Wettbewerbsstarke Unternehmen benötigen für ihr Finanzwesen intelligente Systeme, die Skalierbarkeit, Echtzeitdaten und KI vereinen. SAP S/4HANA Public Cloud ermöglicht den Einstieg in diese Welt.
Die Digitalisierung im Finanzwesen schreitet mit beeindruckender Geschwindigkeit voran – und wer nicht mithält, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Ein Finanzchef will heute nicht mehr auf das Monatsende warten, um etwaige Liquiditätsengpässe zu erkennen – dank intelligenter Barmittelprognosen in S/4HANA sieht er potenzielle Risiken frühzeitig und kann proaktiv gegensteuern. Ein weiterer zentraler Vorteil: die einheitliche Datenbasis. Statt Datensilos und aufwändigen Abstimmungen sorgt SAP S/4HANA Public Cloud für durchgängige Transparenz und Konsistenz – vom Einkauf über die Buchhaltung bis hin zum Controlling. Zudem ermöglicht die enge Integration mit der SAP Business Technology Platform (BTP) für individuelle Erweiterungen, ohne den „Clean Core“ zu beeinträchtigen.
Intelligente Prozesse statt reiner Buchhaltung
Mit SAP S/4HANA werden für Unternehmen datengetriebene Entscheidungen in Echtzeit möglich. Beispielsweise kann der CFO mit wenigen Klicks Umsatzprognosen für das nächste Quartal abrufen, basierend auf aktuellen Verkaufsdaten und Markttrends. Der KI-gestützte digitale Assistent SAP Joule erlaubt es, per natürlicher Sprache Anfragen zu stellen, etwa „Welche Lieferverzögerungen beeinflussen unsere Margen?“ oder „Bereite eine Buchung für Q3 vor.“ Joule interagiert mit anderen eingebetteten Agenten, etwa in der Logistik, um Prozesse zu optimieren – so könnte ein Versandproblem in der Lieferkette automatisch erkannt und Lösungsvorschläge generiert werden. Ebenfalls vorteilhaft: Finanzabteilungen werden von repetitiven Aufgaben entlastet, da Funktionen wie Predictive Analytics automatisch Cashflow-Szenarien berechnen, automatisierte Abgrenzungen periodische Abschlüsse vereinfachen und der Continuous Close monatliche Berichte in Echtzeit liefert. Die Benutzererfahrung entspricht modernen Standards, vergleichbar mit der Bedienung einer Smartphone-App, was die Akzeptanz bei Mitarbeitern steigert.
Support-Ende verstärkt Handlungsdruck
Viele Unternehmen setzen noch immer auf SAP ERP 6.0 (ECC) – doch die Uhr tickt. Der Mainstream-Support läuft spätestens 2027 aus, für ältere Releases sogar schon 2025. Ab diesem Zeitpunkt entfallen nicht nur gesetzliche Updates und Sicherheits-Patches, sondern es entstehen auch erhebliche Compliance-Risiken. Ein Weiterbetrieb ohne Support ist aus Sicht von IT-Sicherheit, Betriebsstabilität und Revisionssicherheit kaum vertretbar – und kann im Ernstfall teuer werden.
Es ist daher sehr wichtig, jetzt die Weichen zu stellen, um die technologische Stabilität, und auch die strategische Handlungsfähigkeit sicher zu stellen.
Drei Wege in die Zukunft – Cloud klar im Vorteil
Die SAP bietet drei Migrationspfade an. CONSOLIO stellt diese Wege aufgrund seiner Expertise in einen Kontext und schätzt die Pfade folgendermaßen ein:
1. Wechsel in die Cloud (empfohlen)
- Die Public Edition von SAP S/4HANA Cloud ist eine SaaS-Lösung mit vordefinierten Best Practices. Sie erfordert eine Neuimplementierung (Greenfield), ermöglicht aber eine schnelle Einführung (ca. 9 Monate – je nach Umfang und Komplexität) und automatische Quartals-Updates. Ein Weg, der sich vor allem für nicht produzierende Unternehmen anbietet.
- Firmen mit individuellen Prozessen oder regulatorischen Anforderungen greifen zur Private Edition (z. B. über RISE with SAP), da sie mehr Flexibilität bietet und auch eine System Conversion (Brownfield) erlaubt.
Beide Cloud-Varianten profitieren davon, dass SAP-Innovationen zuerst in der Cloud ausliefert.
2. Weiterbetrieb On-Premise
- Auch ein Umstieg auf SAP S/4HANA im eigenen Rechenzentrum ist möglich. Allerdings müssen Unternehmen hier langfristig auf viele Cloud-Innovationen verzichten und den Betrieb selbst verantworten.
3. Aufschub (nicht ratsam)
- Ein Update auf EHP 8 kann den Wechsel hinauszögern, schafft aber doppelten Migrationsaufwand und neue Kosten. Spätestens 2027/2030 ist der Umstieg ohnehin fällig.
