Arctic Wolf hat zusammen mit Sapio Research eine weltweite Umfrage unter rund 2.000 IT- und Sicherheitsverantwortlichen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Künstliche Intelligenz ist längst kein Randthema mehr, sondern ein zentraler Bestandteil aktueller und künftiger Cybersicherheitsstrategien.
Nahezu alle Befragten (99 Prozent) gehen davon aus, dass der Einsatz von KI ihre Investitionen oder Vertragsentscheidungen in den kommenden zwölf Monaten beeinflussen wird.
Die Studie verdeutlicht den wachsenden Druck, unter dem Sicherheitsteams arbeiten. Sie müssen täglich Tausende von Warnmeldungen aus unterschiedlichen Systemen sichten und entscheiden, welche Vorfälle Priorität haben. Fehlentscheidungen oder Überlastung können dazu führen, dass Bedrohungen übersehen werden. Burnout, langsame Reaktionszeiten und ein höheres Risiko sind die Folge.
KI als Entlastung – aber nicht als Ersatz
Unternehmen setzen zunehmend auf KI, um diese Herausforderungen abzufedern. Automatisierte Workflows, intelligente Bedrohungserkennung und Sprachmodelle zur Unterstützung bei Analysen sollen Routinearbeiten abnehmen und die Arbeit beschleunigen. Dabei bleibt klar: Der Erfolg hängt von der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ab. KI kann Muster erkennen und Prozesse standardisieren, doch für die Bewertung und finale Entscheidungen ist menschliches Fachwissen unverzichtbar.
In Deutschland spielt der Fachkräftemangel eine große Rolle. Der Mangel an qualifizierten IT-Sicherheitskräften macht es schwer, alle Aufgaben allein personell zu bewältigen. KI kann Teams zwar entlasten, sie aber nicht ersetzen. Vielmehr verstärkt sich die Notwendigkeit, Expertinnen und Experten im Umgang mit KI zu schulen, damit sie die Technologie sinnvoll einsetzen und kontrollieren können.
Auch gesetzliche Vorgaben machen den menschlichen Faktor unverzichtbar. Regelwerke wie NIS2 oder DORA verlangen von Unternehmen klare Verantwortlichkeiten und Kontrollmechanismen im Cyber-Risikomanagement. Das bedeutet: KI darf unterstützen, aber nicht ohne menschliche Aufsicht agieren.
Zentrale Erkenntnisse aus dem Report
- KI ist bereits fester Bestandteil der Branche: 73 Prozent der Unternehmen setzen sie ein, in den USA und in der Finanzbranche sogar über 80 Prozent.
- Investitionen verschieben sich: Vier von zehn Budgets sind heute schon auf KI-gestützte Lösungen ausgerichtet.
- Geplante Anwendungen reichen von Automatisierung im 24/7-Betrieb über Bedrohungsprognosen bis hin zur Verbesserung der Angriffserkennung.
- Zwei Drittel der Befragten betonen, dass KI erheblichen menschlichen Input benötigt. Rund die Hälfte will ihre Teams gezielt im Umgang mit der Technologie weiterqualifizieren.
- Herausforderungen bestehen vor allem beim Datenschutz (33 Prozent), bei den Kosten (30 Prozent) und bei der Abdeckung aller Anforderungen (28 Prozent).
Fazit
Die Studie macht deutlich: Künstliche Intelligenz entwickelt sich zu einem Grundpfeiler der Cybersicherheit. Ihr Potenzial entfaltet sie jedoch erst in Verbindung mit menschlicher Expertise. Für Unternehmen bedeutet das, in Technologie und Weiterbildung gleichermaßen zu investieren – um Bedrohungen effizienter abzuwehren und Sicherheitsteams zu entlasten.