Neues Phänomen am Arbeitsplatz: Quiet Constraint

Kahoot! veröffentlicht ihren diesjährigen Kahoot! Workplace Culture Report. Aus der neuen Umfrage unter US-Unternehmensmitarbeitenden geht hervor, dass das Phänomen “Quiet Constraint” (in diesem Zusammenhang: Zurückhaltung von Wissensressourcen) die derzeit größte, verborgene Bedrohung für Unternehmen am Arbeitsplatz darstellt.

Den Daten zufolge geben mehr als die Hälfte (58 %) der befragten Mitarbeiter*innen an, dass sie Wissen, welches ihren Kolleg*innen weiterhelfen könnte, aktiv zurückhalten. Die Generation Z zeigt dieses Verhalten am Arbeitsplatz mehr als jede andere Generation: 77 % der Generation Z geben an, dass sie nützliche Informationen am Arbeitsplatz, welches sie mit Mitarbeiter*innen teilen könnten, stillschweigend für sich behalten.

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„Diese Daten sollten ein großer Weckruf für Arbeitgeber*innen sein – insbesondere für solche Unternehmen mit hybriden oder vollständig dezentralisierten Arbeitsmodellen”, so James Micklethwait, VP, Kahoot! at Work. „Zum ersten Mal bekommen wir einen Einblick in das, was Mitarbeitende wirklich tun, wenn sie ihr Video ausschalten und sich von den virtuellen Meetings, die ihrer Meinung nach ihre Aufmerksamkeit nicht wert sind, abwenden. Was uns aber wirklich überrascht hat, ist, wie sich Arbeitnehmer*innen hinsichtlich ihres Erfahrungsschatzes verhalten: Sie glauben einen speziellen Wissensstand zu haben und entscheiden sich jedoch dafür diesen nur für sich zu nutzen – und nicht an andere Mitarbeitende weiterzugeben. Es liegt auf der Hand, dass Arbeitgeber*innen hier aktiv werden müssen: Sie müssen eine Arbeitskultur schaffen, die den Wissensaustausch innerhalb der Belegschaft fördert und entsprechende Angebote schaffen, die eine solche Kultur möglich machen.“

Weitere Erkenntnisse aus der Umfrage

1. “Quiet Constraint”: Die neue Gefahr am Arbeitsplatz 

Trotz des vermeintlichen Hypes um das “Quiet Quitting” – Verhalten, bei dem Mitarbeitende den eigenen Einsatz und das Engagement bei der Arbeit bewusst auf ein Minimum zu reduzieren – ergab die Umfrage, dass 76 % der Arbeitnehmer die berühmte Extrameile für ihren Arbeitgeber gehen wollen. Die Umfrage ergab jedoch, dass es bald ein neues Arbeitsplatzphänomen: “Quiet Constraint” geben könnte. Der Umfrage zufolge verfügt mehr als die Hälfte (58 %) der befragten Arbeitnehmer über wertvolles Wissen, welches sie noch nicht an ihre Kollegen weitergegeben haben, obwohl es ihnen bei der Arbeit nützen könnte.  

  • Die Ergebnisse zeigen, dass allgemein mehr Männer (63 %) als Frauen (57 %) Informationen bei der Arbeit zurückhalten. Männer halten diese Informationen häufiger aktiv zurück (27 % gegenüber 16 %).
  • Auf die Frage, warum Arbeitnehmer*innen Informationen zurückhalten, gaben 26 % an, dass sie nie gefragt wurden, diese mit anderen Personen zu teilen. 23 % sagten, dass ihr*e Arbeitgeber*innen ihnen keinen Kanal oder keine Mittel zur Verfügung stellt, um dies zu tun. Darüber hinaus gaben 26 % an, dass sie das Gefühl haben, dass ihr Talent und ihre Selbstdarstellung am Arbeitsplatz unterdrückt werden. 
  • Mehr als drei Viertel der Arbeitnehmer*innen gaben an, dass sie ein Angebot zur Weitergabe von Wissen schätzen würden.

