Drei Hebel für ein besseres Alignment
Um die bestehende Kluft zwischen Management und IT zu überbrücken, müssen Unternehmen vor allem eins tun: Verantwortung klar definieren und Prozesse rund um Datenstrategie vereinheitlichen. Viele Organisationen leiden darunter, dass ihre Datenverantwortung auf mehrere Abteilungen verteilt ist – ohne klare Koordination oder übergreifende Entscheidungsstrukturen. In der Folge entstehen parallele Datenwelten, unklare Zuständigkeiten und widersprüchliche Bewertungen, was mit den verfügbaren Informationen erreicht werden kann. Der Aufbau einer zentralen Rolle – etwa eines Chief Data Officers mit unternehmensweitem Mandat – oder eines interdisziplinär besetzten „Data Councils“ ist ein erster Schritt, um strategische und operative Perspektiven zusammenzubringen.
Ein zweiter Hebel liegt in der Herstellung von Transparenz. In 60 Prozent der Unternehmen wird es als große Herausforderung beschrieben, Führungskräften rechtzeitig Zugang zu den benötigten Daten zu verschaffen. Oft liegt das nicht an mangelnder Technologie, sondern an unzureichender Struktur: Daten sind vorhanden, aber nicht auffindbar, unvollständig dokumentiert oder zwischen Tools und Fachbereichen zersplittert. Wer seine Datenstrategie zukunftsfähig machen will, muss hier ansetzen: durch zentralisierte Kataloge, klare Governance-Regeln und einen realistischen Blick auf die eigenen Schwachstellen. Erst wenn alle Beteiligten mit denselben Informationen arbeiten, können Organisationen datengestützte Entscheidungen wirklich skalieren.
Der dritte Hebel betrifft die strategische Reihenfolge: Nicht Technologien wie GenAI oder neue Plattformen sollten am Anfang stehen, sondern konkrete Business Cases. Die Wakefield-Studie zeigt eindrücklich, dass viele Unternehmen technologische Lösungen einführen, bevor sie die tatsächlichen Anwendungsfelder im eigenen Unternehmen klar definiert haben. Das birgt nicht nur Risiken im Hinblick auf Skalierbarkeit und Kosten, sondern führt oft dazu, dass Projekte versanden, bevor sie wirtschaftlich relevant werden. Wer stattdessen datenbasierte Innovation gezielt dort ansetzt, wo sie echten Mehrwert bringt, etwa bei der Verbesserung von Forecasts, der Automatisierung von Kundenprozessen oder der Identifikation neuer Umsatzpotenziale, schafft nachhaltige Fortschritte und gewinnt gleichzeitig das Vertrauen des Top-Managements zurück.
Datenstrategie beginnt mit Führung
Zusammenfassend lässt sich sagen: Nicht fehlende Technologie, sondern fehlendes Alignment ist das größte Hindernis auf dem Weg zur datengetriebenen Organisation. Solange C-Level und IT-Führung aneinander vorbei arbeiten, bleiben viele Initiativen Stückwerk. Wer seine Datenstrategie hingegen organisatorisch verankert, externe Expertise einbindet und zur Chefsache macht, verschafft sich nicht nur technologische, sondern strategische Vorteile – und ist besser vorbereitet auf die Herausforderungen der kommenden Jahre.