Transformationsstudie

Deutsche Unternehmen digitalisieren für mehr Wirtschaftlichkeit

Strukturelle Marktveränderungen, neue Business-Chancen, Wünsche der Mitarbeiter und Kunden oder der stetig wachsende Anspruch an Wirtschaftlichkeit und Rentabilität – das alles sind maßgebliche Treiber der Digitalisierung.

Für viele Unternehmen, die die Innovationskraft des digitalen Universums für ihren Erfolg nutzen, ist jetzt die Zeit gekommen, ihre Systeme aus unterschiedlichsten Gründen auf den neusten Stand zu bringen. Eine aktuelle, international angelegte Studie der Natuvion und NTT DATA Business Solutions gibt einen detaillierten Überblick über die Herausforderungen, regionalen Unterschiede, Rahmenbedingungen, Erfolge und Stolpersteine der digitalen Transformationsinitiativen.

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Eines der zentralen Ergebnisse der Studie: Es bestehen zwischen den Ländern in Europa und im Vergleich von Europa zu den USA gravierende Unterschiede bei den technischen Voraussetzungen, dem Fachwissen und der Verfügbarkeit von Experten sowie in den Zielen einer digitalen Transformation. Ein Beispiel: In Europa durchlaufen Unternehmen die digitale Transformation mehrheitlich, um wirtschaftlicher zu sein und Kosten zu sparen. In den USA hingegen steht die Innovation im Fokus.

Insgesamt 630 Unternehmen weltweit haben Natuvion und die NTT DATA Business Solutions in den zurückliegenden Monaten einer repräsentativen Befragung unterzogen. Die meisten der weltweit befragten Führungskräfte nannten als Hauptgrund für die Transformation die organisatorische Anpassung ihres Unternehmens. Gleich danach argumentieren 42 Prozent der deutschen Vertreter mit der Senkung von Kosten. In Amerika ist dieser Aspekt nur für ein Drittel der Unternehmen relevant. Hier sorgt man sich eher, dass man unter inkompatiblen Systemen leiden könnte, wenn man sich der Digitalisierung verschließt. Das befürchten immerhin 53 Prozent der amerikanischen Probanden. Die Hälfte (50 Prozent) der US-Unternehmen glauben zudem, innovative Geschäftsmodelle durch die Transformation zu ermöglichen und 51 Prozent sehen in der Transformation eine Chance für einen besseren Kundenservice.

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Die 5 meistgewählten Gründe einer Transformation

Ziel nicht erreicht

Auch wenn die Unternehmen die Digitalisierung engagiert in Angriff nehmen, sind sie nicht automatisch erfolgreich. Aus weltweiter Perspektive gaben lediglich 62 Prozent an, ihre Ziele vollständig erreicht zu haben – in der DACH-Region waren es sogar nur 55 Prozent, hingegen in den USA enorm hohe 82 Prozent. Diese große Varianz lässt unterschiedliche Ursachen vermuten:

#1 Die Transformation wurde unterschätzt

Schon bei der Planung ist den meisten befragten Führungskräften die herausfordernde Komplexität des Projektes klar. Das ist in Kombination mit dem fehlenden Fachpersonal und damit einhergehendem Know-how-Mangel keine leichte Situation. Überrascht waren viele Führungskr.fte zudem über das fehlende Transformationswissen der Verantwortlichen und die schlechte Datenqualität der Systeme. Diese lag zusammen mit den fehlenden Ressourcen auf Platz 2 der „unangenehmen Überraschungen“ während des Transformationsprozesses. Bei der Frage danach, was man bei einem zukünftigen Digitalisierungsprojekt besser machen könnte, waren drei der wichtigsten Vorsätze „mehr Ressourcen einzuplanen“, „für das Projekt mehr Zeit einzuplanen“ und „sich früher mit der Thematik zu befassen“.

