Das US-Verteidigungsministerium hat der KI-Firma OpenAI einen Vertrag über 200 Millionen US-Dollar zugesprochen.
Ziel ist die Entwicklung von Prototypen für hochentwickelte KI-Systeme, die in militärischen und organisatorischen Bereichen eingesetzt werden sollen.
Künstliche Intelligenz im Dienst der nationalen Sicherheit
Wie das Pentagon mitteilte, sollen im Rahmen des Projekts sogenannte „Frontier AI“-Fähigkeiten entstehen – also fortschrittliche KI-Lösungen, die kritische sicherheitspolitische Herausforderungen adressieren können. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der Erprobung innovativer Technologien sowohl im Bereich der Gefechtsführung als auch in administrativen Strukturen der Streitkräfte.
Die Umsetzung soll hauptsächlich im Großraum Washington erfolgen und bis Juli 2026 abgeschlossen sein.
Parallel zu diesem Vertragsabschluss wurden mehrere prominente Persönlichkeiten aus der Tech-Branche in die US-Armee-Reserven aufgenommen. Darunter ist Kevin Weil, Produktchef von OpenAI, der nun Teil der „Executive Innovation Corps“ ist – einer neuen Initiative zur Modernisierung militärischer Technologien.
Weitere Mitglieder dieser Gruppe sind Andrew Bosworth (CTO von Meta), Shyam Sankar (CTO von Palantir) sowie Bob McGrew, ehemals Forschungsleiter bei OpenAI. Diese Expertengruppe soll gezielte Innovationsprojekte begleiten, um technologische Lösungen für komplexe militärische Herausforderungen schneller zur Anwendung zu bringen.
Politische Rahmenbedingungen: Ausnahme für Verteidigung
Im April hatte das Weiße Haus neue Richtlinien für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz veröffentlicht. Diese schreiben vor, dass die US-Regierungsbehörden faire Wettbewerbsbedingungen im nationalen KI-Markt sicherstellen sollen. Anwendungen im Bereich Verteidigung und nationale Sicherheit sind von diesen Regeln jedoch ausgenommen.
Unabhängig von der Zusammenarbeit mit dem Pentagon vermeldete OpenAI zuletzt ein starkes Umsatzwachstum. Mit einem prognostizierten Jahresumsatz von rund 10 Milliarden US-Dollar (Stand Juni) zählt das Unternehmen zu den Spitzenreitern der Branche. Bereits im März kündigte OpenAI eine neue Finanzierungsrunde an, in der bis zu 40 Milliarden US-Dollar eingesammelt werden sollen. Die Bewertung des Unternehmens lag dabei bei etwa 300 Milliarden US-Dollar.
Ende März zählte OpenAI rund 500 Millionen wöchentliche Nutzerinnen und Nutzer weltweit.