Fachkräftemangel im Rechenzentrum: Wie die Förderung von Vielfalt hilft

Die Nachfrage nach digitalen Dienstleistungen hat während der Pandemie zugenommen und den Fachkräftemangel in der Rechenzentrumsbranche verdeutlicht.

Der globale Arbeitsmarkt steht vor einer historischen Veränderung, da Arbeitnehmer angesichts zunehmender Home-Office-Regelungen in der Wahl ihres Arbeitsortes weitgehend frei sind. Nach BITKOM Angaben ist die Zahl freier Stellen für IT-Fachkräfte 2021 branchenübergreifend auf 96.000 gestiegen. Das ist eine Zunahme von zwölf Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Obwohl sich der Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften auf alle Bereiche der Technologiebranche auswirkt, wird jedoch das Problem im Rechenzentrumsbereich durch eine Vielzahl erfahrener Mitarbeiter im Rentenalter noch verschärft. 

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Die Zertifizierungsstelle für die Planung von Rechenzentren sagt voraus, dass der Personalbedarf für Rechenzentren weltweit von etwa zwei Millionen Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2019 auf fast 2,3 Millionen im Jahr 2025 steigen wird. Infolgedessen wird die Rechenzentrumsbranche in den nächsten fünf Jahren vor der Herausforderung stehen, mehr Stellen zu besetzen, als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. 

Ein Problem: Die meisten Stellen setzen entweder ein Universitäts- oder Hochschulabschluss voraus, oder – was besonders wichtig ist – eine gleichwertige Berufserfahrung, die eine formale Ausbildung ersetzt. Darüber hinaus schaffen Cloud-Betreiber neue Nachfragen, vor allem im Bereich der verbrauchernahen IT-Dienste. Sie werben oft die wenigen erfahrenen Mitarbeiter aus den Rechenzentren der Unternehmen ab. Immer mehr IT-Profis folgen den höheren Gehältern, die Cloud-Anbieter in der Regel anbieten – Unternehmen fällt es schwer, damit zu konkurrieren.

Diversität ist wichtig

Der Schlüssel zur Lösung des Fachkräftemangels liegt in der Diversität. Als schnell wachsende und dynamische Branche sollten Rechenzentrumsunternehmen talentierte Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in Betracht ziehen. Arbeitgeber müssen sowohl über den Tellerrand hinausschauen als auch die aktuellen Stellenanforderungen neu bewerten, um aus einem größeren Pool an unterschiedlichen Talenten schöpfen zu können.

Vielfalt ist wichtig, egal ob es sich um Anbieter oder Einzelpersonen handelt. Unternehmen müssen diese neue Realität erkennen und sich darauf einstellen. Neue Mitarbeiter sind für ein kontinuierliches Wachstum von zentraler Bedeutung und bieten außerdem den Vorteil, dass sie neue Perspektiven für die Lösung der komplexen Herausforderungen eines modernen Rechenzentrums einbringen. Wenn Arbeitgeber die Vielfalt und den Wandel annehmen, werden sie in dieser neuen Ära bestehen. 

Verschiedene Ansätze vorantreiben

Ein weiterer Ansatz zur Lösung des Problems ist die Entwicklung von IT-Generalisten, die verschiedene Aufgaben übernehmen. Dies verringert den Druck auf die Unternehmen und macht sie weniger abhängig von Experten, deren Einstellung und langfristige Bindung schwierig und teuer ist.

Viele IT-Rechenzentrumsfachleute verfügen bereits über eine Vielfalt von Qualifikationen. Rechenzentrumsteams benötigen zunehmend sowohl Betriebs- als auch Entwicklungskenntnisse, einzelne Personen können für die Verwaltung von Computern, Speichern und Netzwerken zuständig sein. Das bedeutet, dass Automatisierung noch nie so wichtig war wie heute. 

Generalisten ist es dazu möglich, mit den passenden Tools mehr zu erreichen. Die Wahl des richtigen Managementsystems macht anbieterspezifisches Fachwissen überflüssig. Es entlastet außerdem das Team, da es sich nicht mehr mit der CLI-Sprache einzelner Technologieanbieter vertraut machen muss. 

Intent-basierte Netzwerksysteme ermöglichen Administratoren beispielsweise, anhand eines einzigen Systems zu spezifizieren, welche Erreichbarkeit, Sicherheit, Erlebnisqualität oder Compliance sie benötigen. Die Software automatisiert im Anschluss die Prozesse zum Aufbau und zur Bereitstellung des Netzwerks vollständig. Dazu warnt das System die Betreiber, wenn und warum es zu Ausfällen und Funktionsstörungen kommt. Zusätzlich sind einige Intent-basierten Netzwerksysteme in der Lage, diese Schritte für mehrere Anbieter durchzuführen. Dies führt in Zeiten von Lieferkettenengpässen zu mehr Flexibilität bei der Anbieterauswahl. 

Ebenso nehmen Fachkräfte, die das Unternehmen verlassen, oft wichtige Kenntnisse über das Netzwerk mit. Fehlende Dokumentation ist nicht nur ein Problem bei der Fehlerbehebung, sondern macht ein Netzwerk auch anfällig für Sicherheitslücken, wenn nicht genau bekannt ist, welche Systeme zusammen erreichbar sind.

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Besser für die Zukunft aufgestellt 

Unternehmen sollten Praktiken für den Betrieb ihrer Infrastruktur einrichten, ohne sich darauf verlassen zu müssen, dass ihre Experten immer verfügbar sind. Tools, die Self-Publishing, die automatische Dokumentation von Systemänderungen und Arbeitslasten sowie die Segmentierung des Netzwerks ermöglichen, führen zu breiter aufgestellten Mitarbeitern. Sie können das Netzwerk betreiben, ohne das Benutzererlebnis zu gefährden. Dank Teams aus unterschiedlichen Bereichen werden Unternehmen durch die Vielfalt an Ideen, Hintergrundwissen und Erfahrung, für zukünftige Herausforderungen besser gewappnet sein.  

Erwin

Breneis

Juniper Networks -

Solution Specialist Multicloud

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