Repeater, Powerline oder MESH – womit läuft das WLAN am stabilsten?

Sie alle dienen der Verstärkung des WLAN-Signals: Repeater, Powerline und MESH. Doch welche dieser Methoden ist die beste unter den vielen Gesichtspunkten, unter denen sich ein Vergleich anstellen lässt? 

In Sachen Kosten punktet der Repeater als in der Anschaffung sowie in der Folgedauer der Nutzung günstigste Option. Beim Schwerpunkt Geschwindigkeit ist es in einem Vergleich auf hohem Niveau das MESH-System, das am besten abschneidet. Doch was bringen geringe Kosten und Schnelligkeit, wenn die Stabilität zeitgleich zu wünschen übriglässt?

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Wieso überhaupt das Signal verstärken?

Heutzutage muss das WLAN flächendeckend in allen Räumlichkeiten in hoher Qualität gegeben sein. Denn die Vernetzung der Geräte erfolgt über WLAN in einer Zuverlässigkeit und Qualität, mit der andere Lösungen nicht mithalten können. Sowohl in Haushalten als auch Büros gibt es dabei meistens in jedem Raum ein Gerät, welches auf eine Internetverbindung angewiesen ist. Dies kann sogar an bis dato undenkbaren Orten der Fall sein:

  • Badradio oder Fernseher fürs Badezimmer-TV
  • Moderne Küchengeräte, wie beispielsweise Backöfen und Einbaugeschirrspüler
  • Sogar in Kellern und Dachböden, sofern diese als Entspannungsecken oder Arbeitsbereiche eingerichtet sind

Bis wo auch immer eine Versorgung mit WLAN erwünscht oder erforderlich ist: Je weiter die Distanzen werden, die das Signal vom Router aus überbrücken muss, umso mehr nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, dies zuverlässig und mit stabiler Verbindung tun zu können. Aus diesem Grund ist eine Verstärkung fürs WLAN-Signal essenziell: Damit jederzeit und in jeder Ecke in den Räumlichkeiten das Netz stabil läuft und eine einwandfreie Nutzung ermöglicht ist!

Repeater, Powerline und MESH: Was ist was?

Um eine Basis für den Vergleich der Stabilität der Verbindung zu liefern, wird an dieser Stelle kurz die Funktionsweise der drei Varianten zur Stärkung des WLAN-Signals erläutert.
Der Repeater drückt bereits dem Namen nach aus, was seine Aufgabe ist: Das Wiederholen. Er nimmt die vom Router gesendeten Signale auf und sendet diese wiederholt an die Umgebung aus. Auf diesem Wege vergrößert sich das Funknetz durch den Einsatz eines Repeaters.

Mit einem Powerline-System werden die Signale über das Stromnetz weitergeleitet. Hierzu existieren zwei Adapter, von denen der erste an den Router und an das Stromnetz angeschlossen wird. Der zweite Adapter wiederum wird nur an eine Steckdose angeschlossen und überträgt dann das Signal. Als besonders effektiv erweist sich diese Methode bei langen zu überbrückenden Distanzen.

Die MESH-Systeme bestehen aus mehreren Komponenten. Es kommen dabei zahlreiche Boxen zum Einsatz. Deren genaue Menge richtet sich stets nach dem Bedarf in den Räumlichkeiten. Diese Boxen dienen als Knotenpunkte in einem eigens aufgebauten und dezentralen MESH-Funknetz. Jeder dieser Knotenpunkte hat Zugriff auf das Netzwerk und liefert dadurch den Vorteil der flächendeckend zuverlässigen Versorgung mit WLAN.

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Im Vergleich mit Repeater und Powerline ist das MESH-System am stabilsten!

