Storage 2023: Trends & Technologien

Storage 2023: Trends & Technologien

Sicherheit für IT und Storage wird auch 2023 ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Zu groß sind die Cyberbedrohungen für Unternehmen. Unter den Trends & Technologien werden IT-Abteilungen künftig auch mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen. Dies reicht vom Energiesparen bis zur Weiternutzung der entstehenden Abwärme. 👉 Neues Update!

Bei den Storage-Trends für 2023 finden sich vor allem altbekannte Themen: Wohin mit den vielen Daten und wie sich erfolgreich gegen das Datenwachstum stemmen. Damit einher gehen eine möglichst ständige Datenverfügbarkeit sowie Datensicherheit. Das heißt, vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen und im Bedarfsfall die Daten schnell wiederherstellen zu können. Auch im kommenden Jahr muss sich jeder Trend bzw. Technologie nach diesen Grundanforderungen richten.

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Ganz oben auf den To-do-Listen der IT-Abteilungen steht die IT-Sicherheit: Bedrohungen wie Ransomware-Attacken auf Unternehmen bleiben auch im kommenden Jahr bestehen und werden verstärkt zunehmen. »Für Unternehmen stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie Opfer eines Hackerangriffs werden, sondern wann und wie oft – ein Punkt, bei dem sich zu viele Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, noch schwertun«, meint Peter Wüst, VP & Geschäftsführer bei NetApp Deutschland. »Entsprechend dreht sich eine zeitgemäße Cybersecurity-Strategie im Jahr 2023 vorrangig um das Verhalten während und nach einem Angriff sowie die Minimierung der Auswirkungen.«

Andreas Litric, Exclusive Networks
Andreas Litric, Exclusive Networks

»Daher ist es wichtig, dass die Daten entsprechend resistent gegen diese Angriffe gesichert werden«, mahnt Andreas Litric, Director Vendor Management Deutschland bei Exclusive Networks. »Gleichermaßen stehen Datensicherung für Cloud-Workloads und Cloud-Applikationen und die Sicherheit der Daten im Jahr 2023 bei Backup- & Storage-Konzepten bei unseren Geschäftspartnern im Fokus.« Litric empfiehlt hier ganzeinheitliche Lösungen, die gegen mehrschichtige Ransomware-Angriffe helfen sollen, um Unterbrechungen zu minimieren und die Geschäftskontinuität zu wahren. Gleichzeitig sei ein Datenmanagement für Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen gefordert, um Daten sowohl lokal im Rechenzentrum oder in der Cloud zu verwalten und zu schützen.

Michael Pietsch, Rubrik
Michael Pietsch, Rubrik

Das ist umso wichtiger, da sich Ransomware quasi zum Liebling unter den Schad-Programmen entwickelt hat. Cyberkriminelle sind nicht nur bestens ausgestattet, sondern haben sich mit Ransomware-as-a-Service auch eine eigene Industrie geschaffen. »Die Angriffe laufen teilweise völlig automatisiert ab, erfordern kein Fachwissen und sind ziemlich lukrativ«, erklärt Michael Pietsch, GM and Country Manager Germany bei Rubrik. »Trotz jahrzehntelanger Investitionen in die Cybersicherheit kriegen es Unternehmen dennoch nicht hin, sich vor solchen Angriffen zu schützen. Sie zahlen das Lösegeld aus der Hoffnung heraus, wieder Zugriff auf ihre Daten zu erlangen. Das kann funktionieren, es gibt allerdings keine Garantie.«

Cybersicherheit: Unternehmen benötigen einen Mentalitätswechsel

Laut Rubrik Zero Labs Report mussten sich im vergangenen Jahr 52 Prozent der in Deutschland befragten Führungskräfte aus IT und Cybersecurity mit Ransomware auseinandersetzen. »Investitionen in Lösungen, die zum Beispiel kontinuierlich das Netzwerk überwachen, bei Unregelmäßigkeiten Alarm schlagen und im besten Fall auch unveränderbare Sicherheitskopien von Daten anbieten, heben das Sicherheitsniveau deutlich an«, meint Pietsch. »Es ist absolut notwendig, in Sachen IT-Sicherheit langfristig zu denken, weil sich Cyberangriffe zu einer regelrechten Pandemie entwickeln und bisher kein Ende in Sicht ist.«

Für eine starke Cyberabwehr muss man sich im Unternehmen allerdings einig sein. Oft genug stehen sich CISO und CTO im Weg, weil sie konkurrierende Prioritäten haben und verschiedene Ziele befolgen. Umso verwunderlicher ist es, dass laut Rubrik-Report fast ein Drittel der Vorstandsmitglieder kaum bis gar nicht darauf vertrauen, dass ihr Unternehmen Daten und Anwendungen nach einem Cyberangriff wiederherstellen kann. Man erkennt zwar, dass es ein Problem gibt, ist anscheinend aber unfähig sich geschlossen dagegen zu stellen.

