Application Performancemanagement – Nachhatliger digitaler Erfolg

Deutsche Unternehmen rüsten zunehmend digital auf und um. Eine der Konsequenzen: Digitale Applikationen, ihr Handling und vor allem auch ihre Performance gewinnen rasant an Bedeutung; das gilt für interne und Kundenanwendungen gleichermaßen.

Für letztere ist die Leistungsfähigkeit ein entscheidendes Kriterium für die Kundenzufriedenheit – und diese ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg. Ein wirkungsvolles Application Performance Management kann deshalb wettbewerbsentscheidend sein.

Anzeige

Absolute Verfügbarkeit ohne Latenzen: Keinen geringeren Anspruch haben Kunden und Anwender an digitale Dienste. Die Realität wird dieser Erwartungshaltung allerdings nicht immer gerecht. Untersuchungen zeigen, dass allein im letzten Jahr 84 Prozent der Verbraucher Performance-Probleme mit digitalen Diensten hatten (AppDynamics App Attention Index 2019). Viele Unternehmen sind demnach nicht in der Lage, konsistent hochwertige digitale Erfahrungen zu liefern – und setzen damit ihre Reputation und Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel. Denn Nutzer zeigen immer weniger Toleranz, wenn es um nicht einwandfrei funktionierende Anwendungen geht.

Nutzerfreundlichkeit ist Trumpf

Für Unternehmen, die eigene Anwendungen entwickeln, ist daher vor allem eines wichtig: Die Applikationen müssen dem Kundenanspruch voll und ganz genügen, sprich, die Nutzerfreundlichkeit muss aus technischer Sicht gewährleistet sein. Unterstützen können dabei Applikation Performance Management (APM) Lösungen – also das Monitoring, die Analyse und die Verwaltung von Softwareanwendungen. APM-Lösungen helfen demnach dabei, Applikationen bestmöglich zu steuern. Sie erkennen die Ursache von Performance-Problemen und ermöglichen eine rasche Fehlerbehebung. Hierfür sammeln sie leistungsspezifische Analyseergebnisse, werten diese aus und optimieren die Leistung über einen selbstlernenden Mechanismus.

Wann ist eine APM-Lösung notwendig?

Treten immer wieder Beeinträchtigungen von Applikationen auf oder dauert die Mean Time to Repair (MTTR) im Falle einer akuten Störung zu lange, liegen klare Indizien dafür vor, dass ein Unternehmen eine APM-Lösung implementieren sollte. Gleiches gilt, wenn in den bestehenden Systemen zu häufig Fehlalarme auftreten und/oder die Software-Entwickler zu oft mit der Behebung von Problemen beschäftigt sind, anstatt sich ihren Hauptaufgaben zu widmen. Auch wenn beispielsweise die Instandhaltung von Architekturund Wartungsdiagrammen zu viele Kapazitäten bindet oder Servicebeeinträchtigungen zu Umsatzeinbußen und Reputationsschäden führen, ist eine APM-Lösung sinnvoll.

Sinnvolle Anwendungsbereiche Die Anwendungsbereiche für APM sind vielfältig. Ein Beispiel dafür ist das Ausrollen neuer Software-Entwicklungen: Die Anforderungen an Entwickler und Administratoren steigen beim Thema Softwareentwicklung stetig an. Auf der einen Seite werden die Applikationen immer komplexer, auf der anderen Seite die Release-Zyklen auf Grundlage wettbewerbs- und unternehmensstrategischer Gesichtspunkte immer kürzer. In vielen Unternehmen arbeiten Software-Entwicklung und IT-Betrieb getrennt voneinander. Im Problemfall kostet dies unnötig Zeit, denn Prozesse und Arbeitsabläufe innerhalb der IT-Abteilung sind für die App-Performance genauso wichtig wie die zugehörige Hardware und Infrastruktur.

