Backup & Recovery für Mittelstand und Enterprise

Marktüberblick Backup-Software

Marktüberblick Backup-Software
Collage: speicherguide.de und die jeweiligen Hersteller

Veeam Backup & Replication

Veeam Backup & Replication verspricht eine schnelle und zuverlässige Wiederherstellung von Daten, Anwendungen und virtuellen Maschinen. Es ermöglicht granulare Wiederherstellungen auf Datei- oder Objektebene sowie vollständige Systemwiederherstellungen. Mit der Instant VM Recovery-Funktion können virtuelle Maschinen in wenigen Minuten wiederhergestellt werden. Veeam ONE ist ein zusätzlicher Analyse-Dienst.

Die Software unterstützt. Deduplizierung und Komprimierung, um den Speicherbedarf zu reduzieren und die Effizienz der Datensicherung zu verbessern. Dadurch können Unternehmen Speicherplatz sparen und die Kosten für die Datensicherung senken. Veeam Backup & Replication unterstützt eine breite Palette von Plattformen und Umgebungen, einschließlich virtueller Umgebungen wie VMware vSphere und Microsoft Hyper-V, physische Server, Cloud-Umgebungen wie Microsoft Azure und Amazon Web Services (AWS) sowie Microsoft 365.

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Veeam Backup & Replication kann für kleinere Unternehmen möglicherweise teuer sein, insbesondere wenn sie eine umfangreiche Infrastruktur oder zusätzliche Funktionen und Erweiterungen benötigen. Auch kann die Lösung eine gewisse Einarbeitungszeit erfordern. Die Konfiguration und Verwaltung der Software erfordert möglicherweise technisches Fachwissen und Erfahrung mit virtuellen Umgebungen. Obwohl Veeam auch physische Server unterstützt, liegt der Schwerpunkt der Lösung auf virtuellen Umgebungen.

Veeam hat das Unternehmen Kasten im Oktober 2020 übernommen und seine Funktionalität in sein zentrales Veeam-Scale-Out-Backup-Repository integriert, um Unterstützung für Container-basierte Workloads zu bieten.

Als Wettbewerber dürfte zuerst Commvault gelten, danach auch Acronis Backup, Veritas NetBackup und Dell EMC Avamar. In der Welt der virtualisierten Maschinen dürfte Veeam  ältere Anbieter überholt haben. Gartner moniert, dass man bis auf den Backup-Service wenig Markt-Substanz vorweisen könne, entsprechend labil sei. Das können wir nicht weiter bewerten. Jedoch muss man ja nicht Hardware herstellen, um ein solides Business zu betreiben.

Commvault

Commvault Backup bietet eine umfassende Plattform für die Sicherung, Archivierung und Wiederherstellung von Daten in physischen, virtuellen und Cloud-Umgebungen. Die Software ermöglicht die regelmäßige Sicherung von Daten auf verschiedenen Speichermedien wie Festplatten, Bandlaufwerken oder Cloud-Speichern. Es können inkrementelle, differentielle oder vollständige Backups durchgeführt werden.

Eine Spezialität ist die Deduplizierungs-Technologie. Die Software ermöglicht die schnelle und zuverlässige Wiederherstellung von Daten auf verschiedenen Ebenen, von einzelnen Dateien bis hin zu kompletten Systemen. Es können auch granulare Wiederherstellungen durchgeführt werden. Commvault bietet umfangreiche Reporting- und Monitoring-Funktionen, um den Status der Backups zu überwachen und Berichte über den Backup- und Wiederherstellungsstatus zu erstellen.

Das Unternehmen hat Metallic.io in seine Produktlinie integriert. Ziel ist, die Grenze zwischen traditionellen und Cloud-fähigen Technologie-Stacks aufzuheben. Zudem hat Commvault TrapX gekauft und es als ThreatWise in seine Backup-Suite integriert. Es soll ein Frühwarnsystem für Cyber-Eindringlinge bereitstellen können, die Kunden per API anpassen können. Bei Mainframe-Anwendungen gilt Commvault allerdings eher als unterperformant.

Das Portfolio umfasst heute Complete Data Protection, Backup & Recovery, HyperScale X und Metallic BaaS. Commvault adressiert vor allem große Unternehmen. Unterstützung besteht unter anderem mit Dynamics 365, Azure Data Lake und Azure Cosmos, Nutanix Mine.

