Storage 2024: Trends & Technologien

Storage 2024: Trends & Technologien

Auch 2024 hat die Sicherheit für IT, Storage und Daten oberste Priorität. Cyberbedrohungen werden immer ausgeklügelter, nicht zuletzt durch künstliche Intelligenz. Zudem halten KI-Anwendungen Einzug in die Unternehmen. Nachhaltigkeit und Energiesparen bleiben zwar ein Thema müssen aber zurückstehen. 👉 Update!

Auch in den kommenden zwölf Monaten geben vor allem zwei Hype-Themen den Trend vor: Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz (KI). Während die Cyberkriminalität uns bereits seit Jahren auf trapp hält, ist die KI erst seit etwas über einem Jahr einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Nicht zuletzt aufgrund der enormen Fortschritte, die KI-Anwendungen wie ChatGPT, Midjourney & Co. an den Tag legen.

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Dies hat deutliche Auswirkungen auf den Bereich Infrastruktur und Betrieb (Infrastructure and Operations, kurz I&O), denn KI hält in vielfältiger Form Einzug in den Unternehmensalltag. Gartner erwartet, dass bis 2027 die Hälfte der Menschen in modernen Volkswirtschaften täglich einen persönlichen KI-Assistenten für sich arbeiten lassen.

Dazu gehören auch sogenannte maschinelle Kunden. Dabei handelt es sich um nicht-menschliche Wirtschaftsakteure, die Waren oder Dienstleistungen gegen Bezahlung beziehen, wie zum Beispiel virtuelle persönliche Assistenten, intelligente Geräte und vernetzte Autos. »Es gibt starke Vorteile von maschinellen Kunden, die das Interesse und die Akzeptanz an ihnen fördern, aber sie bringen auch Herausforderungen mit sich, wie zum Beispiel die Notwendigkeit, Betriebs- und Geschäftsmodelle zu überarbeiten«, erklärt Jeffrey Hewitt, Vice President Analyst bei Gartner. »I&O-Führungskräfte sollten geeignete Anwendungsfälle für maschinelle Kunden, die erforderlichen technologischen Prozesse und Fähigkeiten identifizieren und Fähigkeiten rund um digitalen Handel und generative KI aufbauen, um sich optimal auszurichten.«

Markus Grau, Principal Systems Engineering bei Pure Storage, erwartet zudem, dass die Entwicklung und Implementierung generativer KI-Lösungen zu einer neuen Welle des Interesses von Containern führt: »Es steht eine enorme Entwicklung bevor, wobei Container die KI-Daten-Pipeline und die Tool-Chain vorantreiben.« Die Abhängigkeit von Containern werde sich 2024 und darüber hinaus fortsetzen, angetrieben durch KI.

Generative KI und ChatGPT werden Teil des Arbeitsalltags

Perspektivisch etablieren sich KI-Sprachmodelle: »In rund 45 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft nutzt aktuell zumindest ein Teil der Beschäftigten KI-Sprachmodelle für die Arbeit«, sagt Dr. Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich »Digitale Ökonomie«. Dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung zufolge, sind es im Verarbeitenden Gewerbe rund 28 Prozent.

Mit Blick auf die kommenden zwei Jahre rechnen 55 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe mit dem Einsatz von KI-Chatbots. In der Informationswirtschaft sind es sogar 71 Prozent (IKT-Branche, Mediendienstleistern und wissensintensiven Dienstleistern). »Im Durchschnitt schätzen die Unternehmen in der Informationswirtschaft, dass momentan neun Prozent ihrer Beschäftigten generative KI in Form von Sprachmodellen für die Arbeit einsetzen«, erklärt Erdsiek. »Für die kommenden zwei Jahre gehen die Unternehmen von einer Verdreifachung der Verbreitung aus – auf einen durchschnittlichen Beschäftigtenanteil von 27 Prozent.«

Firmen müssen Umgang mit KI reglementieren

Für den Umgang mit KI müssen Firmen zudem Richtlinien definieren: Gartner prognostiziert, dass Unternehmen, die AI TRiSM (KI-Vertrauens-, Risiko- und Sicherheitsmanagement) einsetzen, bis 2026 eine 50-prozentige Verbesserung ihrer KI-Modelle in Bezug auf Akzeptanz, Geschäftsziele und Benutzerakzeptanz erreichen werden.

