Storage 2024: Trends & Technologien

Storage 2024: Trends & Technologien

Infinidat: Storage-Trends 2024

wie geht es 2024 in der Storage-Welt weiter? Eric Herzog, CMO von Infinidat, blickt in die Zukunft und identifiziert die wesentlichen vier Trends für das neue Jahr:

Nr. 1: Triple Play aus Cyber-Resilienz, Erkennung und Wiederherstellung

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Die Konvergenz von Cyber-Resilienz, Erkennung und Wiederherstellung auf einer einzigen Speicherplattform wird Unternehmen 2024 ein höheres Maß an Cybersicherheit bringen. Allein auf Backups zu vertrauen, reicht nicht mehr aus, um Speichersysteme zu sichern. Der Primärspeicher ist zu einem Hauptziel von Cyberkriminellen für ihre heimtückischsten und schwer zu entdeckenden Ransomware- und Malware-Angriffe geworden, die kostspieliges Chaos bei Unternehmen anrichten. Die Kombination von Resilienz (defensive Sicherheitsmaßnahmen zur Abwehr von Angriffen), Erkennung (zu wissen, wenn Daten korrumpiert sind und ob eine bekannte gute Kopie der Daten frei von Ransomware oder Malware ist) und Wiederherstellung (die Fähigkeit, sich schnell von Cyberangriffen zu erholen) ist der Schlüssel zur Absicherung der Speicherinfrastruktur.

Eric Herzog, Infinidat
Eric Herzog, Infinidat

Dieser Trend ist besonders wichtig angesichts der anhaltenden exponentiellen Zunahme von Cyberangriffen auf Unternehmen aller Art in allen Branchen. Prognosen zufolge wird die Cyberkriminalität weltweit von acht Billionen US-Dollar im Jahr 2023 auf mehr als zehn Billionen US-Dollar im Jahr 2025 ansteigen. Cyberkriminelle versuchten im vergangenen Jahr fast 500 Millionen Ransomware-Angriffe, und in der Fortune-CEO-Umfrage 2023 zu den Bedrohungen für Unternehmen nannten CEOs die Cybersicherheit als zweitwichtigstes Anliegen. Auf Ransomware-Angriffe entfielen im vergangenen Jahr zwölf Prozent der Angriffe auf kritische Infrastrukturen.

Die Konvergenz von Cyber-Resilienz, Erkennung und Wiederherstellung auf einer integrierten Speicherplattform ist ein Fortschritt gegenüber dem in der Vergangenheit häufig verwendeten Ansatz, bei dem mit unterschiedlichen Tools und Technologien versucht wurde, Cyberangriffe in Silos zu bekämpfen. Indem sie die Silos beseitigt, integriert die Konvergenz die IT-Sicherheitsmaßnahmen und gewährleistet eine schnelle Wiederherstellung von Daten innerhalb von Minuten, um Cyber-Kriminelle abzuwehren, Lösegeldforderungen nichtig zu machen und Ausfallzeiten oder Schäden für das Unternehmen zu verhindern (oder zu minimieren). Diesen Trend zu verschlafen, kann ein Unternehmen teuer zu stehen kommen, vor allem, wenn es nicht einmal weiß, dass Cyberkriminelle in seiner Dateninfrastruktur lauern.

Nr. 2: Freiwerdendes Storage-Budget wird für KI und andere unternehmenskritische Projekte genutzt

Die Kosten für Unternehmensspeicher drastisch zu senken, setzt IT-Budgets frei, um andere wichtige neue Projekte zu finanzieren, zum Beispiel KI-Projekte, Projekte im Zusammenhang mit Cybersicherheit oder andere strategische Aktivitäten. Dieser Trend wird 2024 eine zentrale Rolle in Unternehmen spielen, die unter Druck stehen werden, KI-Projekte für die nächste Stufe der digitalen Transformation zu beschleunigen und Abwehrmaßnahmen gegen immer ausgefeiltere KI-gesteuerte Cyberangriffe zu verbessern. Das Geld für diese Projekte muss irgendwo herkommen.

Ein intelligenter Ansatz zur Umwidmung von IT-Budgets, der sich immer mehr durchsetzt, besteht darin, die Kosten für Storage zu senken und die Datenspeicherung gleichzeitig zu verbessern. Auf den ersten Blick klingt das wie ein Paradoxon, aber der Trend im Jahr 2024 wird darin bestehen, drei Schlüsselfaktoren zu nutzen, die dieses vermeintliche Paradoxon zur Realität machen: (1) Speicherkonsolidierung auf einer einzigen, skalierbaren und hoch verfügbaren Plattform mit hoher Performance, (2) autonome Automatisierung und (3) Pay-as-you-go, also flexible Verbrauchsmodelle für hybride Cloud-Storage-Implementierungen (Private- oder Public-Cloud).

Bei der Speicherkonsolidierung können beispielsweise 20 Speicher-Arrays durch ein oder zwei Arrays ersetzt werden, die bis in den Multi-PByte-Bereich skaliert können und eine 100-prozentige Datenverfügbarkeit garantieren. Weniger Arrays senken sofort die Kosten für die Verwaltung der IT-Ressourcen und des Speichers ebenso wie für Strom, Kühlung und Platz. Diese Kosteneinsparungen können für wichtige IT-Projekte verwendet werden. Autonome Automatisierung vereinfacht die Speicherung, indem sie Prozesse und die Verwaltung von Anwendungen und Arbeitslasten intelligent automatisiert. Es ist praktisch kein menschliches Eingreifen erforderlich. Die Speichersysteme laufen von selbst und ermöglichen einen `Set-it-and-forget-it´-Betriebsmodus. Die IT-Mitarbeiter können sich auf wertschöpfende Tätigkeiten und den Aufbau von KI-Funktionen konzentrieren. Die Nutzung flexibler Verbrauchsmodelle zur bedarfsgerechten und möglichst effizienten Bezahlung der Speichernutzung senkt die Investitions- und Betriebskosten, wodurch Geld für andere IT-Projekte frei wird.