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Erreichung der Transformationsziele

#2 Das Housekeeping war nicht gründlich genug

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht – aber Wissen führt auch nicht automatisch zum Erfolg. So könnte man die Momentaufnahme zum Thema Housekeeping überschreiben. Zwar nannten die Unternehmen auf die Frage nach den Erfolgsfaktoren der Transformation die „Prüfung der Datenqualität“ und die „Bestandserfassung“. Aber augenscheinlich entpuppte sich erst während des Transformationsprozesses, wie schlecht die eigenen Daten faktisch sind. Nur so lässt sich erklären, dass die Befragten auf die Frage, was sie am meisten im Laufe des Transformationsprojektes überraschte, die schlechte Datenqualität nannten. In Deutschland belegt die schlechte Datenqualität mit 35 Prozent sogar mit Abstand den ersten Platz bei den „unliebsamen Überraschungen“.

#3 Mangel an Transformations-Know-how

In der Studie wird deutlich, dass es an Ressourcen und Know-how fehlt. Über fehlendes Transformationswissen klagen insgesamt 40 Prozent – in den USA sogar 50 Prozent. Auf die Frage, welche organisatorische Aufgabe erfolgskritisch für das Transformationsprojekt war, nannten weltweit 46 Prozent den Aufbau neuer Kompetenzen. In der DACH-Region lag der Wert bei 54 Prozent – in Deutschland bei 57 Prozent. Die Folge: 33 Prozent der befragten Unternehmen weltweit zogen externe Berater hinzu. In DACH setzen 27 Prozent auf Hilfe von außen und in den USA 51 Prozent.

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Was würden Sie heute im Rahmen des Transformationsprozesses anders machen?

Dass es für die digitale Transformation wichtige Gründe gibt, belegt die Studie deutlich: 35 Prozent der weltweit Befragten gaben an, ihre Transformationsprojekte aufgrund der politischen Ereignisse höher priorisiert oder vorgezogen zu haben. Beschleunigend haben sich die politischen Turbulenzen insbesondere in den USA (46 Prozent) und in Großbritannien (42 Prozent) ausgewirkt. In der DACH-Region scheint die Resilienz höher zu sein. Hier hatten die Ereignisse der letzten Jahre weniger Einfluss auf die Transformations-Agenda der Unternehmen.

Migration mit der richtigen Methode

Eine Transformation bringt potenziell auch Betriebsunterbrechungen mit sich. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig mit dieser Herausforderung auseinanderzusetzen. In der DACH-Region gaben 57 Prozent an, dass sie sich maximal eine Unterbrechung von wenigen Stunden vorstellen könnten. Wer für sein Unternehmen die am besten passende Migrationsmethode auswählt, ist in der Lage, die Unterbrechung sehr klein zu halten.

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Bevorzugte Migrationsstrategie

Laut Studie wird die Brownfield-Methode, bei der alle bestehenden Daten und Prozesse migriert werden, weltweit von 32 Prozent eingesetzt. Dies ist erstaunlich, da mit dieser Methode eine eher geringe Wertschöpfung von neuen Systemen erreicht wird. Auch hier unterscheiden sich die Regionen deutlich. In DACH verfolgen die Brownfield-Methode lediglich 28 Prozent, in den USA hingegen 43 Prozent. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, weshalb die US-Unternehmen eine vergleichsweise hohe Erfolgsquote bei technischen Transformationen bestätigen. Auf einen kompletten Neuanfang mit der Greenfield-Methode setzen aus internationaler Perspektive 27 Prozent. Etwa ein Fünftel der Befragten kombiniert eine selektive Datenmigration mit der Brownfield- oder Greenfield-Methode und 21 Prozent setzen ausschließlich auf eine selektive Datenmigration.

Vor dem Hintergrund, dass knapp 20 Prozent aller Unternehmen sagen, dass sie sich keine Unterbrechung ihres Betriebs leisten können ohne spürbare Konsequenzen für den Geschäftsbetrieb zu erleiden, ist die Wahl der Migrationsmethode ein erfolgskritischer Transformationsfaktor.

Alles in allem zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die digitale Transformation weltweit in vollem Gange ist, es aber durchaus signifikante Unterschiede zwischen den Ländern gibt. Zudem besteht Optimierungspotenzial bei der Planung, der Datenqualität und nicht zuletzt dem Transformations-Know-how.

Philipp von der Brüggen, Natuvion GmbH

Philipp

von der Brüggen

CMO

Natuvion GmbH

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