Vier übertragbare Fähigkeiten über die Manager Bescheid wissen sollten

Diese folgenden Fähigkeiten können Manager in Krisenzeiten von Fachkräften im Gesundheitswesen erlernen. Die aktuelle Pandemie stellt eine enorme Belastung für unsere Gesundheitsfachkräfte dar.

Mitarbeiter der Gesundheitssysteme arbeiten landes- und europaweit unermüdlich daran, die steigende Zahl an Coronapatienten zu bewältigen. Dabei werden viele von ihnen in fremden Einrichtungen eingesetzt, um den Kampf gegen COVID-19 zu unterstützen. Als Rückgrat unserer Gesellschaft haben die Fachkräfte des Gesundheitswesens die Aufgabe, unsere Bevölkerung wieder gesund zu pflegen. Doch das ist längst nicht alles, was sie leisten und können.

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Laut Daten, die Hogan Assessments, ein Anbieter für Persönlichkeitsdiagnostik und Führungsberatung – erhoben hat, schneiden Fachkräfte des Gesundheitswesens bei verschiedenen Persönlichkeitsskalen, die auch für andere Rollen wie Führungspositionen nützlich sind, sehr gut ab. Hogans wissenschaftsgestützte Assessment-Tools haben vier übertragbare Fähigkeiten von Fachkräften im Gesundheitswesen identifiziert, auf die Unternehmen beim Einstellungsprozess von Führungskräften achten sollten.

Agil und ausgeglichen

Der plötzliche Ausbruch von COVID-19 hat zu dramatischen Veränderungen in der Arbeitsweise des Gesundheitspersonals geführt. Die Schichten sind länger und arbeitsintensiver geworden, das Personal wurde umverteilt und die täglichen Aktivitäten wurden umgestaltet, um die Anstrengungen im Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen. Krankenschwestern und -pfleger jonglieren häufig mit vielen wichtigen Aufgaben gleichzeitig – von der Kommunikation mit Patienten bis zur Verabreichung von Medikamenten.

Fachkräfte des Gesundheitswesens sind äußerst agil und können in Zeiten der Not in Windeseile in Aktion treten. Sie punkten vor allem im HPI-Bereich „Ausgeglichenheit“, der die Stresstoleranz, den Optimismus und die Gelassenheit einer Person angesichts von Veränderungen misst. Pflegepersonal und andere Fachkräfte des Gesundheitswesens haben Selbstvertrauen in ihre Kompetenz und eine Anpackmentalität, wenn sie mit Veränderungen konfrontiert werden. Diese Arbeitnehmenden bleiben in Krisenzeiten ruhig und gelassen und motivieren ihr Team, weiterzumachen. Sie dämpfen Panik und passen sich an die neuen Veränderungen um sich herum an. Darüber hinaus sind sie in der Lage, hohe und komplexe Arbeitsbelastungen zu bewältigen, was sie zu hochqualifizierten Multitaskern und dynamischen Arbeitskräften macht. 

Die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit von Krankenschwestern und -pflegern sind Fähigkeiten, von denen alle Führungskräfte enorm profitieren würden. Da eine Krise grundsätzlich unerwünscht ist und unerwartet auftritt, ist es unerlässlich, eine Anpackhaltung einzunehmen und gelassen und konzentriert zu bleiben, wenn man ein Team durch schwierige Zeiten führt. Indem sie agil bleiben und die Krise bei den sprichwörtlichen Hörnern packen, können Geschäftsführer sicherstellen, dass die Krise nicht außer Kontrolle gerät.

Einfühlsame Kommunikatoren

Krankenhäuser sind schnelllebige Arbeitsumgebungen. Arbeitskräfte im Gesundheitswesen arbeiten unentwegt mit ihren Kollegen und Patienten zusammen, um Beschwerden zu verstehen und zeitnah die bestmögliche Behandlung anzubieten. Dies erfordert eine herausragende Kommunikationskompetenz.

Krankenschwestern und -pfleger, Pflegehilfskräfte und andere Fachkräfte des Gesundheitswesens schneiden im HPI-Bereich „Einfühlungsvermögen“ sehr gut ab. Hier werden Taktgefühl, Kommunikationsstil und die Fähigkeit, Beziehungen zu pflegen, gemessen. Als erste Anlaufstelle für Patienten im Krankenhaus sind die Fachkräfte des Gesundheitswesens Experten im freundlichen und einfühlsamen Umgang mit Menschen. Wenn sie als Mitglied eines medizinischen Teams arbeiten, sind sie rücksichtsvoll und kooperativ und lassen sich nicht ohne Weiteres von den Emotionen oder persönlichen Sorgen der Menschen aus der Bahn werfen. Fachkräfte des Gesundheitswesens punkten auch im MVPI-Bereich „Selbslosigkeit“, der das Bedürfnis des Einzelnen misst, anderen Menschen zu helfen.

