Kommentar von Susanne Haase, One Identity

IoT-Malware überlebt Neustart

Laut einer Meldung von Bleeping Computer ist es Sicherheitsanalysten erstmals gelungen, einen Malware-Stamm für IoT-Botnetze zu identifizieren, der den Neustart des entsprechenden Geräts „überlebt“ und nach der initialen Kompromittierung dort verbleibt. 

Eine ganz entscheidende Neuerung bei der stetig steigenden Malware-Flut, die sich gegen IoT-Geräte und Router richtet. Bisher konnten Benutzer eine IoT-Malware einfach durch einen Neustart von ihren Smart Devices, Modems oder Routern entfernen. 

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Dazu ein kurzer Kommentar von Susanne Haase, One Identity::

Die Krux bei dieser Art von Angriffen ist, sich eine Zugriffsberechtigung zu verschaffen (Root Access), um die Malware in das init.d-Verzeichnis zu kopieren. Genau das ist ohne die entsprechenden Berechtigungen nicht möglich. Solche Attacken haben im Wesentlichen zwei Aspekte: den, sich den nötigen Zugriff zu verschaffen und den Weg bis zum jeweiligen Gerät. 

Wenn man bei sämtlichen Geräten das jeweilige Root-Passwort geändert und sicher aufbewahrt hätte – also ohne, dass ein Mensch dieses Passwort kennt, und wenn man dann noch ein starkes Passwort gewählt hätte (denn schließlich muss man es sich ja nicht merken), sähen die Dinge sofort deutlich besser aus. Brute-Force-Angriffe würden jedenfalls nicht ganz so einfach sein. 

Im obigen Beispiel wurde für den Weg zum Gerät Telnet genutzt, also ein Protokoll, dem Sicherheitsrisiken inhärent sind und das Attacken gegenüber ungeschützt ist. Ich glaube, man kann durchaus soweit gehen, anzunehmen, dass viele der betreffenden Geräte immer noch mit ihrem Standard-Passwort betrieben werden, seit sie erstmals ausgepackt wurden.

Wir haben schon vor einigen Jahren eine Reihe von IoT-basierten Angriffen primär auf Kameras beobachtet, die genau diese simple Technik verwendet haben. Einfach erst Mal das Standard-Passwort ausprobieren…Ich kann an dieser Stelle nur die dringende Empfehlung wiederholen Passwörter für privilegierte Konten sicher zu verwahren, auf jeden Fall die Standard-Passwörter zu ändern und lange, komplexe Buchstaben- und Zeichenfolgen zu verwenden (um beispielsweise Wörterbuchangriffe zu verhindern) und auch diese Passwörter regelmäßig zu ändern. Also ganz genau das zu tun, was man mit allen Servern und Geräten sonst auch tun würde.

 

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