Commvault gilt als eher komplex, insbesondere für KMU und wegen des universellen Ansatzes. Dafür wird die Skalierbarkeit gelobt. Wer also beabsichtigt, mit seiner Backup-Lösung zu wachsen…

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Cohesity

Cohesity bietet  DataProtect, auch als Backup-as-a-Service. Unterstützt werden SiteContinuity Disaster Recovery (DR) und Services für Oracle ZDLRA, MongoDB, PostgreSQL, CockroachDB, IBM Db2, SAP IQ, VMware Snapshots auf HPE Alletra, NetApp und Nutanix, Amazon C2S und Azure Stack Hub.

Die Auflistung klingt einschränkend, doch in der Praxis gilt Cohesity als durchaus praxisnah übergreifend. Eine einheitliche und vereinfachte Verwaltung wird geschätzt. Auch der Ransomware-Schutz soll effektiv sein.

Kritisiert wird die Kommunikation des Unternehmens: Zwischen Ankündigung und Marktreife von Produktgenerationen vergehen hin und wieder mehrere Monate. Eine Planung für Unternehmen wird dementsprechend schwierig.

Auch gilt die Preisgestaltung für das BaaS-Angebot von Cohesity als vergleichsweise komplex und basiert auf einer Kombination mehrerer Kriterien, darunter Front-End-Kapazität und Aufbewahrungsvorgaben. Auch hier wir die Planung schwierig.

Rubrik

Rubrik konzentriert sich mit seiner Security Cloud auf Daten-Sicherheit. Dennoch ist es eine Backup-Lösung. SIEM- und SOAR-Tools sind elementar. Arbeitsabläufe zur Daten- und Infrastrukturwiederherstellung im Zusammenhang mit einem Cybersicherheit sind im Mittelpunkt. Ebenso die Unterstützung für verteilte Dateisysteme. Cloud-Tresor zählt zu den Angeboten.

Rubrik war der erste Anbieter in der Branche, der eine Garantie zur Wiederherstellung von Ransomware anbot. Das macht den Fokus nochmals deutlicher. Alleinstellungsmerkmal kann sein, dass Rubrik die kundennähe sucht, bzw. aktiv betreibt. Es wird nachgefragt, wer was wann wie gemacht hat, vermutlich zum Nutzen der Kunden, aber auch des Unternehmens im Sinne einer Lernkurve. Rubrik-Kunden sind hauptsächlich große Unternehmen.

Das Produktportfolio für die Datensicherung besteht hauptsächlich aus Rubrik Security Cloud und mehreren Angeboten für die Beobachtung von Daten und Wiederherstellung. NetApp SnapMirror-Unterstützung, Cloud-Tiering für Azure und AWS, direkte Datensicherung auf AWS S3 und Azure Object Store, Threat Hunting und die Integration mit Nutanix AHV gehören dazu. Außerdem wurden Cloud Vault, Microsoft-365-Datensicherung als Service und eine Ransomware-Wiederherstellungsgarantie eingeführt.

Kunden sagen, dass sie mit der einfachen Bereitstellung, Richtlinienkonfiguration und -verwaltung, den Skalierungsprozessen zufrieden sind. Für Unmut sorgt eher die Preispolitik.

Das Evergreen-Hardware-Programm, das bei der Erneuerung eine Auffrischung der Hardware vorsah, ist für neue Kunden nicht mehr verfügbar. Bestandskunden erhalten jetzt angeblich Software-Gutschriften für die SaaS-basierten Angebote. Ärgerlich

Rubrik bietet Sicherung von Microsoft 365, wie auch andere, aber für Lösungen wie Salesforce, Google Workspace, Slack und MS Dynamics. Rubriks hat Igneous gekauft, die Integration mit Ransomware Investigation und Sensitive Data Discovery, wodurch Funktionen wie Anomalie-Erkennung und Identifizierung sensibler Daten einher gehen, steht allerdings noch aus.

Dell Technologies

Natürlich kann der Allrounder nicht fehlen: Dell Technologies. Das Software-Portfolio für Datensicherung und -wiederherstellung besteht hauptsächlich aus der Dell Data Protection Suite, bestehend aus Avamar, NetWorker und PowerProtect Data Manager, sowie den APEX Backup Services und anderes SaaS-Services  Zuletzt gab es Meldungen zu Snapshot-Erweiterungen. Das wirkt nicht wirklich disruptiv auf den Markt.

