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Der stundenlange IT-Ausfall der Schweizer Bundesverwaltung am 10. Januar hatte politische Gründe: Cyberkriminelle attackierten die Systeme als Reaktion auf das neue Verhüllungsverbot.
Die Schweizer Bundesverwaltung erlebte am 10. Januar einen umfassenden Systemausfall. Telefonie, E-Mail-Dienste, Websites und Fachapplikationen fielen über mehrere Stunden aus. Wie der kürzlich veröffentlichte Lagebericht des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) nun enthüllt, steckte dahinter ein politisch motivierter Protest gegen das Burkaverbot.
Koordinierte Überlastungsattacke
Bei der Attacke handelte es sich um eine klassische DDoS-Operation: Die Angreifer bombardierten die Bundesserver mit einer enormen Anzahl gleichzeitiger Requests und brachten so die Infrastruktur zum Erliegen. Das Timing sei kein Zufall – das Verhüllungsverbot war erst neun Tage zuvor, am 1. Januar, in Kraft getreten, nachdem die Schweizer Bevölkerung im März 2021 der entsprechenden Volksinitiative zugestimmt hatte.
Laut Bundesangaben blieb es bei einem reinen Verfügbarkeitsangriff ohne Datenabfluss. Die Motivation der Angreifer war offenbar rein demonstrativ.
Politische Großereignisse als Angriffstrigger
Das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) bestätigt einen direkten Zusammenhang zwischen politischen Entwicklungen und der Cyber-Bedrohungslage. Neben Entscheidungen wie dem Burkaverbot seien auch internationale Events regelmäßige Auslöser für Attacken – etwa das Davos-WEF im Januar, die Bürgenstock-Friedenskonferenz für die Ukraine im Juni 2024 oder der Eurovision Song Contest in Basel.
Verfügbarkeitsangriffe dieser Art dienen primär der Aufmerksamkeitsgenerierung für politische Botschaften, erklärt das BACS. Um den Angreifern keine zusätzliche Plattform zu bieten, kommuniziert die Behörde nur zurückhaltend über Motivation und Herkunft der Hacktivisten.