GenAI soll die Demokratisierung von Wissen und Fähigkeiten durch die Nutzung von Konversation und natürlicher Sprache ermöglichen. GenAI für I&O hat zwei Hauptaspekte – die Nutzung von GenAI innerhalb von I&O und die Auswirkungen von GenAI auf I&O. »Demokratisierte GenAI bietet ein neues Arbeitsparadigma und kann die Agilität, Anpassungsfähigkeit und Kompatibilität der I&O verbessern«, meint Hewitt. »Wenn sie übermäßig oder unnötig eingesetzt wird, kann sie unannehmbare Kosten und negative Umweltauswirkungen verursachen.« Laut einer Umfrage unter 1.400 Führungskräften im September 2023, befinden sich bereits 55 Prozent der Unternehmen im Pilot- oder Produktionsmodus mit GenAI.

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KI und Cyberkriminalität: Helfer und Bedrohung

Da auch Kriminelle sich KI zur Nutze machen, ist künftig das kontinuierliche Management der Bedrohungslage (CTEM) entscheidend. Das technologische Wachstum erfordert einen neuen Ansatz für den Umgang mit potenziellen Bedrohungen«, sagt Hewitt. »Dadurch wird die Angriffsfläche vergrößert und die Gefährdung über die durchschnittliche IT-Umgebung hinaus ausgedehnt. CTEM ist ein neuer Ansatz, der Prioritäten setzt, anstatt sich auf die Behebung aller Schwachstellen zu konzentrieren.« CTEM führe zu einer Verlagerung von einem rein präventiven Ansatz zu ausgereifteren, strategieerweiternden und präventiven Kontrollen mit Erkennungs- und Reaktionsmöglichkeiten. Hewitt empfiehlt, innerhalb der I&O-Abteilung ein CTEM-Team einzurichten, das sowohl die lokale Infrastruktur als auch die Schwachstellen in der Cloud und am Netzwerkrand abdeckt.

KI-gesteuerte Tools sind zunehmend in der Lage, komplexen Code zu erzeugen. »Cyberkriminelle können diesen für ausgeklügelte Malware und Exploit-Programme umfunktionieren – und das in einer Geschwindigkeit und Effizienz, die zuvor undenkbar war«, mahnt Arne Jacobsen, Director of Sales EMEA bei Aqua Security. »Dies senkt zudem die Hürde für einen schnellen Einstieg in die Cyberkriminalität, auch für Personen mit minimalen Programmierkenntnissen. KI-Systeme können bekannte Angriffsmethoden schnell adaptieren und verbessern, wodurch die Umsetzung fortschrittlicher Bedrohungen erleichtert wird. Diese Demokratisierung von Angriffsmöglichkeiten wird zu einer Verbreitung fortschrittlicher Malware führen – häufigere und effektivere Cyberangriffe sind die Folge.«

Die Cybersicherheits-Branche müsse auf diese Veränderungen reagieren. Auch hierbei spielen KI und maschinelles Lernen eine zentrale Rolle, um normales Nutzerverhalten zu verstehen, Anomalien zu erkennen und innovative Bedrohungen zu bewältigen. Proaktive und intelligente Systeme, die Speicher-Scanning und Prozessüberwachung integrieren, sind laut Jacobsen entscheidend, um Bedrohungen zu identifizieren und zu entschärfen. In einem sich ständig weiterentwickelnden Cloud-Ökosystem gewährleisten sie eine robuste Sicherheit.

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Karl Fröhlich, speicherguide.de
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