Die Ergebnisse der Untersuchung von Apdavist zeigen klar: Generationenkonflikte sind längst kein Randthema mehr, sondern bestimmen den Alltag in vielen deutschen Unternehmen.
Unterschiedliche Erwartungen an Entscheidungswege, Flexibilität und Verbindlichkeit führen zu Reibungen, mit verheerenden Folgen für Effizienz und Produktivität. Franzisca Engels, Digitalisierungsexpertin und CEO von LIZ Smart Office weiß: „Junge Angestellte zwischen 18 und 28 Jahren fordern vor allem Freiheit, Schnelligkeit und Transparenz.“ Engels zieht den Vergleich: „Ältere Kolleg*innen, insbesondere Baby Boomer und die Generation X, geboren zwischen 1950 und 1980, legen Wert auf Verlässlichkeit. Sie fühlen sich bei zu viel kurzfristiger Planung überrumpelt“. Mit Hilfe ihrer intelligenten Plattform für digitale Raumbuchung hat LIZ Smart Office Nutzungsmuster analysiert und zeigt anhand der Ergebnisse, wie stark die Erwartungen verschiedener Altersgruppen an hybrides Arbeiten auseinandergehen. „Das Gute ist, dass Technologie hier Brücken bauen kann, statt Gräben zu vertiefen“, weiß die Expertin.
LIZ-Daten zeigen warum es zwischen den Generationen kracht
Die Einblicke in die LIZ-Software verdeutlichen, dass jede Generation ihre eigenen Prioritäten hat: Die Gen Z agiert intuitiv und tätigt im Schnitt 40 Prozent mehr kurzfristige Raumbuchungen als ältere Generationen. Engels erklärt: „Junge Menschen legen großen Wert auf soziale Vernetzung.“ Für diese Altersgruppe ist es entscheidend, jederzeit zu sehen, wer wann vor Ort ist, um sich flexibel mit Kollegen abstimmen zu können. Millennials zwischen 28 und 43 Jahren verbinden diese Spontanität gerne mit Struktur. Sie nutzen sowohl Community Features von LIZ wie „Wer ist heute im Büro?“ als auch Integrationen in Kalender- und Projekttools. Angehörige der Generation X legen Wert auf Planbarkeit und Vorausbuchungen, während Boomer gezielt Kernfunktionen verwenden und feste Meetingzeiten bevorzugen. „Die Unterschiede sind nicht nur messbar, sie wirken sich direkt auf das Miteinander aus“, so Engels. „Wenn man sie ignoriert, entstehen schnell Reibungen im Arbeitsalltag, zum Beispiel in der Informationsübermittlung oder im Umgang mit Deadlines“, warnt sie.
Jung vs. Alt – Konflikte in der Kommunikation meistern
Nirgends kommt es so schnell und häufig zu Missverständnissen wie in der Kommunikation. Für die Gen Z sind schnelle und kurze Antworten in Chats oder Kollaborationstools vollkommen normal und sogar oft Voraussetzung für effizientes Arbeiten. „Währenddessen empfinden ältere Mitarbeitende diese Kürze manchmal als respektlos oder unvollständig, weil sie aus einer Zeit kommen, in der ein schriftlicher Austausch stärker formell geprägt war“, sagt Franzisca Engels. Millennials bewegen sich zwischen den beiden Welten und wechseln flexibel je nach Kontext. Auch der Projektfortschritt innerhalb eines Unternehmens birgt Potenzial für Spannungen. Die CEO von LIZ klärt auf: „Das liegt daran, dass jüngere Generationen iterativ, also zyklisch, arbeiten und gerne Zwischenstände teilen. Ältere zeigen lieber fertige Ergebnisse.“ In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Unterschiede sowohl Blockaden erzeugen können, aber auch die Chance auf innovative Lösungen bieten. So nutzte die Gen Z, in einem internationalen Projekt, in dem die LIZ-Software angewendet wurde, kurzfristige Buchungen, um kreative Sessions einzuleiten, während Gen X und Baby Boomer den Fokus auf langfristige Planung legten. „Das Ergebnis war eine 30 Prozent höhere Auslastung der Meetingräume, und beide Herangehensweisen konnten optimal umgesetzt werden“, berichtet Engels.
Studien belegen: Flexibilität und hybride Strukturen steigern Bindung und Produktivität
Hybride Modelle sind dennoch ein Balanceakt. Erst die richtige Technologie macht sie für alle Generationen zum Gewinn. „Voraussetzung, um Arbeitskonflikte zu entschärfen, ist, dass die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden“, unterstreicht die Expertin. Bei einem Kundenbeispiel von LIZ stieg die Büropräsenz nach Einführung der Buchungsplattform um 46 Prozent, weil sichtbar wurde, wer wann vor Ort ist. Auch die Effizienz von Meetings stieg um bis zu 15 Prozent. Dazu gaben rund neun von zehn Befragten aller Altersgruppen an, sich produktiver zu fühlen. Studien bestätigen diese Trends: Laut Bitkom wünschen sich 59 Prozent der Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten und 46 Prozent tagesaktuelle Homeoffice-Optionen. Auch eine Statistik von McKinsey zeigt, dass Unternehmen mit hybriden Modellen ihre Mitarbeiterbindung um bis zu 20 Prozent steigern.
Personalisierung ist der Schlüssel zum Erfolg
Technologie kann also zur gemeinsamen Sprache werden. Sie schafft Standards in Prozessen, die allen Orientierung geben, lässt aber Raum, um individuelle Arbeitsstile zu leben. Sie fungiert dann nicht nur als Werkzeug, sondern als Übersetzer zwischen Generationen. Engels prognostiziert: „In fünf Jahren werden wir deutlich personalisiertere Arbeitsumgebungen sehen. Systeme werden automatisch erkennen, ob jemand spontan arbeiten möchte oder eine langfristige Planung bevorzugt, und den passenden Modus vorschlagen.“ LIZ arbeitet bereits heute an Funktionen, die solche Präferenzen erkennen. „Am Ende ist das Ziel aller Generationen dasselbe: produktiv, effizient und zufrieden arbeiten. Nur die Wege dorthin sind verschieden. Wenn man das Wissen über die Präferenzen anwendet, steht einer guten Teamarbeit nichts mehr im Weg“, schließt die Expertin ab.
Autorin: Franzisca Engels, CEO von LIZ Smart Office