Customer Centricity: Mit Microservices im Onlinehandel mithalten

Spätestens mit der Corona-Pandemie wurde deutlich, wie wichtig der Handel übers Internet für Händler ist. Ein Onlineshop, in dem Kunden über den Computer Waren bestellen können, reicht heute aber längst nicht mehr aus. Vielmehr müssen sich Händler zunehmend an die Bedürfnisse des Kunden anpassen und sie in ihrer jeweiligen Lebenssituation abholen.

Entsprechend muss sich die Technologie, die hinter dem Onlinehandel steht, anpassen. Händler erreichen das am besten mit Systemen, deren Komponenten voneinander entkoppelt sind: Headless Commerce mit Microservices lautet daher die ideale Lösung.

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Ob zu Hause vorm Computer, unterwegs übers Smartphone oder per intelligentem Kühlschrank, der automatisch Lebensmittel nachbestellt – die Möglichkeiten einzukaufen sind mittlerweile vielfältig, die Kundenansprüche entsprechend gestiegen. Deshalb sind die Herausforderungen für Händler gewachsen: Was zählt ist die Customer Centricity, also die Lebenssituation, in der der einzelne Kunde sich gerade befindet. An dieser müssen sich Online-Händler ausrichten und die Technologie, die zum Einsatz kommt, daran anpassen – nicht umgekehrt. Verfügbarkeit auf allen Kanälen heißt also die Maßgabe. Die Software ist dabei aber nicht mehr nur Mittel zum Zweck, sondern Differenzierungsmerkmal: Händler, die mithalten wollen, müssen mindestens die Standards der Konkurrenz erreichen. Für einen Wettbewerbsvorteil sind technologische Spezifizierungen nötig. „Wer gewinnen will, muss führen“, bringt es Udo Rauch, Chief Sales Officer der Emporix AG, auf den Punkt. Der Softwarehersteller hat sich auf die Entwicklung und Umsetzung von Headless Commerce Konzepten spezialisiert.

Microservices sind flexibel und agil

Webshops, wie sie zu Beginn des Onlinehandels zum Einsatz kamen, sind inzwischen aus der Zeit gefallen. Solch monolithische Systeme sind nur auf eine Sache ausgerichtet und können nicht mehrere Touchpoints, über die Kunden mit Unternehmen oder Marken in Berührung kommen, bedienen. Denn Monolithen sind recht starre Systeme, in denen einzelne Funktionen nicht ohne Weiteres verändert werden können. „Alle Teilkomponenten sind miteinander verwoben, schon die kleinste Änderung in einem solchen Spaghetticode kann Auswirkungen auf das gesamte System haben“, weiß Rauch.

Um den gestiegenen Ansprüchen an den E-Commerce gerecht zu werden, bedarf es daher einer flexibleren Technologie: Headless Systeme mit Microservices ermöglichen es, schnell auf verschiedene Anforderungen reagieren zu können. Denn hier sind die Shop-Oberfläche, in der sich die Kunden bewegen (Frontend), und die Business-Prozesse, die dahinterstecken (Backend), voneinander entkoppelt. Darüber hinaus sind aber auch die Teilkomponenten im Backend selbst voneinander losgelöst. Preisberechnungen, Warenkorb, Check-out – all diese Funktionen lassen sich als Bausteine unabhängig voneinander verändern und weiterentwickeln.

In der Entwicklung arbeitet dann nicht mehr ein großes Team am ganzen System, sondern viele kleinere Gruppen an den einzelnen Komponenten – im Grunde für sich abgeschlossen, da die einzelnen Teile eben nicht mehr abhängig voneinander sind. „Dadurch bieten Microservices ein Höchstmaß an Flexibilität und Agilität. Das beschleunigt die Entwicklung und Innovationskraft enorm“, erklärt Rauch. Während Veränderungen im System bei Monolithen auch wegen umfangreicher Testungen Monate in Anspruch nehmen, kommen Anpassungen oder neue Features bei Microservices in wenigen Wochen oder gar Tagen zum Tragen. Die Testzeiten für ein neues Release sind bei Microservices also extrem kurz. „Selbst wenn nach dem Go-Live noch Fehler in der neuen Version auftauchen, sind deren Auswirkungen gering“, fügt Rauch hinzu. „Denn das System an sich läuft reibungslos weiter.“