Dell ist Dell, aber bestimmt kein Backup-Anbieter, auch wenn der Umsatz sie in die Bilanzen der Analysten hievt. Cyber Recovery Vaults war sicher ein Fortschritt. Eventuell auch der PowerProtect Data Manager. NAS-Sicherung und Kubernetes-Unterstützung hört sich nun nicht so spannend an. Spannender ist dann schon die Beziehung zu VMware, die VM-Proxies überflüssig machen könnte.

Dennoch bleiben Avamar und Networker relativ träge, es ist einfach nicht der Fokus von Dell. Kunden werden eher in Richtung Data Manager getrieben. Auch berichtet Gartner, dass die Wiederherstellung von Data Domain-Systemen mit Avamar durchaus Geduld erfordert. Wir können das allerdings nicht nachprüfen.

Data Domain, das ist Hard- und Software, damals im Primär- und Sekundär-Speicher unterwegs, (Software-seitig in unserer Definition Firmware). Im Mai 2009 verkündete Netapp, das noch recht junge Unternehmen für 1,5 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Dann schlug aber Dell im Juni für 2,4 Milliarden gegen den »done deal« . Man wäre fast versucht zu sagen, Netapp hätte es rückblickend  nicht geschadet.

Veritas

Natürlich Veteran, natürlich Software, natürlich Backup-Software. Für Forrester spielt das Unternehmen kaum eine Rolle, für Gartner sehr wohl.

Veritas Technologies ist ein Marktführer, das Produktportfolio für Datensicherung besteht aus NetBackup (und Appliances) und Backup Exec. Kunden sind in der Regel Großunternehmen, wobei das Unternehmen auch im mittleren Marktsegment vertreten ist.

Die letzten News suggerierten neue Funktionen für Kubernetes-Backup, integrierte IT-Analysen, KI-basierte Anomalie-Erkennung und Malware-Scans, CDP-Backups, unveränderliche Object Lock-Unterstützung und eine automatische Skalierungsarchitektur für AWS und Azure. Veritas kündigte außerdem neue Angebote für NetBackup SaaS Protection, Access Appliance für die langfristige Datenaufbewahrung und NetBackup/Recovery Vault als cloudbasierte Datenspeicher an.

So weit, so gut. Veritas-Kunden müssen auf eine neue Abonnementlizenzierung umsteigen, um Zugang zu neuen Cloud-basierten Funktionen zu erhalten, die dem Produktangebot hinzugefügt wurden. Wenig kundenfreundlich ist ebenso der Umstand, dass Veritas-Kunden wegen der OEM-Vereinbarung mit Keepit, dazu gedrängt oder gar verpflichtet werden, mit dem anderen, neuen Dienstleister einen Vertrag zu schließen, um das neue NetBackup SaaS Protection-Angebot zu nutzen.

Kurz gesagt: Historie und Markt-Durchdringung hin oder her, aber so geht es nicht im Umgang mit Alt- und potenziellen Neu-Kunden.

IBM Spectrum Protect

Natürlich hat auch the »Big Blue« seine Finger im Backup-Spiel. Legendär ist Tivoli, heute bietet IBM verschiedene Backup-Produkte: Spectrum Protect für Deduplizierung, inkrementelle Backup, Snapshots, zentrales Management und Disaster-Recovery. Als »Plus«-Version für virtuelle Umgebungen und VMs. Spectrum Protect for Virtual Environments tut, was der Produktname suggeriert. Für die Archivierung gibt es Spectrum Protect for Data Retention: Es bietet Funktionen wie Datenkomprimierung, Verschlüsselung, Datenintegrität und automatisierte Datenmigration.

Als Innovator im Bereich wird man IBM kaum bezeichnen wollen, Die Spectrum Protect-Suite bietet Kernfunktionen mit schrittweiser Integration, die große Vertriebs- und Support-Aufstellung macht den Umsatz. Wohl eher als Nebengeschäft. Die IBM-Cloud könnte das ändern. Wichtig dabei ist, dass nur priorisiertes Geschäft auch weiterentwickelt wird. Ob IBM und Backup-Software dabei voran gehen möchte, darf jeder für sich entscheiden. Wir sehen es nicht. Aber natürlich werden im großen IBM-Ecosystem auch vernachlässigte Trabanten-Produkte mit lizensiert oder einfach im Paket »obendrauf« gepackt.