Die Fähigkeit von Krankenschwestern und -pflegern, mit Patienten Beziehungen des Vertrauens, des Respekts und der Ehrlichkeit aufzubauen sowie ihr Bedürfnis, anderen zu helfen, können auf viele andere Rollen übertragen werden, auch auf Führungspositionen. Für Führungskräfte ist eine effektive Kommunikation mit den Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Krisenzeiten. Eine warmherzige, diplomatische und zugängliche Quelle der Unterstützung für andere zu sein ist der Schlüssel zu einer effektiven Führung, und Unternehmen sollten dies beim Einstellen neuer Talente berücksichtigen. 

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Organisationstalente 

Aufmerksamkeit und Detailliebe ist im Gesundheitswesen von entscheidender Bedeutung. Geht es um die verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft, gibt es wenig Spielraum für Fehler. In der anspruchsvollen Krankenhausumgebung ist es die Aufgabe von Krankenschwestern und -pflegern und anderen Fachkräften des Gesundheitswesens, unzählige Patienten gleichzeitig zu behandeln. Das Gesundheitspersonal muss über eine starke Organisationskompetenz verfügen und bei der Dokumentation von Patientendaten, der Verabreichung von Medikamenten und sonstigen kritischen Aufgaben mit Präzision vorgehen. 

Der Bereich „Besonnenheit“ misst Detailorientierung, Organisationstalent und Verlässlichkeit. Krankenschwestern und -pfleger und andere Fachkräfte des Gesundheitswesens schneiden auf dieser Skala sehr gut ab, d. h. sie arbeiten detailgenau und regelkonform und sind zudem zuverlässig und prozessorientiert. Sie können ihre Zeit effektiv einteilen und entsprechend Prioritäten setzen, wenn sie mit mehreren Personen gleichzeitig zu tun haben. 

Während Organisationstalent im Gesundheitswesen von entscheidender Bedeutung ist, kann es auch auf zahlreiche andere organisatorische Bereiche und Rollen wie Führungspositionen angewandt werden. Detailgenauigkeit und Organisationstalent haben klare Vorteile, wenn man in Personalführungspositionen tätig ist. Führungskräfte, die strukturiert, organisiert und verantwortungsbewusst agieren und hohe Ansprüche an ihre eigene Arbeit und die Leistung anderer stellen, erweisen sich bei der Führung großer Teams als äußerst effektiv. 

Problemlöser

Wenn man im Gesundheitswesen arbeitet, ist jeder Tag anders, und die Art und Weise, wie Tätigkeiten ausgeführt werden, entwickelt sich ständig weiter. Im Umgang mit Einzelschicksalen gibt es angesichts unterschiedlicher individueller Gesundheitsresultate kein Einheitsmodell. Darüber hinaus werden jeden Tag neue und verbesserte Methoden zur Behandlung von Patienten entwickelt. Fachkräfte im Gesundheitswesen sind engagierte Problemlöser und stets daran interessiert, ihr Wissen zu erweitern und neue Wege zur Bewältigung von Aufgaben zu erkunden.

Mitarbeitende im Gesundheitsbereich punkten sehr hoch im HPI-Bereich „Wissbegierde und Lernansatz“. „Wissbegierde“ misst die Ideenorientierung und Offenheit einer Person für neue Ideen. „Lernansatz“ misst die Neigung einer Person, neue Informationen einzuholen und sich über neueste Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Fachkräfte im Gesundheitswesen sind einfallsreiche Problemlöser und verfolgen beim Erwerb und bei der Anwendung neuer Kenntnisse am Arbeitsplatz einen proaktiven Ansatz. Durch konsequente Überwachung der Patientenresultate und indem sie sich über neue Ausbildungsansätze und medizinische Entwicklungen auf dem Laufenden halten, bauen sie einen beeindruckenden Wissensfundus auf und sind in der Lage, Probleme zu lösen und tägliche Aktivitäten effizienter auszuführen.

Wissbegierig und offen für neue Ideen zu sein ist auch außerhalb des Gesundheitsberufs eine wertvolle Eigenschaft, die für heutige Führungskräfte in der Wirtschaft eine wichtige Stärke sein kann. Durch den Einsatz neuer Instrumente und Technologien und die Offenheit für Wachstum und Entwicklung können Führungskräfte bei der Leitung ihrer Teams großes Potenzial freisetzen. 

„Krisen sind für unsere Arbeitskräfte an der Front im Gesundheitswesen Alltag, und unsere Untersuchungen zeigen, dass diese Menschen auf vielen Persönlichkeitsskalen, die üblicherweise mit effektiver Führung in Verbindung gebracht werden, sehr gut abschneiden“, fügt Dr. Ryne Sherman, Chief Science Officer bei Hogan Assessments, hinzu. „Was die Angehörigen der Gesundheitsberufe gemeinsam haben, ist ihre Fähigkeit, sich schnell auf Veränderungen einzustellen und in Krisenzeiten klar zu kommunizieren. Beides ist entscheidend dabei, ein Unternehmen durch schwierige Zeiten zu führen.“

www.hoganassessments.eu/de

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