Digitalisierung in immer mehr Städten: Smarte Cities wachsen deutschlandweit

Smart Cities – bei diesen Begriffen denken die meisten an innovative internationale Städte, wie beispielsweise Singapur, New York oder London. Doch auch in Deutschland erkennen immer mehr Städte die Wichtigkeit der Digitalisierung und versuchen sich an eigenen, innovativen Projekten. 

Auch die Bundesregierung unterstützt die Digitalisierung und rief sogar eine eigene Dialogplattform für die Digitalisierung (Smart City Charta) 2017 ins Leben. Mittlerweile hat sich viel getan. Folgend gibt es Rück-, Aus- und Einblicke in die in Digitalisierungsstand in deutschen Kommunen.

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Deutschland entdeckt Digitalisierung für sich

Bislang tauchte keine deutsche Stadt in der Liste der am besten digitalisierten Städte weltweit auf. Dass Länder wie Schweden, Dänemark, Singapur oder China Deutschland in Sachen Digitalisierung Meilen voraus sind, möchte die Bundesregierung aber nicht länger auf sich sitzen lassen. Mit der Verabschiedung der Smart City Charta 2017 soll nun endlich Digitalisierung auch in deutschen Städten umgesetzt werden.

In Kopenhagen befassen sich Wissenschaftler an der University of Helsinki mit künstlicher Intelligenz, in Deutschland geht es darum, Stadtverwaltungen zu digitalisieren und beispielsweise Termine für Behördengänge online zu vergeben. Manche Kommunen haben eine ganz eigene Digitalstrategie, wie beispielsweise München eindrucksvoll zeigt. Ein Büro mieten in München ist längst bequem online (beispielsweise smart über SKEPP) möglich. Doch Oberbürgermeister Dieter Reiter will mehr. „Digitalisierung muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt.“ – unter dieser Prämisse führt er Münchens ganz eigene Digitalstrategie ein. Die Vision ist es, sämtliche Angebote der bayerischen Landeshauptstadt zeitgemäß und innovativ für Bürger und Besucher bereitzustellen.

Dafür hält die Digitalisierung in drei wesentlichen Bestandteilen unter dem Motto „München.Digital.Erleben“ Einzug:

  • Stadtverwaltung
  • Infrastruktur
  • Stadtgesellschaft

München vollführt vor allem bei der Stadtverwaltung eine digitale Wandlung und macht das Rathaus per Klick besuchbar. Termine online vereinbaren, Formulare downloaden und bequem uploaden, digitale Kontaktmöglichkeiten mit zuständigen Stadtvertretern – all das ist Teil des innovativen Konzeptes. München setzt außerdem auf infrastrukturelle Förderung für Digitalisierung und macht Projekte für die Stadtgesellschaft ebenso digital greifbar. Dabei nicht nur digital innovativ, sondern auch up to date, wenn es um Datensicherheit geht.

Wie eine YouGov-Studie zeigt, fühlen sich nur weniger als 30 % der deutschen Internetnutzer wirklich sicher, wenn es um die Sicherheit ihrer Daten geht. München setzt auch hier auf Datenschutz und Informationssicherheit als wesentlicher Bestandteil der vertrauensbildenden Maßnahme und Akzeptanz der Digitalisierung.

Digitalisierung nachhaltig umsetzen: Die Bundesregierung unterstützt

Auch die Bundesregierung unterstützt die Digitalisierung Konzept im Rahmen eigener Projekte unter dem Aktionsplan „Natürlich.Digital.Nachhaltig“. Es geht darum, digitale Innovationen nicht nur für eine verbesserte Infrastruktur zu nutzen, sondern damit auch Umweltschutz voranzutreiben. Sie ist es, Digitalisierung nachhaltiger zu machen, um beispielsweise Technologien für die Anwendung von Digitalem zu fördern. So werden digitale Lösungen für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft unterstützt oder intelligente Windpark-Lösungen. Ebenso gibt es Förderung von künstlicher Intelligenz oder für smarte Recycling-Lösungen auf digitalen Füßen.

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Diese Städte sind Digitalisierungsspitze

Der Smart City Index zeigt, welche Städte in puncto Digitalisierung weltweit spitze sind. Der Index bewertet Jahr für Jahr die fortschrittlichsten Städte und zeigt, wo noch Potenzial herrscht. 2019 lagen Wien, London und St. Albert an der Spitze des Index. Aber auch Singapur (auf Platz vier) Chicago (auf Platz fünf) oder Schanghai (auf Platz sechs) wurden, als Städte mit besonders smarten Ansätzen erwähnt. Im Index 2020 änderte sich die Reihenfolge etwas, denn nun gibt es eine Neuordnung, denn plötzlich befinden sich Singapur, Helsinki und Zürich auf den vorderen Rängen.

Smart Index Deutschland

Auch in Deutschland gibt es den Smart Index. Jedes Jahr werden 38 Indikatoren aus fünf verschiedenen Themenbereichen dafür genutzt, um die smartesten Städte der Bundesrepublik zu küren. An der Spitze des Index steht Hamburg, gefolgt von München, Köln, Darmstadt, Karlsruhe, Stuttgart, Berlin.

München schaffte den Sprung um mehrere Plätze im Vergleich zum Vorjahr. Beim Index 2019 wurde München auf dem fünften Platz gelistet, 2020 gelang der Sprung auf Platz zwei. Die Bemühungen zur Digitalisierung in der bayerischen Landeshauptstadt zahlen sich also aus. Ein Beispiel, was bald auch in anderen bayerischen Kommunen Schule machen könnte.

Deutsche haben beim mobilen Zahlen Nachholbedarf

Während es in anderen Ländern selbstverständlich ist, besteht in Deutschland gerade bei mobilen Zahlen deutliches Verbesserungspotenzial. Künftig sollen jedoch aber intelligente Mülleimer oder andere Innovationen dafür sorgen, dass nicht nur nutzergerechter abgerechnet wird, sondern auch eine intelligente Müllentsorgung zu weniger Verkehr in der Innenstadt führt. Immer mehr Städte entschließen sich außerdem dazu, digitale Zahlungsmöglichkeiten zu vereinfachen, beispielsweise bei Behördengängen oder anderen städtischen Kostenaufwendungen.

So werden Tickets für städtische Einrichtungen immer häufiger online verkauft und können über eigene Apps oder einen QR-Code genutzt werden. Diesbezüglich steckt Deutschland noch in den Kinderschuhen, doch die Kommunen beweisen, dass sie alles daransetzen, den digitalen Rückstand aufzuholen und begeistern mit innovativen Lösungsansätzen.
 

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