Die Daten zeigen jedoch auch, dass in den Teams vieler Unternehmen mehr Wissen vorhanden ist, als es Arbeitnehmer*innen bewusst ist – und dass die meisten Mitarbeitenden dazu bereit sind, dieses Wissen weiterzugeben, wenn sie die Möglichkeit und die Ressourcen dazu haben.

2. Viele Unternehmen optimieren Meetings und Mitarbeiterschulungen immer noch nicht für die virtuelle und hybride Arbeitsumgebung

Den Daten zufolge fühlen sich 87 % der Arbeitnehmer*innen bei der Arbeit gelangweilt. Das ist in erster Linie auf Online-Mitarbeiterschulungen und virtuelle Teambesprechungen zurückzuführen. In der Umfrage gaben 35 % der Arbeitnehmer*innen an, dass sie bei Online-Schulungen für Mitarbeitende mental abschalten. 32 % tun dies bei virtuellen Präsentationen und 31 % virtuellen Teambesprechungen.

Aus Langeweile beschäftigen sich die Arbeitnehmer*innen während der Online-Sitzungen mit anderen Arbeitsaufgaben. Zusätzlich zum Lesen und Beantworten von E-Mails (45 %) beschäftigen sich 18 % anderweitig. 11 % der jüngeren Arbeitnehmer*innen (Millennials und Gen Z) gaben sogar an, an zwei Meetings gleichzeitig teilzunehmen. Zudem schwänzten einige Arbeitnehmer*innen die Arbeit vollständig. 23 % der Frauen beschäftigten sich mit Zeichnungen, während 21 % der Männer Sport trieben. Fast ein Viertel der Befragten (23 %) spielte mit ihren Haustieren, während 20 % schliefen. Dies zeigt, dass die meisten Unternehmen zwar schon jahrelange Erfahrung mit virtuellen Meetings, Schulungen und Veranstaltungen haben – viele von ihnen die Zusammenarbeit, Kommunikation und Schulung noch nicht für den virtuellen Kontext optimiert haben. 

3. Mitarbeitende sind bereit, für mehr Engagement aus eigener Tasche zu zahlen

Während 71 % der Mitarbeiter*innen stark oder sehr stark an ihrer Arbeit interessiert sind, würden 47 % der Befragten sogar so weit gehen, auf einen Teil ihres Gehalts verzichten, um sich stärker zu engagieren. Tatsächlich würden 35 % der hybriden Arbeitnehmer*innen mehr als 10 % ihres Gehalts für mehr Interaktion in ihrem Tag aufgeben. Die Generation Z (68 %) war am ehesten dazu bereit, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, gegenüber Boomern (32 %), der Generation X (41 %) und den Millennials (56 %). Dies ist eindeutig ein Signal für Arbeitgeber*innen und HR-Teams, Anreize und Strategien zu schaffen, die das Engagement und die Bindung der Gen Z erhöhen. 

4. Freundlicher Wettbewerb ist die Antwort auf Re-Engagement: Die Generation Z sagt: „Ja, bitte!”  

Von allen Generationen ist die Generation Z am wenigsten engagiert.  29 % gaben an, dass sie sich aus virtuellen Meetings ausklinken, weil sie sich von ihren Kollegen völlig abgekoppelt fühlen. Zusätzlich ergab die Umfrage:

  • 51 % sagten, die Besprechungszeit sei zu lang 
  • 33 % sagten, dass es von der Tageszeit abhängt

Auf die Frage, was ihnen helfen würde, sich zu engagieren, lauteten die drei häufigsten Antworten, dass:

  • … freundschaftlicher Wettbewerb ihnen helfen könnte (59 %)
  • … ein Brainstorming mit Kolleg*innen ihnen helfe, präsenter und engagierter zu sein (51 %) 
  • … mehr reichhaltige und interaktive Medien ihnen beim Engagement helfen würde (38%)

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