Sogenannte DevOps-Ansätze können helfen. Mit DevOps ist ein Prozessverbesserungsansatz gemeint, dessen Name sich aus den Wörtern Development und IT Operations zusammensetzt. Er zielt auf eine effiziente Zusammenarbeit beider Bereiche ab. Für den Bereich Applikationen heißt das: DevOps-Ansätze nehmen Entwicklung und IT-Betrieb in puncto performante Applikationsumgebung gleichermaßen in die Verantwortung. Unternehmen können so ihre Prozesse für agiles Deployment und schnelles Bugfixing optimieren. Damit die Zusammenarbeit der IT-Teams funktioniert, müssen sie allerdings einen Überblick über die aktuelle Applikationslandschaft in Echtzeit (bis runter auf die Code-Ebene) haben.

Eine APM-Lösung leistet dabei wertvolle Dienste. Sie bietet nicht nur einen umfassenden Blick auf die Applikationslandschaft, sondern deckt außerdem Probleme in der Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion auf Code-Level auf. Die Kombination aus DevOps-Kultur und APM-Lösung bringt so immense Zeitersparnisse: Die akute Fehlerbehebung kann im besten Fall anstelle von Tagen in wenige Minuten vonstattengehen. Entwickler und IT-Administratoren gewinnen so zeitliche Ressourcen für ihre Kernaufgaben.

Heißt: Ein APM-Tool sollte als automatisierter und integrierter Bestandteil in allen Lifecycle-Phasen einer Anwendung verstanden werden – von der Softwareentwicklung über die Qualitätssicherung bis hin zum Betrieb. Aber auch wenn es darum geht, die Performance businesskritischer Anwendungen zu sichern oder eine Cloud-Migration zu planen, kann eine APM-Lösung sinnvoll sein. Bei Cloud-Migrationen untersucht sie bereits im Vorfeld, welche Anwendungen sich für die Migration eignen und welche nicht. Anwender können außerdem überprüfen, welche Cloud-Ressourcen sie für die geplante Migration benötigen. Diese und weitere Punkte tragen dazu bei, dass mit Hilfe einer APM-Lösung Cloud-Migrationsprozesse strategisch und sicher gestaltet werden.

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.

Kriterien für eine gute APM-Lösung

Die genannten Beispiele zeigen: Die Anwendungen für APM-Lösungen sind vielfältig. Für die meisten Unternehmen stellt sich daher weniger die Frage, ob eine APM-Lösung für sie sinnvoll ist, sondern welches Tool sie für sich wählen sollten. Eine gute APM-Lösung sollte folgende Kriterien erfüllen:

  1. Sichtbarkeit in Applikationen und Infrastruktur – sowohl On-Premises als auch in Cloud-Umgebungen.
  2. Echtzeit-Auswertung der Monitoring-Ergebnisse, damit Fehler behoben werden können, bevor Prozesse negativ beeinflusst werden.
  3. End-to-End-Monitoring – angefangen beim User bis in die Netzwerkinfrastruktur.
  4. Automatisierte Durchführung von Optimierungen (anhand von maschinellem Lernen oder vergleichbarer Lösungen).
  5. Messbarkeit des Einflusses der Applikation Performance auf den Geschäftserfolg (beispielsweise der Zusammenhang zwischen Datenbankausfä
  6. Zeit- und Kostenersparnisse (zum Beispiel durch die Beschleunigung der Fehlersuche und Fehlerbehebung von Tagen auf teilweise Minuten).

APM-Lösungen, die diese Kriterien erfüllen, unterstützen Anwender dabei, ihre Ressourcen optimal einzusetzen und dabei in großem Maße Kosten einzusparen. Externe Dienstleister können und sollten im Bedarfsfall dafür Sorge tragen, dass die gewählte Lösung von Beginn an den gewünschten Nutzen erbringt – unter anderem indem sie prüfen und dann auch gewährleisten, dass die IT für den Einsatz der APM-Lösung optimal aufgestellt ist. Denn (nur) dann ist es Unternehmen möglich, Applikationen an den Markt zu bringen und zu betreiben, die in puncto Kundenzufriedenheit überzeugen.

Elke Janssen, www.logicalis.de

Anzeige

Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.