Studie von ISACA

Das Digital Trust-Paradox: Wichtig, aber keine Priorität

Digitalisierung, Digital Trust

Eine neue Studie der Experten für Digital Trust, dem globalen Berufsverband ISACA, unterstreicht die Bedeutung von Digital Trust für Geschäfts- und IT-Fachleute in Europa. Die Studie zeigt, dass 94 % der Befragten glauben, dass Digital Trust für ihr Unternehmen relevant ist, wobei 93 % der IT-Fachleute angeben, dass es für ihre derzeitige Tätigkeit relevant ist.

Und diese Relevanz wird noch zunehmen, da 83 % der Befragten glauben, dass Digital Trust in den nächsten fünf Jahren noch wichtiger für ihre Unternehmen werden wird.

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ISACA definiert Digital Trust als das Vertrauen in die Integrität der Beziehungen, Interaktionen und Transaktionen zwischen Anbietern und Verbrauchern innerhalb eines verbundenen digitalen Ökosystems. Dazu gehört die Fähigkeit von Menschen, Organisationen, Prozessen, Informationen und Technologie, eine vertrauenswürdige digitale Welt zu schaffen und zu erhalten. Es hat viele Schlüsselkomponenten, darunter Sicherheit, Datenintegrität, Datenschutz, Governance und Zuverlässigkeit. Digital Trust ist ein entscheidender Faktor für die Entscheidungen von Verbrauchern und die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen in einem digital dominierten Umfeld, d. h. ein hohes Maß an Digital Trust stärkt die Marke und den Ruf eines Unternehmens.

Unternehmen müssen funktionsübergreifenden Teams, Kommunikationskanälen und Schulungsprogrammen, die die Zusammenarbeit fördern, Priorität einräumen, um die Ziele der digitalen Transformation zu erreichen und das Vertrauen der Stakeholder zu erhalten. Laut der neuen ISACA-Studie sind jedoch weniger als die Hälfte (44 %) der Befragten der Meinung, dass die Zusammenarbeit zwischen den Fachleuten in ihrem Unternehmen, die in Bereichen wie Sicherheit, Risiko, Governance, Assurance, Datenschutz und Qualität arbeiten, ausreichend ist.

Digital Trust ist der Schlüssel zum Erfolg

Mehr als drei Viertel (79 %) der Befragten erkennen an, dass Unternehmen, die sich für Digital Trust einsetzen, erfolgreicher sein werden. Sie sind der Meinung, dass Unternehmen mit einem hohen Maß an Digital Trust eher einen positiven Ruf haben (70 %), weniger Datenschutzverletzungen (57 %) und weniger Vorfälle im Bereich der Cybersicherheit (55 %) erleben und über zuverlässigere Daten verfügen, auf deren Grundlage sie Entscheidungen treffen können, und eine stärkere Kundenbindung haben (51 %).

Wie Unternehmen durch Digital Trust profitieren

Obwohl die Befragten die Wichtigkeit dieses Themas betonen, gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen Denken und Handeln, wenn es um Digital Trust geht.

Die ISACA-Studie zeigt, dass nur 7 % der europäischen Geschäfts- und IT-Fachleute volles Vertrauen in die digitale Vertrauenswürdigkeit ihres Unternehmens haben, während jeder Dritte (33 %) seine digitalen Vertrauenspraktiken überhaupt nicht misst. Nur ein Viertel (27 %) der Unternehmen bietet ihren Mitarbeitenden Schulungen zum Thema Digital Trust an, und 41 % der Unternehmen haben keine Mitarbeitenden, die sich mit digitalem Vertrauen befassen, und werden dies in den nächsten fünf Jahren wahrscheinlich auch nicht tun.

“Unternehmen erkennen die Bedeutung von Digital Trust, aber die meisten tun sich schwer, es zu erreichen. Die Mitarbeitenden erhalten nicht die richtige Schulung, um ihre Fähigkeiten in diesem Bereich auszubauen, und wir müssen das durch einen kombinierten Schulungs- und Qualifizierungsansatz ändern, der unter anderem Bereiche wie Cybersicherheit, Audit, Risiko, Datenschutz und Technologie-Governance umfasst. Auf diese Weise können Unternehmen die kritischen Faktoren verstehen, die für den Unternehmenserfolg ausschlaggebend sind, und die Strategien und Techniken kennenlernen, die für den Aufbau und die Aufrechterhaltung von Digital Trust erforderlich sind”, so Chris Dimitriadis, Chief Global Strategy Officer bei ISACA.

Barrieren für Digital Trust

Es gibt mehrere Hindernisse für das Erreichen von Digital Trust. Laut der Studie geben 41 % der Befragten an, dass sowohl die mangelnde Zustimmung der Führungskräfte als auch die fehlende Abstimmung zwischen digitalem Vertrauen und den Unternehmenszielen den Fortschritt behindern. Eine ähnliche Anzahl (38 %) gab an, dass fehlende Budgets ein Hindernis darstellen, was darauf hindeutet, dass die Unternehmen Schwierigkeiten haben, die Ressourcen und Gründe für die Verbesserung der Vertrauenswürdigkeit ihrer Organisation zu finden.

Ähnlich sieht es bei der Bereitstellung von Schulungen zum Thema Digital Trust aus. 49 % der Befragten gaben an, dass fehlende Fähigkeiten und Schulungen der Mitarbeitenden ein Hindernis für ein hohes Maß an digitalem Vertrauen darstellen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen vorrangig in Schulungen und die Entwicklung von Fähigkeiten im Bereich Digital Trust investieren müssen – von der Führungsebene bis hin zu den Mitarbeitenden der ersten Ebene.

Dimitriadis fährt fort: “Um wirklich Digital Trust zu erreichen, sind ein hohes Maß an Zusammenarbeit und ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Von der IT über die Technik bis hin zur Personalabteilung und dem Vertrieb müssen sich alle Abteilungen darüber verständigen, wie Digital Trust durch eine einheitliche Strategie erreicht werden kann, und dann die entsprechenden Schritte unternehmen.

Die Unternehmen, die Digital Trust in den Vordergrund stellen, schützen sich nicht nur vor Cyberangriffen, sondern sichern auch ihre Geschäftsergebnisse, indem sie eine langfristige Kundenbindung aufbauen – was wiederum die Kundenbindung erhöht. Diejenigen, die das nicht tun, werden diese Dinge negativ beeinflussen und ihren Geschäftserfolg untergraben.”

Rolf von Roessing, ISACA Evangelist, ergänzt: “Cyberangriffe nehmen zu, und die Kunden erkennen zunehmend, wie raffiniert sie sind. Sie erwarten daher von Unternehmen, dass sie die notwendigen Maßnahmen zum Schutz und zur Sicherung ihrer persönlichen Daten ergreifen. Diejenigen, die eine unternehmensweite Strategie zum Aufbau von Digital Trust verfolgen, werden sich bei ihren Kunden als glaubwürdige Autorität etablieren und langfristig die Früchte ernten.”

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Methodik:

Alle Zahlen beruhen auf einer von ISACA durchgeführten Feldstudie. Die Studie wurde bei 8.100 Geschäfts- und IT-Fachleuten weltweit durchgeführt, davon 1354 in Europa.

www.isaca.org

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