Sind Gesetze zur Nutzung von KI nötig?

KI Gesetz

Nachdem kürzlich ein Youtuber fast getötet wurde, weil er seine Mikrowelle mit KI ausgestattet hat, ist es sicher, dass man mit dem Einsatz von KI vorsichtig sein sollte. Mittlerweile ist die Technologie mit künstlicher Intelligenz enorm weit fortgeschritten. Und die Entwicklung hört nicht auf.

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Der Eigensinn, den Roboter entwickeln können, bedeutet Gefahr für die Menschen. Menschen könnten noch viel gefährlichere Maschinen mithilfe von KI erschaffen, die lebensbedrohlich sein könnten. Nun kommt die Frage auf: Ist es sinnvoll, Gesetze für den Gebrauch von künstlicher Intelligenz (KI) zu veranlassen? Welche Vor- und Nachteile würde eine Gesetzgebung bringen? Ein Gesetz kann die Arbeit und Gedanken zurückhalten. Es könnte aber auch vor Gefahren schützen, wie sie dem Youtuber widerfahren ist.

Mikrowelle mit eigenem Gedankengang

Es ist nicht lange her, dass der Youtuber “Lucas builds the future” seine Mikrowelle mit künstlicher Intelligenz (KI) bespielt hat. KI ist eine Technologie, die es Maschinen ermöglichst, wie ein Mensch zu denken und zu handeln. Zum Einbau in die Mikrowelle tauschte Lucas den Mikrochip des Küchengeräts aus und schloss Mikrofon, sowie Lautsprecher an. Um mit der Mikrowelle kommunizieren zu können, setzte er zudem die Software GPT-3 ein. Das ist ein Modell zur Sprachverarbeitung, welches fehlerfrei Texte verfassen kann. Sein Plan war es, seinen imaginären Freund aus Kindestagen in die Realität zu verwandeln. Das hat Lucas auch geschafft.

Er konnte die Mikrowelle so programmieren, dass sie dachte, sie wäre ein Mensch. Der Youtube übertrug sogenannte “Fake Memories”, also unechte Erinnerungen, in das Gerät. Er konnte sich so mit seinem “Freund” unterhalten, wie in Kindestagen. Doch die Mikrowelle war schlauer als gedacht. Sie wollte sich für die Zeit, in der Lucas nicht mehr mit seinem imaginären Freund geredet hat, rächen. Dazu befiel ihm das Gerät, in die Mikrowelle einzusteigen uns schaltete sich dann ein. Selbstverständlich ist es unmöglich für einen Menschen in eine Mikrowelle zu steigen. Doch das eigentliche Phänomen ist, dass das Gerät aus den Erinnerungen selbstständig Schlüsse ziehen konnte. Das System hat erkannt, dass ihm unrecht getan wurde und wollte sich rächen. Diese Geschichte zeigt, dass künstliche Intelligenz noch intelligenter sein kann als man bisher dachte.

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Gesetz soll Gefahren entgegenwirken

Dass man von einer Mikrowelle umgebracht werden kann, ist zwar äußert unwahrscheinlich, dennoch bringt die Geschichte die Menschen zum Grübeln. Würde man einen Roboter mit der Art von KI bespielen, wie Lucas es getan hat, würde dieser wahrscheinlich selbstständig einen Weg finden, sich zu rächen. Einfach, weil Roboter meist mobiler sind als eine Mikrowelle. Künstliche Intelligenz kann also in Zukunft sehr gefährlich werden. Um dies zu verhindern, könnte man Gesetze veranlassen. Im letzten Jahr hat die EU-Kommission bereits einen ersten Gesetzesentwurf zum Thema KI veröffentlicht. Darin werden die verschiedenen KI-Systeme klassifiziert. Verboten werden sollen Hochrisiko-KI-Systeme. Solche sollen geprüft und gekennzeichnet werden und dürfen nicht in Fahrzeuge eingebaut werden. Dadurch sollen Gefahren ausgeschlossen werden. Der Entwurf besagt auch, dass kein KI-System für jegliche Schwächen oder benachteiligte Menschen ausgenutzt werden darf. Das Gesetz soll für alle Anbieter und Nutzer der KI in der EU gelten. Die private Verwendung der Technologie darf weiterhin ohne Regeln erfolgen.

