Frauen in der IT: Kommentare zum Weltfrauentag 2021

Nur circa 19 Prozent der Informatik-Absolvent*innen sind weiblich und nur 24 Prozent aller Arbeitsplätze im IT-Bereich sind von Frauen besetzt.

Es gilt also, erfolgreiche Frauen in der Technologiebranche vorzustellen, junge Frauen und Mädchen zu inspirieren, sogenannte MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und digitale Berufe für sich zu entdecken, und damit alle von den Vorteilen der IT-Branche profitieren zu lassen.

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Im Folgenden finden Sie Kommentare zum Weltfrauentag (8. März 2021) von Donna Cooper, Global Marketing Director bei WhereScape und Debra Danielson, Chief Technology Officer & SVP of Engineering bei Digital Guardian.
 

Donna Cooper 160Donna Cooper, Global Marketing Director, WhereScape (www.wherescape.com):
„Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Thema, das viele Menschen auf unterschiedliche Weise betrifft. Nach Tausenden Jahren der Konditionierung in Bezug auf die ‚Rolle‘ von Frauen in der Gesellschaft, hat sich der systemische Sexismus über einen langen Zeitraum in uns festgesetzt. Wenn ich auf meine Karriere in der IT-Branche zurückblicke, kann ich mich an Zeiten erinnern, in denen die Ideen und Meinungen von Frauen abgetan wurden, nur um dann positiv aufgenommen zu werden, wenn sie von ihren männlichen Kollegen vorgetragen wurden; Frauen wurden offen dafür kritisiert, dass sie „ihre Kinder alleine lassen“ und „die Arbeit an erste Stelle setzen“; Männer wurden befördert und erhielten ein höheres Gehalt als Frauen, obwohl sie weniger Erfahrung und Branchenkenntnisse hatten.

Ich möchte daran glauben, dass geschlechtsspezifische Vorurteile und Ungleichheit überwunden werden können, aber wir sind alle dafür verantwortlich, dass dies geschieht. In jüngerer Zeit habe ich erfreulicherweise eine Welle der Unterstützung von Männern erlebt, die aktiv auf die stillschweigende Billigung von Fehlverhalten gegenüber Kolleginnen reagieren. Und es gibt eine Organisation im Besonderen, von der ich weiß, welche mindestens zwei Männer verlassen haben, weil sie sich mit der frauenfeindlichen Denkweise dort unwohl fühlten.

Mit Zeit und Aufmerksamkeit kann das Problem der geschlechtsspezifischen Voreingenommenheit und Ungleichheit angegangen werden, indem wir Stereotypen aus unserem Sprachgebrauch entfernen, ein Fürsprecher und Verbündeter für alle Frauen sind, eine flexible Einstellung gegenüber denjenigen haben, die für die Kinderbetreuung verantwortlich sind, Vielfalt fördern und vor allem ein Augenmerk auf die Bedürfnisse und Gefühle unserer Mitmenschen legen.”

 

Debra Danielson 160Debra Danielson, Chief Technology Officer & SVP of Engineering bei Digital Guardian (https://digitalguardian.com/):
„Ich engagiere mich seit mehr als 15 Jahren für die Erhöhung des Frauenanteils in der Tech-Branche, und obwohl es einige Erfolge gab, haben wir noch nicht genug Fortschritte gemacht. Als Branche haben wir immer noch ernsthafte Probleme, Mädchen und junge Frauen für die Tech-Industrie und MINT zu begeistern und Studentinnen für die Informatik zu gewinnen und zu halten. Wir haben Probleme, genügend Frauen zu rekrutieren und einzustellen, Frauen über die Mitte ihrer Karriere hinaus in der Branche zu halten und nicht zu vergraulen. Wir haben Probleme mit der Lohngleichheit und Gleichberechtigung bei der Beförderung, und wir müssen ständig gegen das allgegenwärtige Vorurteil ankämpfen, dass Frauen nicht so technisch begabt seien wie Männer.

Was können Unternehmen also tun, um die Karrieren von Frauen in der Technologiebranche zu unterstützen und voranzubringen? Halten Sie inne und werfen Sie einen genauen Blick auf Ihre Zahlen. Erstellen Sie ein Framework, der etablierte Vorurteile identifiziert, die durch empirische Wissenschaft gestützt werden. Beleuchten Sie diese, damit subtiles (oder auch weniger subtiles) voreingenommenes Verhalten benannt werden kann. Beziehen Sie auch Männer in den Aufdeckungsprozess mit ein. Einige der größten Befürworter einer stärkeren Beteiligung und eines größeren Erfolgs von Frauen in der Technologiebranche sind Männer. Väter können beispielsweise sehr engagierte Verbündete sein, wenn sie sich dafür einsetzen, dass ihre Töchter eine faire Chance auf den Erfolg bekommen, den sie selbst hatten.

Wir alle haben Vorurteile, und diese gesellschaftlichen Geschlechterrollen sind tief in uns verankert. Es sind nicht nur Männer, sondern auch Frauen, die bewusst oder unbewusst Frauen diskriminieren. Überlegen Sie, wie Sie das System verändern können, um die Voreingenommenheit zu überwinden. Machen Sie deutlich, dass es nicht darum geht, einer weniger verdienten Frau einen Vorteil zu verschaffen (zum Nachteil eines Mannes), sondern um einen Weg für mehr Chancengleichheit.“

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