4 Tipps für digitales IT-Recruiting

Viele Unternehmen berichten von Schwierigkeiten, sich im Wettbewerb um qualifizierte IT-Talente durchzusetzen. Die Pandemie hat den Bedarf an ITlern noch erhöht, doch ebenso neue, digitale Möglichkeiten des Recruitings geschaffen, die gerade jetzt helfen.

Fachkräftemangel noch immer präsent

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einer außergewöhnlichen Situation: Einerseits erholt sich die Wirtschaft und es sind so viele Stellen frei wie zuletzt 2019. Andererseits verschärft der anhaltende Digitalisierungsschub der Pandemie den Wettbewerb um die passenden Talente. Alleine die DAX30 verzeichnen derzeit über 14.000 offene Stellen. Im Fokus sind insbesondere IT-Talente, um sich für den Neustart passend auszurichten und den Bedürfnissen einer hybriden Arbeitswelt gerecht zu werden. Problematisch ist nur, dass es zu wenig Jobinteressierte für die offenen Stellen zu geben scheint.

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Denn Unternehmen berichten mitunter von einem enormen Rückgang von Bewerber*innen pro offener Stelle. 70 Prozent der mittelständischen Unternehmen fällt es schwer, qualifizierte Mitarbeiter*innen zu finden. Mit der Joboffensive der DAX30 spitzt sich die Situation für alle Unternehmen weiter zu. Doch haben sich über die letzten Monate auch Strategien herausgebildet, mit denen man im Wettbewerb hervorstechen kann. Mit diesen 4 Tipps erhöhen Sie die Chancen bei der Bewerbersuche.

 

1. Setzen Sie auf gezielten Beziehungsaufbau

Umfragen ergeben immer wieder, dass interaktive Formen des Austausches noch immer im Trend vieler Unternehmen liegen (Personalmagazin). Der Grund dafür ist, dass Bewerber*inne im Vorfeld nicht wie irgendeine Nummer im System behandelt werden wollen, sondern es bevorzugen, in einen wertschätzenden Austausch zu gehen.

Kein Wunder also, dass auch Recruiting-Events für beide Seiten eine beliebte Möglichkeit darstellen, sich kennenzulernen. Hierbei kommt es darauf an, einen möglichst authentischen und bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Abgespulte Unternehmensvorstellungen und unpersönlicher Small-Talk sind eher verpönt: Vielmehr wollen die Bewerber*innen hinter die Kulissen schauen und wissen, wie es ist, bei Ihnen als IT-ler zu arbeiten.

Nehmen Sie also an den passenden Events teil oder starten Sie ihre eigenen Aktivitäten, und versuchen Sie so, eine persönliche Beziehung zu den Bewerber*innen aufzubauen, in dem Sie ihnen persönliche Erfahrungen aus erster Hand geben. Lassen Sie nicht nur die Personalabteilung diese Aufgabe erledigen, sondern auch die Mitarbeitenden aus den jeweiligen Fachabteilungen. So haben Bewerber*innen die Möglichkeit, eine erste persönliche Bindung zu potentiellen Kolleg*innen und damit auch zu Ihrem Unternehmen aufzubauen.

 

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2. Seien Sie da, wo die IT-Talente sind

Dieser Tipp ist gar nicht so banal, wie er klingt. Vielmehr hat er mit den großen Veränderungen des letzten Jahres zu tun und kann beim derzeit angespannten Recruiting den Unterschied machen. Denn gerade IT-Talente verbringen dank ihres Jobs ohnehin viel Zeit in der digitalen Welt. Dort hat sich im letzten Jahr eine neue digitale Event-Szene entwickelt und viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass das digitale Aktivitäten sogar besser funktionieren als das traditionelle Messe-Wesen.

Gerade die oft genannten Generation Y und Z schätzen die direkteren Interaktionsmöglichkeiten auf digitalen Events – denn Unternehmen können auf einem Blick die Unterlagen der Teilnehmer*innen einsehen und passende Kandidat*innen gezielt ansprechen. Dadurch wird es den IT-Talenten lieber sein, auf digitalen Events von zu Hause 5 relevante Gespräche mit Unternehmen zu führen, als zu einer Messe in eine andere Stadt zu fahren und 20 zufällige Small-Talks zu halten.

Viele Unternehmen – insbesondere die großen Konzerne – sind bereits online unterwegs und holen die Menschen dort ab, wo Sie ohnehin sind. Sorgen Sie also dafür, dass die Bewerber*innen auch Sie dort kennenlernen können.

 

3. Erweitern Sie Ihren “Recruiting-Horizont”

Mit dezentralem Arbeiten kennen sich ITler bereits aus und viele Jobsuchende legen Wert auf flexible Arbeitsmöglichkeiten. Remote work ist aus dem New Normal kaum mehr wegzudenken und gerade ITlern sollte es möglich sein, ihre Arbeit auch außerhalb des Büros zu verrichten. Nutzen Sie diese Entwicklung auch für die Personalsuche und fangen Sie doch gleich damit an, ebenfalls ortsunabhängig und dezentral zu recruiten

Unter dezentralem Recruiting ist die Idee gemeint, generell über die eigenen geographischen Grenzen hinauszudenken und damit den Pool an potenziellen Bewerber*innen drastisch zu erweitern. Gerade, wenn der Job auch völlig remote auszuführen ist, sollte es heute völlig egal sein, wo die Mitarbeitenden sich aufhalten. Ist das Büro in München, wieso dann niemanden aus Köln, Hamburg oder Berlin einstellen? Und wenn die Sprache in Ihrem Unternehmen ohnehin Englisch ist, können auch gerne Ländergrenzen außer Acht gelassen werden. 

Ihr Recruiting – und das ist die gute Nachricht – kann dank digitaler Aktivitäten und Events trotzdem vom eigenen Schreibtisch stattfinden. Anstatt Ihre Personaler und Fachabteilungen von Messestand zu Messestand zu schicken, lernen Sie Talente in ganz Deutschland bzw. der ganzen Welt aus dem heimischen Büro oder gar Home Office kennen.

 

4. Halten Sie Ihre Kandidaten informiert

Das bringt uns zum finalen Tipp: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kontakte immer up to date bleiben. Teilen Sie Ihre Aktivitäten auf digitalen Kanälen und Mailing-Listen und informieren sie die Talente so, was bei Ihnen im Unternehmen passiert. Aber belassen sie es nicht nur bei der Schriftform – interagieren Sie auch weiterhin mit den von Ihnen gesourceten und bereits qualifizierten Talenten durch kontinuierliche Workshops, Coffee Chats oder andere – einfach umzusetzende – virtuelle Formate. Bleiben Sie also im Austausch mit Ihren Kontakten und pflegen Sie die einmal aufgebaute Beziehung. Damit können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen immer “top of mind” bleibt, sollte der Job-Einstieg oder -Wechsel sich beim Kandidaten dann konkretisieren.

Eylert Marco

Talentspace -

Co-Founder

Marco Eylert ist Mitbegründer der SaaS-Company Talentspace, die den Recruiting-Prozess vom Employer Branding über das Hiring bis hin zum Onboarding digitalisiert.
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