Women in Tech – Nieder mit Stereotypen

Was braucht es, um als “Woman in Tech” bezeichnet zu werden? Um in der heutigen technischen Welt erfolgreich zu sein, erfordert es nicht nur Expertise und Fähigkeiten in den MINT-Bereichen, sondern auch ein gutes Maß an Durchsetzungsfähigkeit in einer männerdominierten Industrie. 

Die Gehaltsaussichten sind gut und der Bedarf an Ingenieuren, Softwareentwicklern und Elektrotechnikern steigt stetig. Der MINT-Herbstreport (MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) des Instituts der deutschen Wirtschaft bestätigt: Ende September 2017 gab es insgesamt 469.300 offene Stellen in MINT-Berufen. Dies ist der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Trotzdem entscheiden sich junge Frauen auch heute noch deutlich seltener für eine Karriere in technischen Disziplinen als ihre männlichen Kollegen. In einer Studie im Auftrag der Monster Worldwide Deutschland GmbH bestätigen 53,5 Prozent der IT-Expertinnen, dass in ihrem Tätigkeitsbereich mehr Männer als Frauen arbeiten. Die Schieflage bei der Geschlechterverteilung zeigt sich schon im Bewerbungsprozess: So verzeichnen IT-Unternehmen lediglich 17,4 Prozent weibliche Bewerber, mittelständische Unternehmen 14,4 Prozent, die Top 1.000 Unternehmen gar nur 13,3 Prozent.

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Dabei ist der Begriff „Women in Tech“ heutzutage in aller Munde. Er steht nicht nur für Frauen, die einen lupenreinen Code programmieren können, herausragende Kenntnisse in den MINT-Bereichen haben oder in einer bestimmten Branche arbeiten. Er ist zum Synonym für alle Frauen geworden, die ein fundiertes technisches Know-how benötigen, um ihren Arbeitsalltag erfolgreich zu meistern – ob als Programmiererin oder im Vertrieb von technischen Produkten. Genau in diesen Bereichen herrscht Fachkräftemangel. Unternehmen und Vereine tun gut daran, die Frauenquote im Technikbereich zu verbessern.

Begeisterung früher fördern

Viele Mädchen interessieren sich nämlich sehr wohl für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Allerdings nimmt das Interesse oft rapide ab, wenn es nicht gefördert wird. Deshalb sind gesellschaftliche Rollenbilder, die Erziehung und Initiativen, die Lust auf technische Berufe machen, besonders wichtig. Viele IT-Expertinnen oder Ingenieurinnen haben Vorbilder in der eigenen Familie. Wenn Kinder erleben, dass der Umgang mit Mathe und Physik Spaß machen kann, bekommen sie einen ganz anderen Bezug zu diesen Fächern. Gibt es im eigenen Elternhaus einen Bezug zu technischen Themen, ist oft auch das Interesse der Mädchen an technischen Themen ausgeprägter und der Umgang damit selbstverständlicher.

Doch die Verantwortung kann nicht allein bei den Eltern liegen. Auch bildungspolitisch muss mehr getan werden: 83,3 Prozent der IT-Unternehmen finden, dass das deutsche Schulsystem junge Frauen zu wenig mit IT in Kontakt bringt. Das liegt zum einen an den Inhalten im Lehrplan und zum anderen an der unzureichenden technischen Ausstattung in den Schulen. Aus diesen Gründen starten immer mehr Unternehmen eigene Initiativen, um die Begeisterung und Neugier von Kindern für technische Inhalte zu fördern. OpenText – mit einer Frauenquote von 30 Prozent – nimmt beispielsweise seit einigen Jahren an dem Programm „Hour of Code“ teil. Die “Hour of Code” ist eine globale Bewegung der “Computer Science Education Week” und “Code.org”, an der sich mehr als zehn Millionen Schüler in über 180 Ländern beteiligen. Hierzu stehen einstündige Tutorials in mehr als 40 Sprachen zur Verfügung. Geeignet sind die Inhalte bereits für Kinder ab vier Jahren. In einer Stunde bekommen sie eine spannende Einführung rund um die Computertechnik.

OpenText lädt dazu jährlich 30 Mitarbeiterkinder ein, um ihnen spielerisch das Programmieren beizubringen. Die Kinder bekommen so einen kleinen Einblick in das Schreiben von Code und damit einen ganz anderen Bezug zu diesem Thema – vor allem die Mädchen. So wird Technik zur Normalität. Andere Unternehmen und Hochschulen engagieren sich ebenfalls auf vielfältige Weise: Mit Girls-Days, Schnupperangeboten, Schülerinnen-Workshops oder Werksführungen geben sie Einblicke in die Praxis.

Mehr Flexibilität im Arbeitsalltag

Das Interesse an technischen Berufen zu wecken ist jedoch nur der erste Schritt. Im späteren Arbeitsalltag ist es entscheidend, dass Unternehmen Frauen gute Karrierechancen und Angebote zur Verbesserung der Work-Life-Balance bieten. Laut der Studie von Monster sind 60,7 Prozent der IT-Expertinnen der Meinung, dass Unternehmen zu wenig tun, um Frauen langfristig an den Tätigkeitsbereich zu binden. Die Flexibilität im Berufsleben durch Gleitzeit und Home-Office-Optionen sind für viele Mitarbeiter jedoch essentiell, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. OpenText bietet seinen Mitarbeitern diese Möglichkeiten und nimmt darüber hinaus an weiteren Initiativen zur Förderung von Frauen teil. So schickt das Unternehmen beispielsweise jedes Jahr zehn Mitarbeiterinnen zur Grace Hopper Celebration in die Vereinigten Staaten. Dort können sie sich bei einer der größten Veranstaltungen für Frauen in der Technologiebrache fachlich weiterbilden und international austauschen.

Valeria KalteisValeria Kalteis, Security Advocate und Senior Software Entwickler bei OpenText

www.opentext.de

 

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