Neustart als Chance: Clean Core und moderne UX
Der Greenfield-Ansatz der Public Cloud bietet die Möglichkeit, Altlasten abzuwerfen. Unternehmen können ihre Prozesse verschlanken, Sonderlösungen eliminieren und mit einem „Clean Core“ neu starten. Notwendige Stammdaten und Kernhistorie werden migriert, Überflüssiges bleibt zurück. Ein praktisches Beispiel: Statt fünf verschiedener Genehmigungsworkflows für Investitionsanträge – historisch bedingt durch verschiedene Abteilungen – wird im neuen System ein einheitlicher, durchgängiger Prozess etabliert. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch Fehlerquellen und erhöht die Transparenz. Die Benutzeroberfläche SAP Fiori sorgt außerdem für eine moderne User Experience, die Medienbruchfrei auf allen Geräten genutzt werden kann, PC, Tablet oder Smartphone.
Vollständiges ERP aus der Cloud – kein Funktionsverlust
Die SAP Public Cloud ist kein „abgespecktes“ ERP, sondern ein vollwertiges System: Es deckt Finanzen, Einkauf, Produktion und Vertrieb inkl. branchenspezifischer Prozesse ab. SAP liefert vorkonfigurierte Best Practices – das beschleunigt Implementierungen und senkt Kosten. Neue Funktionen – etwa Analytics und KI werden automatisch eingespielt. Mit Lokalisierungen für 40 Länder, Mehrwährungsfähigkeit und konsistenter Rechnungslegung ermöglicht die SAP Public Cloud globale Skalierbarkeit und einheitliche Prozesse weltweit.
Innovationstreiber im Finanzmodul
SAP S/4HANA Cloud Finance bringt zahlreiche Neuerungen, die im alten SAP ECC nicht verfügbar sind:
- Universal Parallel Accounting (UPA): Parallele Rechnungslegung in Echtzeit, inklusive Multiwährungsfähigkeit und Konzernbewertung. Abschlüsse nach verschiedenen Standards laufen automatisch synchron – ohne manuelle Nacharbeiten.
- Extension Ledger: Virtuelles Ledger für Simulationen und Management-Anpassungen ohne Einfluss auf das Hauptledger. Grundlage für Predictive Accounting.
- Predictive Accounting: Vorschau auf erwartete Umsätze und Kosten bereits bei Auftragserfassung – für rollierende Forecasts und frühzeitige Steuerung.
- Digital Financial Twin: Verknüpfung von IoT-Daten mit Finanzkennzahlen für fundierte Simulationen. Entscheidungen lassen sich datenbasiert und in Echtzeit treffen.
- Green Ledger: ESG-Daten wie CO₂-Emissionen werden buchhalterisch erfasst und mit Finanzobjekten verknüpft – für transparente Nachhaltigkeitsberichte und regulatorische Konformität.
- Sustainability Tower: Innovationstreiber für nachhaltige Finanzprozesse – ermöglicht die Integration von ESG-Kennzahlen in das operative Reporting, unterstützt die Einhaltung von EU-Taxonomie-Vorgaben und fördert datenbasierte Entscheidungen zur Dekarbonisierung.
Greifbare Vorteile für Unternehmen
Der Umstieg auf SAP S/4HANA Cloud Finance bringt konkrete Mehrwerte:
- Schnellere Abschlüsse: Echtzeitverarbeitung und automatisierte Prozesse reduzieren den Aufwand erheblich. UPA sorgt für parallele Buchungen ohne ohne zusätzliche manuelle Eingriffe.
- Transparente Profitabilität: Margin Analysis liefert tagesaktuelle Deckungsbeiträge auf Knopfdruck – granular nach Produkt, Auftrag oder Marktsegment.
- Einfachere Compliance: Lokalisierungen, Group Reporting und ESG-Reporting sind nativ integriert. Neue Anforderungen wie eRechnung oder EU-Taxonomie lassen sich zentral umsetzen.
- Kostensenkung: Standardisierung reduziert IT- und Fachbereichsaufwände, regelmäßige Updates ersetzen teure Upgrade-Projekte.
- Wachstumsbasis: Neue Geschäftsmodelle lassen sich schneller umsetzen – sei es durch Akquisitionen, neue Services oder internationale Expansion.
Fazit: Vom Verwalter zum Gestalter
Der Wechsel auf SAP S/4HANA Public Cloud ist im Finance weit mehr als ein IT-Projekt – es ist eine strategische Entscheidung mit nachhaltiger Wirkung. In Zeiten, in denen Geschwindigkeit, Datenqualität und Transparenz entscheidend für den Geschäftserfolg sind, wird ein smartes Cloud-ERP zum echten Wettbewerbsvorteil. Es geht darum, ein modernes, intelligentes Finanzsystem aufzubauen, dass Echtzeitverarbeitung, Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit in einer Plattform vereint.