalten zu können, duplizieren fortschrittliche Organisationen ihr Rechenzentrum an einem zweiten Standort, spiegeln ihre Daten und aktive Applikationen synchron über einen Stretched Cluster. Dieser Aufbau ist zwar teuer und aufwändig, aber er soll garantieren, dass keine Daten verloren gehen. Sogar bei einem Totalausfall des Hauptrechenzentrums soll die IT eines Unternehmens einsatzfähig bleiben. Im Zeitalter der Cloud kann man diesen Standard jedoch infrage stellen: Mehr und mehr Unternehmen entdecken die Möglichkeiten der Cloud, um ihre Rechenzentren abzusichern. Bedeutet dies über kurz oder lang das Ende des physischen Backup-Rechenzentrums?

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Der Betrieb eines physischen Backup-RZs hat zahlreiche Nachteile

Ein komplettes Backup-RZ aufzubauen und zu betreiben, birgt zahlreiche Nachteile. Zum einen verdoppelt es fast das IT-Budget für die Infrastruktur, weil das Backup-RZ hinsichtlich Storage, Networking und Computing das Hauptrechenzentrum im Ernstfall komplett ersetzen können muss. Dies vergrößert logischerweise die Investitionen in Hardware und deren Verwaltung enorm. Diese Abhängigkeit von physischer Hardware, inklusive der kompletten Infrastruktur des Rechenzentrums, steht dem derzeitigen Credo entgegen, IT so flexibel wie möglich zu halten.

Darüber hinaus können Standorte aufgrund der technologischen Limitierung eines synchronen Spiegels nicht weiter voneinander entfernt sein als 50 Kilometer. Seit der Empfehlung des BSI, nach der georedundante RZs mindestens 200 Kilometer voneinander entfernt sein sollen, ist es für Unternehmen sehr schwierig geworden, Alternativen zu finden. Die aktuelle Krise hat außerdem gezeigt, dass der Betrieb eines Backup-Rechenzentrums nicht vor allen Desastern schützt: Legt eine Pandemie ein komplettes Land per Ausgangsperre lahm, kann die IT bei Bedarf nicht einfach in ihre lokalen Rechenzentren gelangen, wohingegen Cloud-Infrastrukturen als kritisch gelten und immer für Wartung offen sind. All diese Gründe zwingen Unternehmen dazu, ihre Strategien für Backup, Disaster Recovery und Notfallwiederherstellung zu überprüfen. Hier kann die Nutzung der Cloud für den Betrieb eines Backup-Rechenzentrums viele Vorteile bieten.


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Die Vorteile, Backup und Disaster Recovery in die Cloud zu verschieben

Daten in der Cloud zu speichern, ist im Allgemeinen recht kostengünstig. Höhere Kosten fallen eher für Compute an. Und zwar dann, wenn Anwendungen aktiv in der Cloud laufen. Bei Disaster Recovery werden Daten beispielsweise von produktiven Systemen lediglich in die Cloud repliziert. Im Falle eines Ausfalls im Hauptrechenzentrum werden die virtuellen Maschinen für das Computing erst in der Cloud gestartet, wenn sie benötigt werden. Das spart immense Kosten im Vergleich zur einem physischen RZ, wo der Großteil der Kosten schon bei der Anschaffung anfallen und fortan tagtäglich für den laufenden Betrieb.

Gründe für den Ausfall eines Rechenzentrums gibt es viele: Umweltkatastrophen sind zwar hierzulande eher selten, häufig kommen jedoch Ausfälle auf Hardwareebene und menschliche oder logische Fehler vor, wie etwa erfolgreiche Ransomware-Attacken. Da auch die Public Cloud nicht vor Ausfällen gefeit ist, hat sich die Hybrid Cloud in den meisten Unternehmen durchgesetzt. Sie bietet in Kombination das Beste aus beiden Welten: Die Flexibilität der Public Cloud und die Sicherheit der Private Cloud. Dies gilt analog auch für Disaster Recovery.

Sollte ein Unternehmen aber wirklich ohne äußeren Anlass sein funktionierendes DR-Rechenzentrum abschalten? Zumindest vor der nächsten größeren Investition sollte es diese Option durchrechnen. Denn die technische Herausforderung, ein Backup-RZ aufzulösen und in die Cloud zu verschieben, wird überschätzt. Vor allem muss ein adäquater Cloudanbieter gefunden werden, der als Ziel für eine neue Replikationssoftware dient. Mit traditionellen Replikationslösungen war es schwierig, virtuelle Infrastrukturen effizient in der Cloud abzusichern. Doch neue Lösungen, die auf genau diesen Anwendungsfall spezialisiert sind und neue Technologien nutzen, erreichen das effizient.

Vera

Wolf

Zerto -

Regional Sales Director EMEA

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