Die Zukunft der Logistik – Amazon vs Uber

Die Logistik – die weltweit 8,1 Billionen US Dollar groß ist – befindet sich im Umbruch. Wir wussten bereits, dass sich die Branche in den letzten fünfzehn Jahren selbst digitalisiert hat, aber seit einiger Zeit nimmt die Zahl der Innovationen in diesem Bereich mit hoher Geschwindigkeit zu: Industrieroboter, vernetzte Lager und autonome Fahrzeige.

Im Zentrum dieser sich wandelnden Landschaft stehen zwei (vielleicht überraschende Akteure): Amazon und Uber. Eine Studie der Deutschen Bank hat ergeben, dass die Kosten für Transport und Logistik 90% des Bruttogewinns von Amazon ausmachen. Natürlich ist Amazon bemüht, diese Kosten zu reduzieren und somit Effizienz zu steigern. Uber hingegen überträgt sein erfolgreiches Taxi-Modell auf den Logistiksektor, wodurch die Zahl der Vermittler reduziert und der Sektor transparenter wird.

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Mit UberRush und Amazon Flex die letzte Meile dominieren

Die Lieferung auf der letzten Meile ist der teuerste und komplizierteste Teil der Lieferkette. So einfach es ist, die Kosten für den Fernverkehr zu rationalisieren, umso schwieriger ist es bei der Zustellung in der Stadt. Hier muss jedes Paket in einem Briefkasten ankommen.

Um sich dieser Herausforderung anzunehmen, haben Uber und Amazon im Jahr 2015 jeweils eine Anwendung zur Nutzung unabhängiger Kuriere gestartet. Amazon Flex ist Amazon’s Lieferservice, der (bislang) nur für Produkte, die auf der Plattform verkauft werden, funktioniert. UberRush ist Ubers Angebot für Dritt-Unternehmer, die mit dem Unternehmen kooperieren, wie zum Beispiel dem amerikanischen Unternehmen Shopify. 

Effizienzsteigerung über lange Strecken mit Uber Freight und Amazon Relay

Ein weiterer sensibler Punkt in der Logistik betrifft den Güterstraßenverkehr. In Deutschland fahren 25% der LKWs leer. Was ist die Ursachen? Der Sektor ist stark dezentralisiert und fragmentiert. Es gibt viele kleine und mittelständische Unternehmen, die mit weniger als 50 Beschäftigten agieren.

Die digitalen Technologien von Uber und Amazon können auch hier Abhilfe leisten: Das Internet – konkret digitale Speditionen – ermöglicht es, den Markt zu zentralisieren und damit die Effizienz zu steigern. Uber startete 2017 ihre digitale Spedition UberFreight: Diese verbindet Verlader und LKW-Fahrer direkt miteinander. Die von Amazon eingeführte App Amazon Relay geht in eine ähnliche Richtung: Sie soll den LKW-Lieferprozess automatisieren und LKW-Fahrern bei der Registrierung von Ladungen helfen. Somit wird Zeit bei der Erfüllung von Aufträgen aus Amazon Fulfillment und Sortierzentren gespart. Eine Ausweitung der Anwendung, LKW-Fahrer mit Verladern zusammenzubringen, ist sicherlich denkbar. 

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Nächster Schritt: Drohnen?

Neben der Logistik in Städten und dem Fernverkehr fehlt nur noch Luft- und Seefahrt. Die Lieferung mit Drohnen hat Amazon lange verfolgt, bis sie 2016 das Amazon Prime Air Programm ins Leben gerufen haben. Gleichzeitig hat Amazon zahlreiche Patente angemeldet: fliegende Lagerhäuser, Landebahnen für Drohnen auf Zügen. 

Amazon vs Uber

Der Online-Handel Amazon und Taxi-App Uber verfolgen zwar unterschiedliche Ansätze, haben es jedoch beide auf die Logistikbranche abgesehen. Folgende Infografik zeigt, wie die beiden die Logistik durch autonome LKWs und PKWs, Lieferdrohnen, On-Demand-Dienste und andere Innovationen verändern. Wer wird gewinnen?

Maike RadermacherMaike Radermacher, TradeMachines

www.trademachines.de

 

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