Anhalt-Bitterfeld will Hackerangriff hinter sich lassen

Fast drei Monate sind seit dem Cyberangriff auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld vergangen. Der Katastrophenmodus gilt weiterhin und auch die Systeme laufen nur langsam wieder.

Gut zwölf Wochen sind seit dem Cyberangriff vergangen und noch immer gilt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld der Katastrophenmodus. Dieser würde auch so lange noch aufrecht erhalten bleiben, bis das Netz wiederhergestellt sei, sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung der Deutschen Presse-Agentur. Es sei eine «zähe Aufgabe», alles wieder endgültig zum Laufen zu bringen. Man sei aber optimistisch, dass das Thema nicht ins nächste Jahr getragen werde und bis Jahresende abgehakt sei.

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Jeder einzelne der rund 1000 PCs und Laptops musste nach dem Angriff «platt gemacht» werden. Dann mussten die Anwendungen wieder aufgespielt werden. Dabei hatte der Landkreis rund vier Wochen lang Unterstützung durch die Bundeswehr. Jetzt wären die Rechner zwar wieder einsatzbereit, benutzt werden sie dennoch nicht, weil die neue sichere Infrastruktur fehlt. Also müssen sich manche Mitarbeiter nach wie vor Computer teilen oder ganz analog arbeiten.

Neue Geräte, Notinfrastruktur, IT-Spezialisten: Das alles hat den Landkreis viel Geld gekostet. Man befinde sich aktuell in einem hohen sechsstelligen Bereich, sagte der Sprecher. Und da komme noch einiges hinzu. Schließlich sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen, auch für Lizenzen braucht der Kreis noch Geld. «Erst mal zahlen wir alles», sagte der Sprecher. Man hoffe aber nachträglich auf Finanzmittel vom Land.

Am 6. Juli waren mehrere Server des Landkreises bei einem Cyberangriff mit sogenannter Ransomware infiziert worden, bei dem Daten verschlüsselt werden. Nach einer Geldzahlung sollten die Daten wieder freigegeben werden, der Landkreis lehnte jedoch eine Lösegeldzahlung ab. Seit dem 9. Juli gilt im Landkreis der Katastrophenfall – bundesweit der erste wegen eines Cyberangriffs.

dpa

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