Man hört, dass IBM-Kunden das Fehlen einer konsolidierten Verwaltung und Berichterstattung über die verschiedenen Produkte hinweg vermissen. Andererseits ist fast kein Unternehmen so stark in Service- und Support-Letztlich wohl eine Philosophie-Frage.

Zerto Continuous Data Protection

Zerto machte zunächst Kubernetes-Replikation. Das ist nicht eigentlich Backup, wird aber so verwendet. Es ist ein SaaS-Angebot. CDP (Continuous Data Protection) gilt mehr oder weniger als Spezialgebiet.

Zerto 9.0 kann Kubernetes, AWS und SaaS, S3-kompatiblen Speicher, Data-Tiering für AWS und Azure, Unveränderlichkeit für AWS S3 und so weiter. Unterstützt werden Microsoft 365, Google Workspace, Salesforce, Active-Directory und Dynamics 365. Ziel ist der Mittelstand. Die Konvertierung zwischen verschiedenen virtuellen und Cloud-Plattformen gilt als Stärke, viele Backup-Quellen bleiben aber nicht unterstützt. Langzeitarchivierung gehört auch nicht zum Fokus

Die Marktpräsenz des Unternehmens ist bislang gering, aber die Übernahme durch Hewlett Packard Enterprise (September 2021) könnte das Unternehmen für neue Käufergruppen öffnen.

Druva Resiliance Suite

Manche Suchmaschinen finden das Unternehmen gar nicht. Das macht es natürlich interessant: SaaS und Cloud-native Workloads sind das Target für Druva. Das Unternehmen ist selbst eine SaaS-Plattform für die Datensicherheit in Rechenzentren, Cloud-Anwendungen und Endgeräten. Neben der Sicherung von Daten widmet man sich der Extraktion mit dem Ziel der Datenanalyse. Ausgefeilte Techniken bietet man dafür aber bislang nicht. Daten-Management in der Cloud, also in der Cloud gespeicherten Daten. Kritiker fragen, ob es sich dabei nicht nur um eine Visualisierung dessen handelt, was geladen oder gespeichert wurde.

Analysten wie Gartner kategorisieren das als »visionär«. Na gut. In Ermangelung eines Gegenbeweises kolportieren wir dieses Urteil in unserer Chronistenaufgabe. Es gibt aber auch noch immer »Quatsch« und in der Steigerungsform »Quatsch mit Soße«.

Das Unternehmen teilt via Homepage mit, Druva nutzte »sein SaaS-Modell, um Kundeneinblicke zu gewinnen, seine Fähigkeiten und Funktionen zu iterieren und zu verbessern«. Pardon, das hört sich verstörend an, fast bedrohlich. Außerdem interessiert mich, was das Unternehmen für mich tun kann, nicht was es für sich tut.

Acronis Cyber Protect

Noch ein Urgestein am Backup-Horizont. Folgerichtig oder nicht, wird der Anbieter im magischen Quadranten als Visionär eingeordnet. Alle Achtung.

Flaggschiff ist die Acronis Cyber Protect Cloud-Plattform, ein cloudbasierter Backup- und Sicherheitsdienst für den Mittelstand. Das Produkt wird von mehr als 20.000 Dienstanbietern bereitgestellt. Der Anbieter bietet auch Acronis Cyber Protect an, eine Softwarelösung, die vor Ort bereitgestellt werden kann und eine integrierte Backup-, Sicherheits- und Endpunktverwaltungslösung für physische Server, virtuelle Maschinen (VMs) vor Ort, SaaS-Workloads und Endpunkte bietet.

Auffällig sind Akquisitionen im Bereich Datensicherung: Snine, DeviceLock und Nyotron; wurden zuletzt abgewickelt. Acronis baut auch eigene Rechenzentren verstärkt aus.

Acronis bietet ein breites integriertes Portfolio, das umfassende Sicherheit, Backup und Disaster Recovery sowie IT-Management in einer Lösung vereint. Allerdings hinkt Acronis bei den Enterprise-Funktionen hinter der Konkurrenz her und liegt bei der Unterstützung von Unternehmensdatenbanken, Cluster-Architekturen, Betriebssystemen, NAS, Speicherintegration und Public-Cloud-Integration zurück. Das Gesamtportfolio und die Akquisitionsstrategie von Acronis sind stark auf Endpoint-Funktionalität ausgerichtet.

