COVID-19 bremst viele „Internet of Things“-Projekte aus

Die COVID-19-Krise verlangsamt aktuelle „Internet of Things“-(IoT-)Projekte nicht nur. Manche kommen sogar ganz zum Stillstand. Grund dafür sind nicht nur Lieferverzögerungen bei den benötigten Geräten. Auch haben die meisten Unternehmen IT-bezogene Projekte abgesagt, die keine direkt messbaren Auswirkungen auf ihre Einnahmequellen haben.

Dies meldet der „ISG Provider Lens IoT – Services & Platforms Report Germany 2020“ der Information Services Group (ISG). Inwieweit COVID-19 den IoT-Markt im laufenden Jahr 2020 insgesamt verändern wird, ist der Studie zufolge bislang noch schwer vorhersehbar.

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Mittel- und langfristig wächst der IoT-Dienstleistungsmarkt jedoch sehr dynamisch. Dies führe dazu, dass weiterhin viele neue Provider den Markt betreten, unter ihnen auch einige Unternehmen der Fertigungsindustrie. IoT-Lösungen sind laut ISG-Studie zuletzt immer komplexer geworden. Das gelte insbesondere für die vorausschauende Wartung („Predictive Maintenance“) sowie das Energie- und Ressourcenmanagement. Sie würden zunehmend erweiterte Funktionen der Datenanalyse erfordern, um die Produktivität zu steigern, Ressourcen und Prozesse zu optimieren sowie die Betriebskosten zu senken. Hinzu kommen laut ISG gestiegene Sicherheits- und Schutzanforderungen für IoT-Lösungen, zumal diese immer mehr mit den Geschäftsprozessen, der Produktentwicklung sowie mit dem Betrieb von Fabriken und Gebäuden verbunden sind.

Besonders dynamisch präsentiert sich dem ISG-Anbietervergleich zufolge der Markt für IoT-Services und -Plattformen in der Fertigungsindustrie. Er weist derzeit besonders hohe Wachstumsraten auf. Entsprechend bewegen sich dort Provider unterschiedlichster Art – vom klassischen IT-Dienstleister bis zu Tochtergesellschaften großer Industrieunternehmen. Auf dem Vormarsch im IoT-Services-Markt für Manufacturing seien zum einen Predictive Maintenance-Lösungen und zum anderen das Thema Geschäftsprozessmanagement. Hier werden immer mehr Produktionsdaten aufbereitet, um Geschäftsprozesse zu managen und zu optimieren. Dabei spiele die Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI) sowie Data Science-Kompetenzen und -Lösungen eine ebenfalls immer wichtigere Rolle. ISG nennt zum Beispiel „AI on Edge“, bei dem eine KI im oder in der Nähe eines Gerätes dafür sorgt, dass die jeweils relevanten Daten so gefiltert werden, dass sich damit Geschäftsprozesse optimieren lassen.

Der Report bewertet die Fähigkeiten von 41 Anbietern in sechs Marktsegmenten: Neben „Manufacturing“ sind dies „Consulting & Integration“, „Managed Services“, „Connected Vehicles“, „Smart Buildings“ und „IoT Platforms“.

Consulting & Integration

Die Kunden im IoT-Beratungsmarkt wissen, dass IoT einen direkten Einfluss auf ihre Geschäftsprozesse hat, und fordern deshalb strategische Ansätze in den frühen Planungsphasen von IoT-Projekten. Mehr und mehr gehe es nicht mehr nur um die Wartung und das Controlling von Geräten, Maschinen und Gebäuden. Vielmehr liege der Fokus nun auch darauf, Geschäftsprozesse zu optimieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. 

Managed Services

Die Gesamtbetriebskosten sind laut Studie inzwischen ein Schwerpunktthema für IoT-Kunden. Die Anbieter würden entsprechend darauf reagieren und ihr Angebot an Managed IoT-Services erweitern. Diese umfassten oft auch Analytik und künstliche Intelligenz auf Basis flexibler As-a-Service-Modelle.

Connected Vehicles

ISG verzeichnet IoT-Angebote für vernetzte Fahrzeuge nicht mehr nur in der Automobilbranche, sondern auch in angrenzenden Branchen wie Versicherungen, Logistik und Mobilitätsdiensten. Die dortigen Kunden würden vor allem Services für Geschäftsprozessmanagement und -optimierung sowie für die Händlerintegration und -schulung erwarten. Auch 5G-Konnektivität und Datenanalytik spielten bei vernetzten Fahrzeugen eine immer größere Rolle.

Smart Buildings

Der Funktionsumfang von IoT-Lösungen für intelligente Gebäude wächst dem Vergleich zufolge rasch. Er umfasse inzwischen nicht mehr nur die reine Gebäudeverwaltung und -wartung. Auch die Energieoptimierung sowie Arbeitsplätze, Arbeitsprozesse und das Wohl der Mitarbeiter würden unterstützt. Des Weiteren nehme die Integration in Smart-City-Funktionalitäten zu.

IoT Platforms

Die Anbieter von IoT-Plattformen erweitern ihre Lösungen sukzessive um zusätzliche Funktionalitäten. Diese umfassen laut Studie nicht mehr nur Grundfunktionalitäten für Daten und Analytik. Vielmehr seien auch KI-Komponenten auf dem Vormarsch, insbesondere für Edge-Funktionalitäten, die den Umfang des Netzwerkverkehrs reduzieren. Noch keine große Rolle hingegen spielten Technologien wie Blockchain zur Absicherung der Datenflüsse und der Sensorverlässlichkeit.

Die Studie sollte hier zum Download verfügbar sein.

www.isg-one.com

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