Warum Unternehmen ihre digitalen Potenziale erst dann ausschöpfen können, wenn Business und IT an einem Strang ziehen – und was die Datenlage darüber verrät.
Daten gelten längst als das Rückgrat digitaler Geschäftsmodelle, doch in der Praxis scheitern viele Organisationen nicht an der Technologie, sondern an der internen Organisation. Eine neue Wakefield-Studie in Zusammenarbeit mit der Digitalagentur SoftServe zeigt: Zwischen dem C-Level und der IT-Führung klafft eine gefährliche Wahrnehmungslücke. Und genau diese Lücke blockiert den Fortschritt.
Zwei Wirklichkeiten – ein Problem
Laut der Studie geben 79 Prozent der Vice Presidents in Großunternehmen an, dass niemand in ihrer Organisation den vollständigen Überblick über die gesammelten Daten und deren Zugänglichkeit hat. Im C-Level sind es hingegen nur 45 Prozent, die das genauso sehen. Ähnlich groß ist die Diskrepanz bei der Frage, wie häufig strategische Entscheidungen auf Grundlage fehlerhafter oder unvollständiger Daten getroffen werden: 68 Prozent der VPs sprechen hier von einem regelmäßigen Problem – im Top-Management sehen das nur 47 Prozent so.
Diese Zahlen sind mehr als ein Meinungsunterschied. Sie zeigen ein strukturelles Problem, das nicht nur die IT-Strategie betrifft, sondern letztlich den Erfolg von datengetriebenen Geschäftsmodellen verhindert. Denn wo grundlegende Missverständnisse herrschen, entstehen keine tragfähigen Investitionsentscheidungen – und keine gemeinsame Vision.
Fehlende Datenreife kostet Geschwindigkeit
Die Umfrage unter 750 internationalen IT- und Datenverantwortlichen macht deutlich: Unternehmen mit einer unreifen Datenstrategie tun sich nicht nur schwer mit neuen Technologien wie GenAI – sie geraten auch ins Hintertreffen, was Effizienz, Entscheidungsqualität und Innovationsfähigkeit angeht.
Ein zentrales Hindernis: die Fragmentierung der Verantwortung. In 47 Prozent der befragten Unternehmen ist die Datenstrategie nicht klar einer Person oder Funktion zugeordnet – sie verläuft entlang historisch gewachsener Zuständigkeiten. Hinzu kommen technische Hürden
wie uneinheitliche Tools (50 Prozent) oder Legacy-Systeme (39 Prozent), die nicht selten parallel bestehen.
In der Praxis bedeutet das: Daten sind zwar vorhanden, aber nicht auffindbar, nicht vertrauenswürdig – und damit unbrauchbar. Besonders problematisch ist das, wenn Unternehmen sich parallel auf KI-Pilotprojekte stürzen: 64 Prozent geben zu, dass sie bereits KI-Lösungen eingeführt haben, ohne vorher einen klaren Business Use Case definiert zu haben.
Zwischen Bauchgefühl und Business Value
Warum halten sich die internen Gräben zwischen C-Level und IT-Führung so hartnäckig? Ein zentraler Grund liegt in der unterschiedlichen Wahrnehmung von Datenqualität und -verfügbarkeit – und damit auch in abweichenden Einschätzungen über den tatsächlichen Investitionsbedarf. Während Vice Presidents und IT-Leiter:innen zunehmend datengetriebene Entscheidungen priorisieren wollen, vertraut das Top-Management vielerorts noch auf Erfahrungswerte, Einzelreports oder Kennzahlen, die aus einem sehr eingeschränkten Teil der Datenlandschaft stammen.
Das führt in der Praxis dazu, dass Investitionen in Datenqualität, Governance oder Systemintegration zu oft unterbleiben, obwohl der operative Bedarf offensichtlich ist. Stattdessen fließen Budgets in neue Technologien wie GenAI, ohne dass dafür eine belastbare Datenbasis vorhanden wäre.
Was diese Entwicklung besonders problematisch macht, ist das fehlende Bewusstsein im Top-Management. Nur 44 Prozent der C-Level-Entscheider:innen glauben, dass mangelndes Verständnis über den wirtschaftlichen Wert von Daten die Investitionsentscheidungen in ihrem Unternehmen negativ beeinflusst. Unter den VPs sind es hingegen 78 Prozent – eine Differenz, die den strategischen Handlungsdruck verdeutlicht. Datenstrategie ist also keineswegs nur eine technische Herausforderung. Sie ist Ausdruck einer fehlenden gemeinsamen Zielsetzung und eines noch nicht gelebten Verständnisses davon, welchen Wert Daten im Kontext unternehmerischer Entscheidungen tatsächlich haben.
Externe Partner als Brückenbauer
Gerade in dieser Situation können externe Technologiepartner einen entscheidenden Mehrwert bieten: Sie fungieren als neutrale Instanz zwischen Business und IT, schaffen ein gemeinsames Verständnis der Datenlage und helfen dabei, unterschiedliche Stakeholder-Perspektiven zu überbrücken.
Durch die Erfahrung aus internationalen Projekten können Anbieter strukturelle Schwächen früh erkennen, Datenarchitekturen zielgerichtet modernisieren und konkrete Use Cases mit wirtschaftlichem Mehrwert identifizieren. Sie bringen nicht nur technisches Know-how in Bereichen wie Cloud, Data Governance und KI-Implementierung mit, sondern auch die Fähigkeit, strategische Entscheidungsprozesse zu moderieren und unternehmensweit zu synchronisieren.
Kurz gesagt: Wo interne Strukturen blockieren, helfen externe Partner, Bewegung zu schaffen – pragmatisch, priorisiert und mit Blick auf messbaren Nutzen.