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Altaro VM Backup

Altaro VM Backup unterstützt die Sicherung von Hyper-V- und VMware-Maschinen und ermöglicht ein lokales Backup auf einen Netzwerk-Share sowie mehrere Offsite-Kopien sowohl an einen anderen Altaro-Server als auch an unterschiedliche Cloud-Anbieter wie Amazon S3, Azure oder Wasabi.

Lizenzen werden per Backup-System ausgegeben, weder per CPU noch per Kern oder nach Workload. In der Unlimited Edition beginnt der Preis bei 595 Euro netto pro Backup-Host.

Lesen Sie mehr in der Produkt-Review auf speicherguide.de.

Arcserve Backup und UDP

Das Backup-Portfolio von Arcserve umfasst Arcserve UDP, Arcserve Backup, Arcserve UDP Appliances, UDP Cloud Hybrid , OneXafe Storage Appliances und SaaS-Backup. Die meisten Kunden gehören dem Mittelstandssegment an. Arcserve fusionierte mit StorageCraft, insbesondere um Appliances mit Nutanix auf den Markt zu werfen.

Unser Thema ist Backup-Software. Allerdings ist es kein Nachteil: Arcserve hat ein breites Appliance-Angebot, unter anderem auf Basis von Nutanix Mine Integrated Backup und mit Sophos Intercept X.

Durch die Fusion von Arcserve mit Storagecraft wurden die Optionen für Backup-Speicherziele erweitert. Im Paket mit UDP bietet Onexafe die Möglichkeit, Backups in einem unveränderlichen Speicher zu speichern.

Weniger bekannt ist Arcserve für erfolgreiche Bekämpfung von Ransomware-Angriffen. Überhaupt gilt die Wiederherstellung unter UDP als recht komplex. Sogar an Anleitungen soll es mangeln. Weniger wird überraschend ist indes, dass Arcserve kein Kind der Cloud ist und entsprechend etwas hinterherhinkt. AWS EC2, AWS VMware Cloud, Azure VM, VMware on Azure, GCE oder VMware on GCP dürften eher weiter entfernt sein. Auch Sicherungsfunktionen für Container-Workloads sind uns nicht bekannt.

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HYCU

Spektakulär ist für uns HYCU. HYCU Protégé ist eine Multicloud-BaaS-Plattform, die sich über Azure, AWS und Google erstreckt und IaaS, DBaaS, PaaS, SaaS und lokale Workloads unterstützt. Kunden sind in der Regel im gehobenen Mittelstand und es gibt eine hohe Konzentration an Kunden, die die Nutanix-Plattform unterstützen. Zudem hat man eine OEM-Vereinbarung mit IBM.

HYCU Protégé sei leicht zu bedienen und übersichtlich .Die Plattform ermöglicht die Verwaltung von Multi-Cloud- und Hybrid-Umgebungen, inklusive üblicher Datensicherungs-Funktionen.

Problematisch dürfte die lokale Aufstellung sein. Um Kunden zu gewinnen, benötigt man Partner wie Nutanix. Technisch ist man im Bereich Ransomware-Erkennung auf Basis einer Backup-Datenanalyse nicht ganz auf der Höhe, sagt man in der Branche.

Micro Focus Data Protector

Das in Großbritannien niedergelassene Unternehmen Micro Focus ist in Deutschland noch nicht sehr etabliert. Der Hersteller macht aber Milliarden-Umsätze und hatte bereits 2017 die HPE-Software-Sparte übernommen. Datenmanagement rund um die digitale Transformation hat sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben.

Im Bereich Datensicherung steht der Data Protector im Portfolio. Jüngst wurden Funktionen für virtuelle und Cloud-Umgebungen hinzugefügt. Leistungsstark sei das Deduplizierung der universellen Lösung. Das Produkt adressiert Mittelstands- und Enterprise-Kunden, inkludiert Security-Aspekte und Analytics-Funktionen. Entsprechend der Historie verwendet Data Protector dieselben Snapshot-APIs wie HPE, so dass sich hier ein großes Spektrum an Kompatibilitäten bietet. Dazu gehören StoreOnce, Nimble, SimpliVity sowie die Integration in HPE Catalyst und Recovery Manager Central.