Nr. 3: Green-Storage erblüht

Mehr Speicherkapazität bei gleichem Formfaktor und weniger Speicher-Arrays sind Teil eines Trends, Unternehmensspeicher und Rechenzentren im Allgemeinen umweltfreundlicher zu gestalten. Weniger Arrays bedeuten einen geringeren Kohlendioxidausstoß, weniger Kühlung und weniger Systeme, die es nach Ende ihres Lebenszyklus‘ zu entsorgen gilt. Das schlägt sich in einer wesentlich geringeren Umweltbelastung nieder. Außerdem bedeutet die Konsolidierung mehrerer Arrays in einer einzigen Speicherplattform, dass sie Energie verbrauchen. Speicher-Upgrades bringen auch Energieeinsparungen mit sich, was sich angesichts der steigenden Energiekosten in diesem Jahr auch in Kosteneinsparungen niederschlägt. Konsolidierung bedeutet zudem eine wesentlich bessere und effizientere Raumnutzung.

Die hohen Energiekosten, die Notwendigkeit, die Kosten für die Nutzung von Flächen zu senken, das Bestreben, die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren, und der Wunsch, die Auswirkungen ausgedienter Speicher-Arrays auf die Umwelt zu verringern, wird zu mehr Audits der Speicherinfrastruktur führen, um Ineffizienzen und Verschwendung von Speicherkapazität zu minimieren.

Der Aufschwung von Green Storage wird sich im Jahr 2024 in einem geringeren Energieverbrauch bei gleichzeitigem Schutz der Daten niederschlagen. Systeme mit größerer Kapazität benötigen weniger Platz als herkömmliche Arrays. Software-defined Storage erhöht die Speichernutzung und sorgt dafür, dass weniger Kapazität ungenutzt „für den Fall der Fälle“ vorgehalten werden muss. Zu Green Storage gehört auch eine Datenlebenszyklusstrategie, die mehr Flexibilität und eine bessere Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards ermöglicht.

Im Rahmen umfassenderer Nachhaltigkeitsinitiativen wird Storage 2024 stärker unter die Lupe genommen werden, um die Effizienz und den Umweltschutz zu verbessern. Unternehmen werden sich zunehmend der KI zuwenden, um die Speicherkapazität zu optimieren und die Verwaltung zu rationalisieren, was zu mehr Effizienz führt. Gartner prognostiziert, dass bis 2025 die Hälfte aller Rechenzentren KI/ML einsetzen wird, um die Effizienz um bis zu 30 Prozent zu steigern. KI wird auch zur Optimierung der Kühlung eingesetzt werden. Immer mehr Unternehmen, die Wasser zur Kühlung ihrer IT-Systeme nutzen, sehen sich gezwungen `wasserpositiv´ zu werden. Das heißt, dem Kreislauf mehr Wasser zuzuführen als sie ihm entnehmen. Green-IT verändert die Art und Weise, wie Speicher-Administratoren über die Zukunft nachdenken müssen.

Nr. 4: Nahtlose Hybrid-Cloud-Integration

Die Umstellung auf Hybrid-Cloud ist schon seit Jahren im Gange, weil Unternehmen erkannt haben, dass ein ausgewogener Ansatz zur Kombination der Public Cloud mit einer maximierten Nutzung der Private-Cloud wirtschaftlich am sinnvollsten ist. Neu an diesem Trend ist, wie dominant die Hybrid-Cloud für Datenspeicherung in Unternehmen geworden ist. Neue Funktionen haben es für Unternehmen einfach gemacht, On-Prem-Private-Cloud-Storage und Public-Cloud-Storage als eine integrierte, software-definierte Infrastruktur zu verwalten, als ob die Public Cloud nur ein weiteres Array wäre, das in der Benutzeroberfläche identifiziert wird. Fortschritte bei der Verwaltung von Hybrid-Cloud-Storage im letzten Jahr haben dazu geführt, dass dieser Ansatz vor allem von großen Unternehmen in vollem Umfang genutzt wird.

Es ist auch einfacher geworden, die Hybrid-Cloud zu skalieren. Wenn ein großes Unternehmen aufgrund eines unerwarteten Anstiegs des Datenverkehrs seine Kapazität schnell erweitern muss, kann es mit einem einzigen, softwaredefinierten Speichersystem mit mehreren PByte vor Ort schnell skalieren. Es kann von einer Cloud-ähnlichen Erfahrung profitieren und dabei seine eigene Infrastruktur nutzen, ohne dass es zu Ausfallzeiten oder Komplexität kommt. Die Hybrid-Cloud ist vor allem wegen geringer Kosten und hoher Kontrolle so stark und attraktiv. Unternehmen können ihre Kosten senken, indem sie nach der Speicherkonsolidierung vieler Arrays auf ein oder zwei Systeme ein On-Prem-Storage-System verwenden. Sie müssen auch nicht die versteckten Kosten für das Hin- und Herschieben von Daten aus der öffentlichen Cloud tragen. Sie können die Public-Cloud für die Anwendungsfälle nutzen, für die sie am besten geeignet ist, beispielsweise für Datenarchivierung, Backups, Disaster-Recovery oder DevOps. Unternehmen erhalten eine bessere Kontrolle über ihre Daten, indem sie sie vor Ort behalten und so die Einhaltung der Vorschriften gewährleisten, insbesondere der jüngsten Vorschriften zu Data-Governance und Datenschutz.

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Karl Fröhlich, speicherguide.de
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Fröhlich

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