Als Geldanlage sollten Kryptowährungen den Profis überlassen bleiben

Die Deutschen investieren kaum in Kryptowährungen. Nach einer Befragung des Digitalverbands Bitkom haben erst zwei Prozent der Bundesbürger darin investiert. Etwa zwei Drittel der Befragten halten Kryptowährungen für zu kompliziert und als zu spekulativ.

Tatsächlich brauchen Anleger, die in Kryptowährungen investieren, starke Nerven, denn erratische Schwankungen sind an der Tagesordnung. „Die Investition in Kryptowährungen ist meines Erachtens nach etwas für Profis – zumindest derzeit noch. Dabei sind Kryptowährungen eine technologische Innovation“, so Patrycja Schrenk, Geschäftsführerin der PSW GROUP.

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Die Erfinder der Kryptowährungen wollten nämlich erreichen, dass Zahlungen anonym erfolgen und auch Dritte diese Zahlungen nicht nachverfolgen können. Dafür kommt die Verschlüsselung zum Einsatz: Mithilfe der Kryptografie werden Informationen derartig verändert, dass sie zunächst nicht mehr sinnvoll erscheinen. Die digitale Währung Bitcoin beispielsweise setzt auf den SHA256-Algorithmus. Der Verschlüsselungsalgorithmus wird zum einen genutzt, um Transaktionen zusammenzufassen, zum anderen auch dafür, Zahlungen für unerwünschte Dritte verschleiern zu können.

„Und das ist der riesige Vorteil der digitalen Währung: Kryptowährungen können auf der ganzen Welt pseudonym eingesetzt werden, ohne dass es einer Vermittlungsinstanz wie einer Bank bedarf. So können auch große Summen minutenschnell weltweit transferiert werden“, verdeutlicht Schrenk. Sie betont auch die Pseudonymität: „Dritte können nicht nachvollziehen, wer wofür wie viel bezahlt hat. Kryptowährungen sind also Privatsphäre-freundlicher als die Zahlung per EC- oder Kreditkarte.“

Anleger müssen sich jedoch bewusst sein, dass Kryptowährungen kein offizielles Zahlungsmittel sind, wenngleich vereinzelte Online-Shops und Organisationen die digitale Währung akzeptieren. „Zudem fehlt es an Absicherung und an materiellem Wert. Wer zum Beispiel Staatsanleihen hält, darf sicher sein, dass im Pleitefall des Anlagen-Anbieters die gesetzliche Einlagensicherung greift. Wer Aktien in einem Depot besitzt, ist an einem Unternehmen beteiligt. Wer Gold kauft, kann davon ausgehen, ein Zahlungsmittel für den Krisenfall zu besitzen. Bei Kryptowährungen ist dies alles anders: Sie haben ein hohes Verlustrisiko und nur so lange einen Wert, wie die Nutzer an Erfolge der jeweiligen Kryptowährungen glauben“, erklärt Patrycja Schrenk.

Die IT-Sicherheitsexpertin rät: „Kryptowährungen sollten nicht als Geldanlage verstanden werden, sondern als Zahlungsmittel mit insgesamt noch geringer Akzeptanz – weder das Finanzamt, noch das Kaufhaus um die Ecke, noch der Vermieter akzeptieren digitale Währungen als Zahlungsmittel. Kryptowährungen sind eher die digitale Alternative für den kleinen Einkauf oder für den unbürokratischen internationalen Geldtransfer.“

Wer sich bewusst im Umfeld der Digitalwährungen bewegt, sich über Risiken und Chancen informiert, für den spricht jedoch nichts gegen ihre Verwendung. Wer Kryptowährungen empfangen, senden oder aufbewahren will, benötigt dafür eine digitale Geldbörse: Die E-Wallet. Um Kryptowährungen an eine Wallet zu senden, wird die Adresse der Wallet benötigt. Diese Adresse ist eine lange Kombination aus Zahlen und Buchstaben und jeder Wallet ist eine einzigartige Adresse zugeordnet. „Es lohnt sich, sich ausführlich zu den unterschiedlichen Wallets zu informieren, denn der Versand von Kryptowährungen kann womöglich Geld kosten: Manchmal kostet das Versenden von Coins fast nichts, manchmal werden auch 10 Euro überschritten“, so Schrenk. Wallets gibt es übrigens in verschiedenen Ausführungen: Als Online-Wallet als einfachste Variante, als Hardware-Wallet für jene, die eine Lösung mit mehr Sicherheit suchen, oder als Software-Wallet zum Download.

„Jedoch bleibt zu bedenken, dass es schon erfolgreiche Angriffe auf Wallets gab – nicht aber auf Kryptowährungen selbst – und dass der Faktor Mensch als Unsicherheit hinzukommen kann“, mahnt Schrenk. Im GoDaddy-Fall hatten Unbekannte mehrere Kryptowährungs-Plattformen angegriffen. Offenbar nutzten sie dazu Daten, die sie vorher per Social Engineering bei Mitarbeitern des Webhosters GoDaddy erschwindeln konnten.

www.psw-group.de
 

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