Digitale Technologien im Finanzsektor

Rechnung

Bei der Vielzahl an technologischen Neuerungen in rasantem Tempo fällt es schwer, den Durchblick zu behalten. Gerade im Finanzsektor eines Unternehmens müssen konstant Anpassungen an ein verändertes Verhalten der Kunden und an gesetzliche Änderungen wie die E-Rechnung vorgenommen werden, um die eigene Dienstleistung zu verbessern. Nachfolgend bieten wir einen Überblick über die aktuellen Auswirkungen und mögliche Änderungen durch die Digitalisierung in der Zukunft der Finanzbranche.

Definition: Digitalisierung in der Finanzbranche

Im Wesentlichen bedeutet Digitalisierung in der Finanzbranche, ähnlich wie in anderen Bereichen, die Verbesserung der Geschäftsprozesse durch digitale Technologien. Moderne Hard- und Software ermöglichen eine unkompliziertere Abwicklung von Kundenanfragen, verbessern die Zusammenarbeit und automatisieren zeitaufwendiger Prozesse innerhalb des Unternehmens. Automatisierungen spielen dabei die wohl zentralste Rolle. Zeit- und personalaufwändige Aufgaben können an Software und Künstliche Intelligenz (KI) abgegeben werden. Das spart einerseits immense Kosten für das Unternehmen, andererseits wird die Kundenzufriedenheit gesteigert. Im B2B-Bereich ermöglicht die Einführung der elektronischen Rechnung schlanke Prozesse und kurze Zahlungswege.

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Beispiel: Viele Finanzdienstleister haben die Vergabe von Krediten mittlerweile digitalisiert. Die Auskunft darüber, ob ein Kredit vergeben wird, oder nicht, wird durch den Abgleich mit unzähligen Kundendaten gegeben und nicht durch einen menschlichen Mitarbeiter. Diese werden in einem modernen Unternehmen in erster Linie gebraucht, um eine persönliche Beziehung zu den Kunden aufzubauen und so das Vertrauen zu stärken.

Bessere Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern

Laut einer aktuellen Studie des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (bitkom) nutzen in Deutschland bereits jetzt 76 % aller Menschen Online-Banking. 34 % der Befragten sind bereits oder können sich vorstellen, Kunde einer Neobank zu werden. Neobanken sind digitale Banken, die komplett auf das Geschäft vor Ort verzichten und Prozesse digital abwickeln.

Für Finanzdienstleister ist es jetzt besonders entscheidend, schnell zu reagieren. Durch die Nutzung von Smartphones, Laptops und Tablets für das alltägliche Bankgeschäft treten viele neue Mitbewerber auf den Markt, die herkömmliche Banken durch schlanke Prozesse und günstige Konditionen herausfordern. Um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden, ist jetzt ein Umstieg auf digitale Kanäle notwendig. Alles, was früher noch in Papierform an den Kunden gesendet wurde, muss jetzt über Banking-Apps oder per E-Mail zugestellt werden. Webseiten und Apps müssen schnellen Zugriff auf Informationen bieten, damit Kunden nicht zur Konkurrenz abwandern.

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So profitieren Finanzdienstleister von digitalen Prozessen

In den vergangenen Jahren war bei zahlreichen traditionellen Banken ein Phönomen zu beobachten: Prozesse wurden zu langsam umgestellt, Kunden sind zu Neobanken und digitalen Kreditinstituten abgewandert. Während sie jetzt langsam nachziehen, haben sich große Player im Online-Bank-Geschäft während der Pandemie etabliert. Dabei profitieren Finanzdienstleister nach der Umstellung sofort von digitalen Prozessen. Es ergeben sich unter anderem die folgenden Vorteile:

  • Geringerer Personalaufwand: beispielsweise durch die Nutzung eines KI-Chatbots für die Beantwortung von Kundenanfragen
  • Datenanalysen: können im digitalen Bereich genutzt werden, um die Erfahrung für den Kunden weiter zu verbessern und Angebote anzupassen
  • Blockchain-Technologien und Sicherheitseinrichtungen: helfen Banken dabei, Transaktionen schnell, sicher und international abzuwickeln
  • Automatisierung von Prozessen: etwa bei der Bearbeitung von Kreditanträgen oder Finanzierungen von Unternehmen; durch den Abgleich mit einer digitalen Datenbank ist keine personelle Bearbeitung notwendig

Wie E-Rechnungen den Geschäftsbetrieb und die Buchhaltung vereinfachen

Bereits seit 2015 ist die elektronische Rechnung bei der Durchführung öffentlicher Aufträge (B2G) gesetzlich vorgeschrieben. Gemäß dem aktuellen Regierungsentwurf ist nun geplant, dass Unternehmen jeder Größenordnung ab dem 01.01.2025 elektronische Rechnungen empfangen und archivieren können müssen. Bis Ende 2027 gelten für bestimmte Unternehmen noch Übergangsfristen. 

Die E-Rechnung ist ein Beleg, der in einem strukturierten, elektronischen Format ausgestellt und übermitteln wird und verarbeitet werden kann. Das Bundesministerium der Finanzen gab an, dass sowohl die XRechnung als auch Rechnungen im ZUGFeRD-Format ab Version 2.0.1 dieser Definition entsprechen. Im ausgelesenen Zustand gleicht die elektronische Rechnung der jetzigen Rechnung im PDF-Format.

Die Vorteile der elektronischen Rechnung sind vielseitig. Zu diesen gehören unter anderem:

  • Zeitersparnis: Erstellung, Versendung und Auslesung der Rechnung können automatisiert erledigt werden
  • Niedrigere Kosten: E-Rechnung muss nicht per Post versendet werden und der personelle Aufwand ist deutlich geringer (Experten rechnen mit etwa 4,50 Euro Ersparnis pro Rechnung)
  • Geringes Fehlerpotenzial: Fehlervermeidung bei der Ausstellung der Rechnungen, da einheitliches Dateiformat verwendet wird
  • Schnelle Zahlungsabwicklung: E-Rechnungen im Buchhaltungsprogramm direkt durch die Bankanbindung beglichen
  • Umweltfreundlichkeit: es müssen keine Rechnungen mehr ausgedruckt und in einem Papierumschlag versendet werden
  • Bessere Nachverfolgung und Organisation: E-Rechnung kann schnell digital gesucht und gefunden werden, wenn Unklarheiten bestehen
  • Vereinfachte Einhaltung von Regularien: digitale Rechnungen können schnell und unkompliziert geprüft werden, die Buchhaltung wird deutlich weniger komplex

Die genauen Regelungen und Fristen zur elektronischen Rechnung stehen noch nicht definitiv fest. Dass sie ab dem 01.01.2025 jedoch festen Einzug ins B2B-Geschäft hält, steht für viele Experten fest. Gerade in einer komplexen Branche wie dem Finanzbereich erleichtert sie das alltägliche Geschäft mit B2B-Kunden massiv und sorgt für die Einhaltung von Compliance-Vorgaben im Betrieb.

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