WHO nutzt in der Pandemie die Cloud

Bild: askarim / Shutterstock.com

Im Rahmen der Vereinten Nationen ist die World Health Organization (WHO) für die Koordination der internationalen Maßnahmen gegen Corona verantwortlich. Dafür greift die Behörde auf Cloud-basierte digitale Technologien zurück. Bei einer Reihe von Projekten arbeitet die WHO mit Amazon Web Services (AWS) zusammen.

Das Bereitstellen von Informationen trägt zum Beispiel dazu bei, Übertragungswege zu verfolgen, Ausbrüche zu verstehen und eventuell die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Ebenso werden mit Hilfe von Cloud-Ressourcen Schulungsmaterialien erstellt und weltweit abgerufen.

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Lageüberblick

Um die weitere Ausbreitung des Virus zu bekämpfen, kommt es darauf an, jederzeit auf einen Blick die aktuelle Situation beurteilen zu können. Das WHO Dashboard liefert dafür einen täglich aktualisierten Lagebericht über die Zahl der Fälle – global, für Regionen und auf Länderebene. In einer Übersicht findet sich die Gesamtzahl sowie die der Toten und der Neuerkrankten. „Mit der Unterstützung von verschiedenen IT-Unternehmen konnten wir das COVID-19-Dashboard weiter verbessern“, erläutert Bernardo Mariano, Chief Information Officer bei der WHO. „Die Länder vertrauen auf diese Informationen und entscheiden auf deren Basis schnell, welche anderswo getroffenen Interventionsmaßnahmen sie übernehmen wollen.“ 

Die Organization nutzt sie die AWS Dienste zur automatischen Extraktion von Webinhalten und zur offenen Objektspeicherung, um größere Mengen an unstrukturierten Informationen zu sichern. Dadurch lassen sich epidemiologische Angaben schnell mit ihren Mitarbeitern, öffentlichen Gesundheitsbehörden, Mitgliederstaaten und anderen Akteuren auf der ganzen Welt teilen.

Nachrichten-basierte Frühwarnsysteme 

Wissen zu erschließen und zu teilen ist ein zentrales Element, um einer Pandemie entgegenzutreten. Ziel der ebenfalls auf Cloud-Technologien aufbauenden Initiative Epidemic Intelligence from Open Sources initiative (EIOS) ist ein weltweites und einheitliches Frühwarnsystem, das öffentlich zugängliche Quellen, wie etwa Nachrichten oder Studien, identifiziert, überprüft und im Kontext bewertet. In diesem Informationspool werden Auskünfte verschiedenster Herkunft zusammengetragen, gefiltert und verwaltet. 

So kann dieses Wissen den Experten in der EIOS-Forschergemeinschaft weltweit zur Verfügung gestellt werden. Seit Aufnahme des ersten Corona-Artikels Ende Dezember 2019 wuchs die Zahl der dafür ausgewerteten Berichte enorm: Mitte März dieses Jahres wurden täglich über 120.000 Artikel integriert. Die Sammlung soll dazu beitragen, mögliche Gefahren für die öffentliche Gesundheit frühzeitig zu erkennen und zu beurteilen.  Machine-Learning-Verfahren werden dazu beitragen, zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Inhalten zu unterscheiden. Dadurch können Experten deren Wert besser einschätzen. 

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Schulungsmaterialien 

In einer Pandemie benötigen alle Personen an vorderster Front des Pandemiegeschehens weltweit schnell Schulungsmaterialien. Denn jeder einzelne Krankenpfleger muss sich auf die zusätzlichen Anforderungen der Pandemie und die neuen Ausnahmesituationen einstellen.  Über OpenWHO, eine interaktive webbasierte Plattform für den Wissenstransfer, steht allen Personen mit direktem Kontakt zu Infizierten, einschließlich der medizinischen Fachkräfte, weltweit ein großes Angebot von Trainings zur Verfügung. Die Lektionen zusammenzustellen ist aber nur ein Teil der Aufgabe: Im Anschluss muss das überwiegend als Video vorliegende Material einem großen Nutzerkreis in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt werden. AWS arbeitet zurzeit daran, Machine-Learning- und Medien-Dienste bereitzustellen, um diesen Prozess zu beschleunigen. Das Übersetzen und Produzieren der Inhalte in den einzelnen Sprachen soll dadurch in Zukunft nicht mehr einige Tage, sondern nur wenige Stunden dauern.

Klaus

Bürg

AWS -

General Manager Deutschland, Österreich und Schweiz

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