Stabilität setzt voraus, dass eine permanente Verfügbarkeit der WLAN-Verbindung ohne Abhängigkeit vom jeweiligen Ort gegeben ist. Dies ist beim MESH-System der Fall. Der Vergleich mit Repeater und Powerline unter dem Merkmal der Stabilität bringt folgende Erkenntnisse hervor:

  • Der Repeater schwächelt bei längeren Übertragungsstrecken. Werden aus diesem Grund mehrere Repeater eingesetzt, kommt es zum häufigen Wechsel verbundener Geräte zwischen einzelnen Repeatern. Daraus resultieren Verbindungsprobleme.
  • Powerline bringt zunächst das Problem der Kabellage mit sich, was im Hinblick auf die Stabilität kein Nachteil ist. Allerdings zeigt sich, dass sich bei Steckdosen fremder Stromkreise Verbindungsstörungen herauskristallisieren können.
  • MESH wiederum bietet mehrere Knotenpunkte, aber ein einziges System. So greift das jeweilige Endgerät immer auf die eine Verbindung zurück und es kommt trotz mehreren Komponenten – im Gegensatz zu mehreren Repeatern – nicht zu Verbindungsstörungen.

Grund genug, sich das MESH-System mit seinen Vor- und Nachteilen sowie den über die WLAN-Verbindung hinausgehenden Einsatzbereichen näher anzuschauen.

Das MESH-System in einem genauen Einblick

Das MESH-System hat – neben seiner Stabilität – die in der Einleitung bereits erwähnten Geschwindigkeitsvorteile zur Qualität. Diese fallen im Vergleich zu den anderen Systemen allerdings gering aus, denn alle drei Optionen zur WLAN-Verstärkung sind geschwindigkeitstechnisch auf einem hohen Niveau. Was jedoch besonders heraussticht, ist die Tatsache, dass eine der Boxen im MESH-System immer als Router genutzt wird und dadurch Funktionen eines Routers oder sogar darüberhinausgehende Funktionen bietet, die bei Repeatern und Powerline-Systemen nicht gegeben sind:

  • Kindersicherung
  • Firewall
  • Bandbreitenmanagement
  • Smart-Home-Anwendungen

Microservices mit dem Potenzial, viele Probleme zu lösen

Mit seiner Aufteilung auf verschiedene Knotenpunkte ist das MESH-System ein Beitrag zu den sogenannten Microservices. Diese zeichnen sich dadurch aus, ein verteiltes System abzubilden, welches beim Ausfall eines Knotenpunktes die Verfügbarkeit der erforderlichen Daten bzw. Dienste durch die weiteren Knotenpunkte absichert. Dies ist beim MESH-System ebenfalls gegeben, welches eine intelligente Kommunikation der einzelnen Bestandteile untereinander gewährleistet und verschiedene Funktionalitäten bündelt. Somit kommt das MESH-System in vielerlei Hinsicht im Rahmen einer Steigerung der Sicherheit in Unternehmen infrage.

Nachteile liegen in den hohen Kosten

Durch die vielen Knotenpunkte und deren Stromverbrauch bei der umfangreichen Flächendeckung ist das MESH-System sowohl für Unternehmen als auch Privatpersonen zur WLAN-Verstärkung eine kostspielige Investition. Dabei sind die Anschaffungskosten im Vergleich zu dem Repeater und der Powerline-Lösung weitaus höher, während die Folgekosten – je nach Anzahl der Knotenpunkte bzw. Boxen – ebenfalls höher als die Folgekosten für die Stromverbindung beim Powerline-System ausfallen.

Fazit: Die eigenen Prioritäten entscheiden!

Zweifelsohne wissen auch die anderen Methoden in Sachen Stabilität zu überzeugen. Repeater und Powerline haben zwar ihre Defizite, doch stellen sie im Vergleich zu einem WLAN ohne Verstärkung eine Steigerung dar. Dies ist bereits ein positiver Fakt. Sollten nun besonders hohe Ansprüche für eine einwandfreie Nutzung vorliegen, dann ist das MESH-System die beste Lösung. Dabei muss jedem klar sein, der hohe Ansprüche hat, dass die Abdeckung solcher Ansprüche auch hohe Kosten erfordert. Hier dürfen jede Person und jedes Unternehmen die Prioritäten anders setzen, wobei Unternehmen immerhin den Vorteil der steuerlichen Absetzbarkeit genießen. Hier mag der Einsatz eines MESH-Systems als eine in vielen Fällen rationale Entscheidung gewertet werden.
 

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