Zusätzlich lassen sich Funktionen, die Daten von außen zugrunde legen, bei Microservices leicht beisteuern: ein Location-Finder zum Beispiel, der vom Standort jedes einzelnen Kunden den nächstgelegenen Shop findet; oder Wetterdaten, anhand derer sich einzelne Produkte promoten lassen – bei Regen z. B. Schirme und wasserdichte Kleidung, bei Hitze wiederum Sonnencreme und Bademode.

Teilkomponenten verschiedener Anbieter zusammensetzen

Für Händler bieten Microservices des Weiteren den Vorteil, dass sie bei ihrer Software nicht mehr auf nur einen Anbieter setzen müssen. Statt also eine Komplettlösung zu kaufen, können sie sich gemäß „best of breed“ von verschiedenen Anbietern die Komponenten holen, die für ihre Produkte und Kundschaft am besten passen – sich also die Rosinen aus dem Kuchen picken. Bedingung hierfür ist, dass die einzelnen Bausteine composable sind, also miteinander verknüpft werden können. „Das ist mit Lego-Steinen vergleichbar“, beschreibt Rauch es anschaulich.

„Welche Farbe und Größe die Steine haben ist irrelevant, sie passen alle aufeinander und können zu einem individuellen Bauwerk zusammengesetzt werden.“ Softwarehersteller wie zum Beispiel die Emporix AG bieten Standard-Komponenten auf Basis von cloud-nativen Microservices und Programmierschnittstellen an. Die Services sind in der Cloud gehostet und können übers Internet genutzt werden. Gegen eine Miete können sich Onlinehändler einzelne Bausteine wie den Einkaufswagen oder den Check-out für ihr Angebot dazubuchen und nur sehr spezifische Tools selbst programmieren. Das reduziert den Aufwand und spart Zeit.

Microservices setzen im Gegensatz zu monolithischen Systemen aber ein gewisses technologisches Verständnis voraus – weil eben alle Teilkomponenten einzeln zusammengesetzt werden müssen und kein komplett fertiges System genutzt wird. „Man muss wissen was man tut, weil man es selbst tun muss“, macht Rauch deutlich. Über standardisierte Schnittstellen lassen sich die einzelnen Bausteine zwar einfach miteinander verknüpfen, die Software-Architektur an sich müssen Händler aber verstehen. Ihre IT-Abteilung müssen sie daher entsprechend ausbauen. Für Unternehmen, die neu ins Onlinegeschäft einsteigen möchten, haben Microservices den Vorteil, dass sie zügig loslegen können. Kleine Teilkomponenten wie ein Standard-Webshop bilden den Anfang, nach und nach kann das System dann erweitert werden. „Diejenigen, die bereits einen Onlinevertrieb haben, aber hin zu einer modernen Softwarearchitektur wollen, satteln quasi im Hintergrund um“, erläutert Rauch das Prozedere. „Das alte, monolithische System läuft weiter, während die neue, flexible Onlinewelt nach und nach entsteht.“

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Fazit

Unternehmen, die im Onlinehandel nicht nur bestehen, sondern sich von ihrer Konkurrenz abgrenzen möchten, benötigen eine entsprechende Software-Architektur. Statt eines starren, monolithischen Systems sollten Händler heute auf eine Headless Commerce Software mit Microservices setzen. Solche Systeme sind überaus flexibel und agil. Zudem können Unternehmen Teilkomponenten von verschiedenen Softwareherstellern verwenden und sich spezifische Bausteine selbst dazu programmieren – so entsteht ein auf die eigene Kundschaft zugeschnittenes Angebot.

Julia Kowal, IT-Journalistin für Wordfinder

www.emporix.com
 

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