Open Source Software: Die Vorteile richtig nutzen

Immer mehr IT-Experten setzen auf Open Source Software. Die Vorteile sind deutlich: Open Source Software wird kontinuierlich von einer ganzen Gemeinschaft an Entwicklern modifiziert, bewertet, geprüft und gepatcht – die Fehlerbehebung funktioniert also vergleichsweise schnell. Darüber hinaus bietet es den IT-Teams die Flexibilität, die Software an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen.

Innovation, Kosten, Skalierbarkeit und Sicherheit – immer mehr Unternehmen setzen auf die Vorteile von Open Source Software. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (60 Prozent) gaben in einer Umfrage von Black Duck’s Center for Open Source Research and Innovation (COSRI) an, dass die Nutzung von Open Source in ihrer Organisation im letzten Jahr zugenommen habe. Gemeinsam mit den Vorteilen von Open Source kommen jedoch auch Herausforderungen, denen sich IT-Experten stellen müssen.

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Innovation: Teil der Community sein

Open Source lebt von seiner Community. Wer von den Vorteilen profitieren möchte, muss selbst aktives Mitglied der Gemeinschaft sein. Während die regelmäßige Mitarbeit an Projekten nicht verpflichtend ist, müssen IT-Experten, die auf Open Source setzen wollen, dennoch immer auf dem neuesten Stand der Entwicklungen bleiben. Unternehmen sollten deshalb eine interne Open-Source-Management-Struktur schaffen und Prozesse zur Institutionalisierung und Ermöglichung der Open-Source-Beteiligung einführen. Mit einem eigenen Open Source Team, das Updates und neue Projekte kontinuierlich verfolgt, sind Unternehmen in der Lage, die Vorteile der bestehenden Open Source Tools voll auszuschöpfen und sogar neue zu entdecken.

Kosten: Keine Faktoren außer Acht lassen

Open Source Software ist innovativ, aber kein Alleskönner. Sicherlich erfüllt sie viele Anforderungen, zu denen kommerzielle Lösungen nicht in der Lage sind, aber es ist wichtig, die Erwartungshaltung von Anfang an realistisch zu setzen. Selbst die besten Open Source Tools haben Lücken in der Funktionalität und im Support. Kombinieren Unternehmen das Potenzial von Open Source mit Erweiterungen von kommerzieller Software, können sie die Lösung für ihre Zwecke optimieren, ohne Risiken einzugehen oder auf Support zu verzichten.

Dies ist auch für die Kostenplanung ausschlaggebend. Da viele Unternehmen beispielsweise bei der Implementierung von Open Source Software technischen Support benötigen, weist sie nicht automatisch eine niedrigere Total Cost of Ownership (TCO) auf. Das heißt nicht, dass Open Source genauso kostenintensiv ist wie kommerzielle Software. Doch auch wenn keine Vorabkosten anfallen, ist eine realistische Ressourcenplanung der zuständigen IT-Teams für die Kostenplanung von Open-Source-Projekten elementar.

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Skalierbarkeit: Für die Zukunft richtig planen

Die Prognose der Ressourcen ist auch deshalb so wichtig, da die IT-Experten gegebenenfalls auch selbst Code umschreiben müssen. Während einige Unternehmen zu weniger qualifizierten Entwicklern tendieren, die Low-Code-Plattformen nutzen können, benötigt der Einsatz von Open Source Software hochqualifizierte Programmierer, die den Code selbst ändern können. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass der Code auch für den speziellen Anwendungsfall im eigenen Unternehmen funktioniert. Je nachdem wie oft die Lösung in den nächsten Jahren voraussichtlich skaliert werden muss, kommen einige Lösungen mehr in Frage als andere. Diese Überlegung hilft auch dabei, die Vorbereitungen für eine Skalierung besser zu planen.

Darüber hinaus ist für den Erfolg eines Open-Source-Projekts, die Integrationsfähigkeit in die bestehende Lösungslandschaft wichtig. Nur wenn alle Lösungen miteinander kompatibel sind, kann eine zuverlässige und stabile Integration von Open Source gewährleistet werden. Im besten Fall gibt es für den eigenen Anwendungsfall bereits Best Practices von anderen Unternehmen, die beispielsweise die Integrationsfähigkeit aber auch andere Aspekte beleuchten. Der Vorteil Teil einer Open-Source-Community zu sein, ist es, dass mit großer Wahrscheinlichkeit jemand schon mal vor der gleichen Herausforderung stand und dementsprechend sein Wissen teilen kann. 

Sicherheit: Proaktive Maßnahmen einsetzen

So zugänglich das Wissen innerhalb der Community ist, so ist es auch der Code von Open Source Software selbst. Jeder kann darauf zugreifen. Dies hat besonders auf die Sicherheit der Lösung Auswirkungen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Schwachstellen innerhalb der Community gefunden werden, ist groß. Patches für Open-Source-Produkte sind daher oft schneller verfügbar als für proprietäre Software. Doch natürlich gilt die Zugänglichkeit auch für Cyberkriminelle. Auch sie versuchen, die Offenheit von Open Source Code und eventuelle Sicherheitslücken für ihre Zwecke zu nutzen. Dies zeigt das Beispiel des bekannten Heartbleed Bug. Diese Schwachstelle in der weit verbreiteten Open-Source-Lösung OpenSSL, einer kryptographischen Software-Bibliothek, versetzte jeden in die Lage, auf den Speicher von Systemen zuzugreifen, die durch die anfälligen Versionen der OpenSSL Software „geschützt“ waren. Cyberkriminelle nutzen dies, um Lauschangriffe zu starten, Daten direkt von Diensten der betroffenen Organisationen zu stehlen und Nachahmungs-Attacken durchzuführen. OpenSSL ist so weit verbreitet, dass der Fehler 17 Prozent aller SSL-Dienste betraf und damit eine regelrechte Sicherheitskrise auslöste.

Die Community braucht deshalb aktive Mitglieder, die fortlaufend nach Updates und Schwachstellen suchen und im Notfall selbst patchen können. Die Anstellung von Sicherheitsexperten, die selbst in der Open Source Community tätig sind, gibt IT-Teams die erforderlichen Fähigkeiten, um Sicherheitsproblemen bei der Verwendung von Open Source Software entgegenzuwirken.

Open Source im Trend

Alle Zeichen stehen auf Wachstum: Der Einsatz von Open Source Software steigt in Unternehmen stark an und die Vorteile nicht-kommerzieller Lösungen gewinnen an Beliebtheit. Wie bei jeder Beschaffung müssen die Vorteile jedoch auch mit den Herausforderungen abgewogen werden. Eine umfassende Planung und die Aufstellung eines Teams mit den entsprechenden Kompetenzen helfen, richtig von Open Source und der Community zu profitieren. 

Sacha LaboureySacha Labourey, CEO, CloudBees

www.cloudbees.com

 

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