Forscherinnen und Forscher der Texas A&M University haben einen Roboterhund entwickelt, der sich Informationen dauerhaft merkt und komplexe Situationen selbstständig analysiert.
Die Maschine, die von Sandun Vitharana, Sanjaya Mallikarachchi und dem ebenfalls beteiligten Wissenschaftler Isuru Godage vorgestellt wurde, verbindet moderne KI-Technik mit einem ausgeprägten räumlichen Gedächtnis (via Pressetext).
Orientierung in chaotischen Umgebungen
Der Roboter ist dafür ausgelegt, sich auch dort zurechtzufinden, wo gewöhnliche Navigationssysteme schnell an Grenzen stoßen. Trümmerfelder, unübersichtliche Räume oder sich verändernde Areale sollen ihn nicht aus dem Konzept bringen. Kern der Entwicklung ist ein KI-basiertes System, das Kameraaufnahmen interpretiert, daraus Entscheidungen ableitet und frühere Erfahrungen in seine Bewegungsplanung einfließen lässt.
Die Maschine merkt sich Orte, Hindernisse und Situationen, die sie bereits bewältigt hat. Dieses Erinnerungsvermögen ermöglicht es ihr, bei späteren Einsätzen schneller und sicherer zu reagieren.
Hybrid aus Planung und spontaner Anpassung
Das Steuerungssystem kombiniert strategische Wegplanung mit der Fähigkeit, sich in Echtzeit an neue Bedingungen anzupassen. Wenn der Roboter einen bestimmten Gegenstand erkennt oder eine Struktur wahrnimmt, greift er auf gespeicherte Erfahrungen zurück. Ein Stein bestimmter Größe wird automatisch umgangen. Eine Lücke, die breiter ist als seine mögliche Schrittspanne, registriert er als unpassierbar.
Neben visuellen Daten kann die Maschine auch Sprachbefehle verarbeiten. So lassen sich Navigationsanweisungen flexibel durch Menschen ergänzen, etwa in Rettungseinsätzen.
Erste Nutzung des robotereigenen Gedächtnisses
Nach Angaben des Teams handelt es sich um eine der ersten Entwicklungen, bei der ein Roboter sein eigenes Erinnerungsvermögen aktiv nutzt, um Wege zu planen und Fehler zu vermeiden. Während andere Systeme bereits Bild- oder Sprachmodelle einsetzen, soll dieses Projekt erstmals den Faktor Gedächtnis systematisch in die Navigation integrieren.
Die Forschenden betonen, dass gerade unvorhersehbare oder unstrukturierte Umgebungen eine besondere Herausforderung darstellen. Klassische Navigationslösungen stoßen dort häufig an Grenzen.
Mögliche Einsatzfelder
Ursprünglich für Such- und Rettungseinsätze gedacht, könnte der Roboterhund in vielen weiteren Bereichen eine Rolle spielen. In Krankenhäusern könnten solche Systeme Transportaufgaben übernehmen. In großen Gebäuden, Logistikzentren oder weitläufigen Außenanlagen lässt sich der Roboter zur Orientierung, Überwachung oder Unterstützung von Personal einsetzen.
Auch Anwendungen im humanitären oder militärischen Bereich sind denkbar. Das System könnte Minenfelder erkunden, Aufklärungswege sichern oder sehbehinderten Menschen bei der Orientierung helfen.