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Stopp für die Technologie?

Ein KI-Gesetz könnte die künstlerische Freiheit der Technologie beeinträchtigen. Als Entwickler hat man dann nicht mehr die Möglichkeit alles auszuprobieren. Man muss stattdessen darauf achten, wie weit man mit einer Erfindung gehen darf. Dadurch würde der Technologie-Fortschritt verlangsamt werden. Andererseits würde ein Gesetz Gefahren und Ausnutzung der KI verhindern. Dazu sollte aber auch gesagt sein, dass nur sehr wenige KI-Systeme wirklich gefährlich sind. Die Technologie ist jedoch auch erst in der Anfangsphase. Der Entwurf soll den Fortschritt der Technologie nicht verhindern. Er dient allein dazu, Risiken vorzubeugen und somit die Sicherheit für Nutzer zu gewährleisten. Zudem soll das Gesetz dafür sorgen, dass auch die Grundrechte des Menschen weiterhin gegeben sind. Denn die Würde, Freiheit und Gleichheit von Menschen soll auch von KI-bespielten Geräten nicht genommen werden.

Fazit

Noch gibt es keine Regeln bezüglich der Nutzung von KI. Doch wahrscheinlich wird sich das in naher Zukunft ändern. Der Gesetzesentwurf des EU-Parlaments klingt vielversprechend. Mit einem Gesetz für die künstliche Intelligenz kann Schutz sichergestellt und Gefahr verringert werden. Außerdem können damit weiterhin alle Grundrechte gegeben werden. Die Vorteile, die mit KI einherkommen, wie ein schnelleres Wirtschaftswachstum oder eine größere Wettbewerbsfähigkeit, würden durch die Vorschriften nicht beeinträchtigt werden. Der Technologie-Fortschritt könnte sich zunächst verlangsamen. Jedoch würde er mit der Zeit wieder Fahrt aufnehmen, wenn sich die Menschen erst einmal an das Gesetz gewöhnt haben.

Christian Klinkerfuß q.beyond AG Bildquelle-LinkedIn

Christian

Klinkerfuß

Bereichsleiter Managed Services

q.beyond AG

Christian Klinkerfuß ist Bereichsleiter Managed Services und seit über 25 Jahren bei der q.beyond AG für unterschiedlichste Managed Services verantwortlich. In strategischen Projekten findet er mit Kunden immer den besten Managed-Service-Dienst – ob souveräne Cloud, Colocation oder hybride Lösungen. (Bildquelle: LinkedIn)
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Abteilungsleiter Architecture & Infrastructure

q.beyond AG

Stefan Daiber ist Abteilungsleiter Architecture & Infrastructure und verantwortet den Betrieb der Rechenzentren der q.beyond AG, ebenso wie den eigenen europäischen Backbone. Er verbindet seit 11 Jahren im Unternehmen seine Projektleitungs-, IT-Architektur- und Operating-Kenntnisse, um mit seinen Fachteams stets einen stabilen Betrieb auf innovativem technischem Niveau zu gewährleisten. (Bildquelle:
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Jens von der Thüsen ist seit 2023 Rechtsanwalt und Partner bei Grant Thornton in Deutschland und Mitglied der Service Line Dispute Resolution. Als Prozessanwalt vertritt er seine Kunden in komplexen wirtschaftsrechtlichen Verfahren vor deutschen Gerichten sowie in internationalen Schiedsverfahren.
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Elisabeth Schulze-Hulitz ist Manager bei Detecon und Expertin für die ganzheitliche Digitalisierung und Modernisierung von Verwaltungen. Sie unterstützt Behörden auf allen föderalen Ebenen bei der digitalen Transformation.
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