Mit der 883-Millionen-Dollar-Übernahme von Nozomi Networks tätigt der japanische Industriegigant Mitsubishi Electric seine bislang größte Akquisition. Das Ziel: Stärkung der Position im wachsenden Markt für industrielle Cybersicherheit.
Der Deal kommt nicht völlig überraschend: Bereits 2024 hatte sich Mitsubishi Electric mit sieben Prozent an dem auf OT- und IoT-Sicherheit spezialisierten US-Unternehmen beteiligt. Jetzt folgt der komplette Aufkauf der verbleibenden Anteile für 883 Millionen Dollar, wobei Nozomi Networks mit knapp einer Milliarde Dollar bewertet wird.
Autonomer Betrieb unter japanischem Dach
Trotz Vollübernahme soll sich für Nozomi Networks operativ wenig ändern. Das 2013 gegründete Unternehmen behält seine Standorte in San Francisco und der Schweiz sowie seine Eigenständigkeit als Tochtergesellschaft. Auch bestehende Kundenbeziehungen und Partnerschaften bleiben unberührt, versichern beide Seiten.
Die Zahlen sprechen für sich: Nozomi Networks steigerte seinen Jahresumsatz von 62 Millionen Dollar (2023) auf 75 Millionen Dollar (2024). Seit der Gründung sammelte das Unternehmen über 250 Millionen Dollar Risikokapital ein.
KI trifft auf Industrieerfahrung
Nozomis Kerngeschäft liegt in der Überwachung und Absicherung von Produktionsanlagen und IoT-Infrastrukturen. Die Plattform erkennt Assets automatisch, überwacht Netzwerkaktivitäten kontinuierlich und identifiziert Anomalien mittels Machine Learning. Zusätzlich bietet sie Schwachstellenanalyse und Remote-Verwaltung.
“Wir verbinden ein Jahrhundert industrieller Expertise mit modernster KI-Technologie für die Cybersicherheit“, erklärt Nozomi-Mitgründer Andrea Carcano den strategischen Wert der Fusion. Das Ergebnis sollen KI-basierte Sicherheitslösungen für sämtliche OT- und IoT-Bereiche werden.
Der Transaktionsabschluss ist für Q4 2025 geplant.