Das NDMP-basierte Backup unterstützt aber auch Dell EMC Data Isilon, Domain und Unity, Nutanix, NetApp– und Hitachi-Systeme. Neben lokalen Ressourcen wird über das Microsoft StorSimple-Gateway die Cloud erreicht. Dort stehen dann Azure- und Amazon S3-kompatible Services bereit.

Quest NetVault

Quest bietet diverse Produkte im Umfeld der Datensicherung, darunter den Recovery Manager für AD, Recovery On-Demand und das Datensicherungsprodukt NetVault. Es handelt sich um eine Cloud-fähige Sicherungs-Software für Unternehmen und hybride Rechenzentren. Die skalierbare Softwarelösung macht Sie Datensicherungen unveränderlich und schützt sie so effektiv gegen Ransomwareangriffe. Quest Netvault unterstützt verschiedene Server- und Anwendungsplattformen sowohl in physischen als auch in virtuellen Umgebungen.

Quest skaliert bis in den PByte-Bereich und unterstützt verschiedene Betriebssysteme, Anwendungen und Datenbanken sowie Massenspeichergeräte. Dank dieser plattformübergreifenden Vielseitigkeit soll es einfach sein, die Lösung anzupassen, wenn sich IT-Infrastrukren ändern.

Solarwinds Backup

Nach dem Motto Cloud First wurde SolarWinds Backup eigens für die Datensicherung in der Cloud entwickelt. Sie basiert im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen auf SaaS-Services, die keine lokale Speicherressourcen zur Datensicherung benötigen.

Statt auf Image-basierte Sicherung verarbeitet die Software Datenänderungen im lokalen Server und erzielt durch True-Delta-Deduplizierung, Datenkomprimierung und WAN-Optimierung nach eigenen Angaben etwa 50-Fach niedrigere Änderungsraten, die dadurch ohne lokale Speicher schneller in die Cloud verschoben werden. Dort können eigene Kapazitäten oder jene von Solarwinds genutzt werden.

Über ein zentrales Web-Dashboard werden virtuelle und physische Server, Workstations, Microsoft 365-Daten. Geschäftsdokumente gesichert. Die Wiederherstellung erfolgt auf Ordner- und Dateiebene. Auch komplette Systemwiederherstellungen mit Bare-Metal- oder Virtual-Disaster-Recovery sind möglich, wie auch automatische Recovery-Tests.

Laut Hersteller ist die Lösung extrem skalierbar, Hot-Spot sind aber eher mittelständische Unternehmen. So liegen auch die Kosten im »mittleren Bereich«, weitere Auskünfte erhalten wir auch auf Nachfrage nicht.

Unitrends Enterprise & Enterprise Plus

Unitrends ist hierzulande ein weniger sichtbarer Player, wird aber von den Analysten unter den Top 10 geführt. Das Backup-Portfolio für Rechenzentren besteht aus der Backup-Software, der MAX-Appliance für das Recovery in diversen Ausführungen sowie einem Backup-Dienst für Office 365. Die Kunden befinden sich in der Regel in KMU und im mittleren Marktsegment.

Anfang 2020 wurde Helix eingeführt, eine SaaS-basierte Verwaltungsplattform, die Software-Updates für Backup-Appliances zentral verwaltet und Backup-Fehler in Windows-Umgebungen überwacht.

Die Appliances der Recovery Series Gen 8, die Recovery-Series MAX und die virtuellen Unitrends-Appliances erfüllen gemeinsam eine breite Palette von Backup-Kapazitäten und Wiederherstellungs-Anforderungen für KMU- und mittelständische Unternehmen zu eher geringen Kosten.

Das Forever Cloud-Programm unterstützt die langfristige Aufbewahrung von Daten über sieben Jahre in der verwalteten Cloud-Infrastruktur des Unternehmens ohne Ausgangsgebühren und mit Optionen für die Durchführung regelmäßiger Wiederherstellungstests in der Cloud. Das Sichern von lokalem zu öffentlichem Cloud-Speicher wird für AWS, Google und Rackspace Technology unterstützt. Die Sicherungsinstanz von Unitrends lässt sich allerdings nicht in die von AWS und Azure bereitgestellten nativen Snapshot-Funktionen integrieren.

Unitrends Enterprise bzw. Enterprise Plus kosten 1.100 bzw. 1.700 US-Dollar pro Server. Die Recovery-Appliances ab 2.750 US-Dollar.

Michael Baumann, speicherguide.de
Michael Baumann, speicherguide.de

Baumann Michael

speicherguide.de -

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