Laut John Burke, CTO und Principal Research Analyst bei Nemertes Research, ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, dass der CISO an eine Führungskraft aus dem Geschäftsbereich wie dem CEO und nicht aus dem Technologiebereich wie dem CTO berichtet, um das jeweilige Unternehmen richtig zu schützen. Im Idealfall berichtet der CISO direkt dem CEO. So sieht es auch Rubrik-Chef Pietsch: »Cybersicherheit spielt eine übergeordnete Rolle. Sie schützt immer die gesamte Organisation, nicht nur die Infrastruktur. Unternehmen müssen imstande sein, Verantwortlichkeiten klar festzulegen und genau das gelingt nur mit einem Mentalitätswechsel.«

Nachhaltigkeit wird zu einem Kriterium

Einen Wandel erfordert auch das Thema Energiekosten. Bisher war Nachhaltigkeit eher etwas, was nicht wirklich konsequent beäugt wurde. Natürlich sind alle für Umweltschutz und wollen auch etwas dazu beitragen, aber aktiv werden die meisten erst, nachdem die Energiepreise ins unermessliche gestiegen sind.

Derzeit werden allerdings auch schon Debatten geführt, welche Unternehmen wegen der steigenden Energiekosten abwandern. »Dabei muss genau das Gegenteil erfolgen: Die Produktion muss wieder näher an die Einsatzorte rücken«, fordert Bernhard Seibold, Vice President Product Management bei Thomas-Krenn. »Kürzere Transportwege sind eigentlich immer ökologischer. Deshalb ist es von gesellschaftlicher Bedeutung, dass die Unternehmen regional produzieren, der Umwelt und der Arbeitsplätze wegen. Das ist nicht nur eine politische Verantwortung, hier sind auch die Unternehmen selbst gefragt. Möglichkeiten gibt es noch reichlich.«

Nachhaltigkeit beginnt bei der Beschaffung und reicht bis zur energetischen Nachnutzung. Ein möglichst niedriger Energieverbrauch dürfte sich daher zu einem Verkaufsargument entwickeln. Ob es Stromsparen aber tatsächlich zu einem Kaufkriterium schafft, hängt vermutlich von den Gegebenheiten ab.

Interessant ist die Nutzung der Abwärme, die in größeren Rechenzentren durch die Systeme und die dafür nötige Kühlung entsteht: Seibold erwartet, dass vor allem die Heißwasser-Kühlung 2023 weiter an Fahrt gewinnen werde, auch wenn Wasser im Rechenzentrum für Administratoren noch eine Ur-Angst darstellt: »Wasser ist ideal zur Abführung von Wärme geeignet, und die so transportierbar gemachte Wärmeenergie kann befördert und einer Zweitnutzung zugeführt werden – ob im eigenen Gebäude oder sogar per Vermarktung etwa an lokale Nahwärme-Anbieter.«

Für eine optimierte Energie-Infrastruktur benötigen Unternehmen Daten. Bereits die einfache Erfassung und die optimierte Regelung des eigenen Heizsystems können laut Seibold monatlich mehrere tausend Euro sparen: »Entsprechende Soft- und Hardware wird 2023 deutlich mehr Nachfrage erfahren, etwa im Bereich LoRaWAN-Übertragung samt zugehöriger Sensorik. Die zunehmende Verbreitung von Smart Metern wird diesen Trend unterstützen. Dabei wird die Härtung gegen Cyberattacken eine zentrale Rolle spielen.« Womit wir wieder beim Eingangsthema sind.

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Weitere Informationen:

Karl Fröhlich, speicherguide.de
Karl Fröhlich, speicherguide.de

Karl Fröhlich

speicherguide.de -

Chefredakteur

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