Warum Retrospektiven so wichtig sind

Retrospektiven sind ein wichtiger Bestandteil von Scrum. Doch wer zum ersten Mal von Retrospektiven hört, fragt sich vielleicht, welchen Nutzen diese Unternehmen und Mitarbeitern bringen und warum sie durchgeführt werden. Was ist der Benefit von agilen Retrospektiven? Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Retrospektiven Veränderungen und Verbesserungen ermöglichen.

Sie befassen sich mit der menschlichen Seite der Arbeit. Sie lassen erkennen, wie Teams zusammenarbeiten und wie diese Zusammenarbeit verbessert werden kann. Und Agile Coaches bzw. Scrum Master begleiten, unterstützen und beschleunigen diesen Prozess.

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Ziele der Retrospektiven

 

Retrospektiven haben das Ziel, Prozesse zu reflektieren, die gemeinsam von einem Team durchlaufen wurden. Und Zeit für Reflexion im Arbeitsalltag ist aus verschiedenen Gründen enorm wichtig. Gleichzeitig kommt die Reflexion im oft stressigen Arbeitsalltag zu kurz. Eine reservierte Zeit hilft, der Reflexion den nötigen Raum zu geben. Darüber hinaus ermöglicht eine Retrospektive als Team-Meeting, dass nicht nur jeder für sich, sondern alle gemeinsam reflektieren und auf diese Weise ein gemeinsames Verständnis im Team bzw. in einer Gruppe geschaffen wird.

Jeder sieht die Welt ein bisschen anders. In Retrospektiven kann das Team herausfinden, wie jeder einzelne Kollege Ereignisse wahrnimmt und interpretiert. Und man kann sich darauf einigen, neue Dinge auszuprobieren.

  • Retrospektiven bieten den Raum, um unterschiedliche Verbesserungsideen zu durchdenken und zusammenzuführen bzw. sich auf eine Idee zu einigen, der sich alle Mitglieder eines Teams gerne anschließen.
  • Eine gut geplante und durchgeführte Retrospektive ist sehr wirkungsvoll. Sie kann das Verständnis zwischen den Teammitgliedern verbessern. Zu wissen, was die anderen zu bestimmten Themen denken und wie sie bestimmte Dinge empfunden haben, beugt Spekulationen vor und schafft Vertrauen. Dies allein kann ein Schritt zu besserer Zusammenarbeit und damit zur Verbesserung von Arbeitsprozessen und nicht zuletzt der Arbeitsatmosphäre sein.

 

Retrospektiven und Aktionspunkte

 

Retrospektiven werden in der Regel mit konkreten Maßnahmen abgeschlossen. Es werden Aktionspunkte festgelegt – kleinere oder größere Schritte – auf die sich das Team einigt, um Verbesserungen zu erreichen und Probleme zu beseitigen. Dabei muss nicht gesetzt sein, dass ein Aktionspunkt tatsächlich zum Ziel führt. Die einzelnen Punkte müssen gemeinsam ausprobiert werden. Erfolgt durch einen Aktionspunkt eine Verbesserung, kann das Team darauf aufbauen. Funktioniert ein Punkt nicht wie erhofft, kann er wieder verworfen werden. Der Prozess, den eine Retrospektive in Gang setzt, ist dynamisch. Wichtig ist, dass ein Nachjustieren immer auf gemeinsamen Absprachen mit allen Gruppenmitgliedern basiert.

Die Umsetzung von Aktionspunkten braucht Zeit. Wer Retrospektiven durchführt, doch die Aktionspunkte nicht weiterverfolgt, wird schnell desillusioniert. Bei Scrum ist aus diesem Grund der wichtigste Aktionspunkt aus einer Retrospektive fester Teil des nächsten Sprint Backlogs.

 

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Die Rolle agiler Coaches bei Retrospektiven

 

Eine erfolgreiche Retrospektive muss sehr gut vorbereitet und professionell geleitet werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Raum und Atmosphäre geschaffen werden, die es den Teammitgliedern leicht machen, ein wirklich ehrliches Feedback zu geben. Dafür können ein Scrum Master oder ein agiler Coach Sorge tragen.

 

Vorbereitung

 

Im Rahmen der Vorbereitung der Retrospektive organisieren der Scrum Master oder der agile Coach nicht nur einen festen Termin, sie müssen auch deutlich machen, dass der Termin für alle Mitglieder des Teams oder der Gruppe Pflicht ist – unabhängig davon, wo sie sich in der Hierarchie befinden. So ist beispielsweise vor allem die Anwesenheit des Product Owners wichtig. Darüber hinaus legt der Leiter der Retrospektive die genaue Arbeitsweise während des Meetings fest.

 

Leitung und Moderation

 

Während der Retrospektive kommt dem Scrum Master oder dem agilen Coach die Aufgabe zu, zu präsentieren, was im Meeting erreicht werden soll und die Tagesordnung sowie die Arbeitsweise zu erklären. Scrum Master oder agiler Coach treten zudem als eine Art Moderator auf. Sie sorgen dafür, dass jedes Teammitglied einen Beitrag leistet – zum Beispiel indem zunächst jeder seine Ansichten auf einem Zettel notiert – und sie achten darauf, dass Diskussionen zielgerichtet bleiben und sich niemand beispielsweise in Details verliert, die Projektinhalte betreffen. Nur so ist eine echte Analyse möglich.

 

Aktionspunkte festlegen

 

Schließlich sorgen der Scrum Master oder der agile Coach dafür, dass alle Meinungen zusammengefasst werden. Die wichtigsten Punkte werden herausgestellt und entsprechende Aktionspunkte ausgearbeitet. Für jeden Aktionspunkt sollte ein Teammitglied als Hauptverantwortlicher für die Umsetzung ausgewählt werden.

 

Retrospektive der Retrospektive

 

Der Scrum Master bzw. der agile Coach zeigt zudem im Rahmen der Retrospektive dem Team seine eigenen Beobachtungen auf. Zum Abschluss der Retrospektive werfen alle Teilnehmenden einen Blick auf die Retrospektive selbst. Dabei steht nicht nur zur Frage, wie sie sich bei dem Meeting gefühlt haben und ob sie all ihre Punkte offen ansprechen konnten, sondern auch, ob bei der nächsten Retrospektive etwas besser gemacht werden kann und ob die Zeit gut investiert war und alle mit den Ergebnissen zufrieden sind.

Eine Retrospektive wird von agilen Teams in der Regel ein bis zwei Mal im Monat durchgeführt. Ergänzend sind oftmals teamübergreifende Retrospektiven sinnvoll, die in größeren Zeitabständen stattfinden.

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