Nun auch Bauern im Visier von Ransomware-Kriminellen

Laut einem neuen Report des FBI nehmen Cyberkriminelle jetzt auch den Landwirtschaftssektor verstärkt mit Ransomware-Attacken ins Visier. Durch die stets wachsende Technisierung auch der Agrarbranche kann diese, ähnlich wie kritische Infrastrukturen, durch Ransomware empfindlich getroffen werden.

So macht die Landwirtschaft weltweit zunehmend Gebrauch von IoT-(Internet of Things) Geräten und bietet dadurch eine breitere Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Größere Unternehmen werden aufgrund ihrer vermeintlichen Fähigkeit, höhere Lösegelder zu zahlen, besonders attackiert. Kleinere Unternehmen hingegen gelten als leichtes Ziel, insbesondere diejenigen, die sich noch in der Anfangsphase ihrer Digitalisierung befinden.

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Allerdings sind auch die Großen der Branche keineswegs vor Cyberangriffen gefeit. Die Cybersecurity-Spezialisten von Malwarebytes haben kürzlich Details zu einer Schwachstelle beim Landmaschinenproduzenten John Deere diskutiert: Eine Gruppe von weniger als 10 Personen war in der Lage, sich in das Operations Center von John Deere einzuklinken, das mit allen Konnektivitätsdiensten von Drittanbietern verbunden ist. Die Gruppe um den White-Hat-Hacker „Sick Code“ konnte auf die gesamten Daten jedes Betriebs zugreifen, der an das System von John Deere angeschlossen ist.
 

Ransomware Angriffe steigen spürbar an

Ransomware ist eine zunehmend größere Bedrohung für Unternehmen. Die Zahl entdeckter krimineller Übergriffe auf landwirtschaftliche Systeme stieg von 2019 auf 2020 um gewaltige 600 Prozent. Im gleichen Zeitraum verdoppelten sich die durchschnittlichen Lösegeldforderungen. Mit der Zahlung des Lösegeldes ist die Gefahr trotzdem nicht gebannt. Mehrere Studien haben herausgefunden, dass 50-80 Prozent der Opfer, die gezahlt haben, erneut Opfer von Ransomware-Angriffen wurden – oft noch von denselben Akteuren.

Optimal auf mögliche Hackerangriffe vorbereiten

Das FBI empfiehlt Organisationen die folgenden Maßnahmen, um sich vor Hackerangriffen zu schützen:

  • Regelmäßig Sicherungskopien der eigenen Daten anlegen und diese auch offline mit Passwort ablegen. Darüber hinaus sicherstellen, dass kritische Dateien nicht von dem System aus gelöscht werden können, auf dem sie auch gespeichert wurden.
  • Eine Netzwerksegmentierung vornehmen
  • Einen Wiederherstellungsplan pflegen und mehrere Kopien sensibler Daten an physisch getrennten und sicheren Orten speichern, z. B. auf Festplatten, Speichergeräten oder in der Cloud
  • Betriebssysteme, Firmware und Software auf dem neuesten Stand zu halten
  • Nach Möglichkeit eine mehrstufige Authentifizierung mit starken Passwörtern einrichten, dabei niemals das gleiche Passwort mehrfach verwenden
  • Ungenutzte Fernzugriffs-/RDP-Port deaktivieren und aktive überwachen
  • Administratorrechte für die Installation von Software erforderlich machen
  • Aktuelle Benutzerkonten mit Adminrechten im Auge behalten
  • Nur sichere Netzwerke nutzen, kein öffentliches Wi-Fi
  • Hyperlinks in empfangenen E-Mails deaktivieren, eventuell auch E-Mail-Banner hinzufügen für E-Mails, die von außerhalb der eigenen Organisation kommen
  • Mitarbeiter regelmäßig zum Thema Cybersecurity schulen

Fazit

Obwohl Ransomware derzeit auf dem Vormarsch ist, können Unternehmen in der Landwirtschaft vieles tun, um das Risiko einer Cyberattacke zu minimieren. Eine gute Vorbereitung kann im Falle eines Angriffs die Schäden massiv reduzieren und dabei helfen, Ausfälle zu minimieren, so besteht die Chance, eine Ransomware-Attacke relativ glimpflich zu überstehen.

www.axicom.com/de

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