Eine Gruppe von Klägern hat vor einem US-Bundesgericht Kartellklage gegen Microsoft eingereicht. Der Vorwurf: Der Technologiekonzern habe seine Marktmacht im Cloud-Computing-Bereich genutzt, um den Wettbewerb im Bereich generativer KI zu beschränken.
Im Kern geht es um die exklusive Vereinbarung zwischen Microsoft und OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT. Die Kläger argumentieren, Microsoft habe durch diese Absprache kontrolliert, welche Rechenkapazitäten für den Betrieb von ChatGPT zur Verfügung standen. Dies habe zu überhöhten Preisen für Millionen Nutzer geführt.
Milliarden-Investment unter der Lupe
Microsoft hat seit 2019 über 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert und ist damit der wichtigste Geldgeber des KI-Start-ups. Die 2019 geschlossene Partnerschaft sieht vor, dass OpenAI seine KI-Systeme primär auf Microsofts Cloud-Plattform Azure betreibt.
Nach Ansicht der Kläger nutzte Microsoft diese Position aus, um gleichzeitig von OpenAIs Erfolg zu profitieren und eigene konkurrierende Produkte wie Copilot zu entwickeln. Die Preisgestaltung von ChatGPT sei zeitweise deutlich über dem Niveau vergleichbarer Angebote gelegen.
Entspannung der Situation
Seit Juni dieses Jahres bezieht OpenAI auch Rechenleistung von Google, was die Abhängigkeit von Microsoft verringert hat. Dennoch bestehe weiterhin ein Machtungleichgewicht, so die Klageschrift.
Microsoft bezeichnete die Partnerschaft mit OpenAI als förderlich für Wettbewerb und Innovation. Die Kläger fordern Schadenersatz für zu viel gezahlte Gebühren seit November 2022 sowie rechtliche Schritte gegen künftige Wettbewerbsbeschränkungen.
Das Verfahren wurde beim US-Bezirksgericht im kalifornischen San Francisco eingereicht.