Im digitalen Marketingumfeld ist Datenschutz weit mehr als eine regulatorische Notwendigkeit.
Wer heute IT-basierte Kommunikationslösungen anbietet, agiert in einem Spannungsfeld aus technischer Komplexität, gesetzlichen Anforderungen und gestiegenem Sicherheitsbewusstsein der Nutzer:innen. Besonders im E-Mail-Marketing, wo personenbezogene Daten in großem Umfang verarbeitet werden, rücken die technischen Rahmenbedingungen zunehmend in den Fokus. Denn echte Datenhoheit geht weit über Checkboxen in den AGB hinaus.
Gerade im technologiegetriebenen Marktumfeld ist E-Mail-Marketing ein leistungsstarkes Werkzeug zur Kundenbindung und Leadgenerierung. Doch mit seiner Relevanz steigen auch die Erwartungen an Datenschutz und IT-Sicherheit. Neben Usability und Feature-Set sind für viele Unternehmen folgende Fragen deshalb besonders relevant: Wo werden Daten gehostet? Wer hat Zugriff? Und wie resilient ist das Gesamtsystem gegenüber Angriffen?
Viele Anbieter am Markt verweisen auf ihre DSGVO-Konformität. Doch ein genauer Blick auf die technische Umsetzung zeigt: Teilweise sind zentrale Komponenten – insbesondere das Hosting – an Public-Cloud-Dienste ausgelagert, deren Betreiber außerhalb der EU sitzen. Damit wird die Kontrolle über die Daten und Infrastruktur faktisch abgegeben. Mit einem klaren Fokus auf technologische Eigenständigkeit und Infrastrukturkontrolle geht rapidmail als Newsletter-Tool im deutschsprachigen Markt einen anderen Weg.
Volle Kontrolle: IT-Infrastruktur ohne Public Cloud
Zentrale Grundlage für die Datenhoheit ist der vollständige Verzicht von rapidmail auf Public-Cloud-Dienste. Kundendaten werden nicht über internationale Hyperscaler verarbeitet. Vielmehr erfolgt das Hosting ausschließlich auf Servern innerhalb Deutschlands bei einem spezialisierten Rechenzentrumsdienstleister mit Sitz in Frankfurt, der selbst den höchsten Sicherheitsanforderungen gerecht wird. Die gesamte Infrastruktur ist auf einem Rechenzentrumscampus untergebracht, der sowohl nach ISO 27001 als auch nach PCI-DSS zertifiziert ist. Letzterer ist einer der strengsten Sicherheitsstandards aus dem Zahlungsverkehr, der besonders hohe Anforderungen an Zugangskontrollen, Netzwerksegmentierung, Monitoring und Notfallmanagement stellt.
Der Vorteil liegt auf der Hand, denn durch das Inhousing der Infrastruktur bleibt die vollständige Datenverarbeitung in einem klar definierten Rechtsraum – frei von internationalen Zugriffsmöglichkeiten und unabhängig von Drittstaatenregelungen. Dieses Setup sendet ein klares Signal: Wer sowohl die physische Infrastruktur als auch die digitale Zugriffskontrolle in der eigenen Hand behält, wahrt im Ernstfall die volle Datensouveränität.
Hinzu kommt ein weiterer technischer Vorteil: Die geographische Nähe zum Großteil der Kundschaft, vorrangig aus dem DACH-Raum sowie Frankreich und Italien, sorgt für minimale Latenzzeiten und damit für hohe Performance bei Versand und Analyse.
Security by Design: Eigenbetriebene Systeme mit aktiver Bedrohungserkennung
Sämtliche Systeme, von der Serverinfrastruktur bis zur Anwendungsebene, werden intern betreut und fortlaufend gewartet. Das betrifft nicht nur Software-Updates und Benutzerrechte, sondern auch die vollständige Netzwerkadministration. Externe Dienstleister haben keinen Zugang zur produktiven Umgebung. Damit entsteht für rapidmail eine geschlossene IT-Architektur mit klaren Zuständigkeiten und hoher Reaktionsgeschwindigkeit im Incident-Fall.
Neben organisatorischen Maßnahmen spielt die technische Absicherung eine Schlüsselrolle. Intrusion Detection Systeme (IDS) und Intrusion Prevention Systeme (IPS) sind integraler Bestandteil der Netzwerksicherheit. Sie analysieren den Datenverkehr zu jeder Zeit in Echtzeit und erkennen Anomalien, bevor daraus operative Bedrohungen entstehen. Ergänzt wird dieses Setup durch Firewalls mit eingebauten Security-Features, die Angriffsversuche nicht nur blockieren, sondern auch kontextbezogen bewerten können.
Die vorgelagerte Netzwerkinfrastruktur ist zusätzlich mit Mechanismen zur DDoS-Erkennung und -Abwehr ausgestattet. Auffälliger Traffic wird automatisch identifiziert, segmentiert und analysiert – mit transparenter Mitigation bei laufenden Angriffen. Diese Transparenz ist kein nettes Extra, sondern elementarer Bestandteil einer Sicherheitsstrategie, die proaktiv den 24/7-Betrieb schützt. So kann das Plattformteam Maßnahmen in Echtzeit bewerten, Rückschlüsse auf neue Angriffsvektoren ziehen und die Systeme laufend optimieren.
Fazit: IT-Souveränität beginnt bei der Infrastruktur
Datenschutz ist nicht nur ein juristisches Thema, sondern eine technologische Grundsatzentscheidung. Wer heute personenbezogene Daten verarbeitet, muss die komplette IT-Kette im Griff haben: von der Serverhardware über das Betriebssystem bis zur Applikation. Nur so lässt sich verhindern, dass Sicherheitsrisiken durch externe Abhängigkeiten entstehen.
Für IT-Verantwortliche, die von den Vorteilen klugen E-Mail-Marketings profitieren, auf höchsten Datenschutz aber zugleich nicht verzichten wollen, gilt daher: Prüfen Sie nicht nur Features und Schnittstellen, sondern hinterfragen Sie Architektur und Betriebsmodell. Wer betreibt die Infrastruktur? Wo stehen die Server? Und wie schnell kann im Fall eines Angriffs reagiert werden? Denn echte Datensouveränität basiert auf nachvollziehbaren, überprüfbaren technischen Entscheidungen und nicht auf Versprechungen im Kleingedruckten.
Autor: Sven Kummer,Gründer und Geschäftsführer des SaaS-Unternehmens rapidmail.