Interview

Mit Low-Code- /No-Code-Plattformen dem IT-Fachkräftemangel entgegenwirken

Laut Bitkom ist die Zahl vakanter IT-Stellen mit 96.000 unbesetzten Posten im vergangenen Jahr signifikant gestiegen. Eine der Antworten auf die wachsende Nachfrage nach technischer Skalierbarkeit ist das No-Code-/Low-Code-Prinzip. Ein Interview mit Roderick Panchaud, Senior Enterprise Account Manager bei monday.com.

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Inwiefern helfen Low-Code-/ No-Code-Plattformen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken?

Roderick Panchaud: Mit No-Code/Low-Code kann auch Personal ohne spezielles technisches Fachwissen komplexe Arbeitsprozesse definieren und Prozesse eigenständig aufbauen, welche normalerweise die Hilfe und das Wissen der IT-Abteilung erfordern würden. No-Code/Low-Code-Software legt die Macht in die Hände aller Mitarbeitenden, was sowohl zu einer Verringerung von Engpässen und Verzögerungen als auch zu besser zugeschnittenen Lösungen führt, indem die Kommunikationslücke zwischen IT und Mitarbeitern beseitigt und die Abhängigkeit von der IT-Abteilung bei der täglichen Arbeit verringert wird. Besonders in einigen großen Unternehmen müssen Mitarbeiter wochenlang auf technische Unterstützung durch die IT-Abteilung warten. Low-Code/No-Code-Plattformen ermöglicht es, viele Aufgaben selbständig zu erledigen.

Die Mechanismen ermöglichen es Unternehmen aller Branchen, Geld und Zeit zu sparen, ohne Ressourcen zu binden oder sich ausschließlich auf IT-Teams verlassen zu müssen, was wiederum dem Fachkräftemangel auf dem Markt entgegenwirkt.

Welche Rolle werden Low-Code-/ No-Code-Plattformen langfristig in der IT-Branche einnehmen?

Roderick Panchaud: Low-Code/No-Code befähigt die IT-Abteilung und Entwickler, eine Infrastruktur zu schaffen, welche Fachleute unterstützt, ohne externe Unterstützung eigenständig technische Prozesse zu kreieren. Da aufgrund des Fachkräftemangels die IT-Ressourcen in vielen Unternehmen knapp sind, können wir erwarten, dass die Bedeutung solcher Plattformen langfristig weiter an Bedeutung gewinnen und ein wichtiges Standbein der IT-Infrastruktur einer Reihe von Unternehmen sein wird. Auf diese Weise können viele Probleme und Herausforderungen schneller und auf produktivere Weise gelöst werden.

Welche Vorteile bringen Plattformen mit sich, die auch von Personal ohne spezielle IT-Kenntnisse bedient werden können?

Roderick Panchaud: Die Plattformen ermöglichen es jedem, die Prozesse mit Hilfe modularer Bausteine selbst zu gestalten, was ein hohes Maß an Flexibilität und eine schnellere Implementierung ermöglicht. Diese Kombination aus Schnelligkeit und Skalierbarkeit ist der Schlüssel für die Anpassung an Veränderungen. Umgesetzt werden die Prozesse in dem Fall von denjenigen, die am besten wissen, was sie brauchen. Dadurch können sie effizientere Arbeitsabläufe schaffen, die es ihnen ermöglichen, wettbewerbsfähiger zu sein und schnell fundierte Entscheidungen zu treffen.

Wie wichtig empfinden Sie die enge Zusammenarbeit der IT mit anderen Abteilungen eines Unternehmens?

Roderick Panchaud: Normalerweise unterstützen IT-Teams den gesamten Techstack eines Unternehmens und helfen bei der Lösung von IT-bezogenen Problemen und Anforderungen – und diese Arbeit wird auch weiterhin wichtig sein. Ich denke, wenn wir die uns zur Verfügung stehenden Technologien und Ressourcen nutzen und unsere Abhängigkeit von den IT-Teams verringern, werden diese in der Lage sein, mehr Infrastrukturen und weniger spezifische Lösungen zu entwickeln und eine größere Anzahl von Menschen in einem Unternehmen zu unterstützen. So können sie sich beispielsweise auf die Planung strategischer Anforderungen eines Unternehmens fokussieren und müssen sich nicht mit der Bearbeitung kurzfristiger Probleme aufhalten, wie z. B. Systemkonfigurationen, Berichte etc. No-Code/Low-Code bietet dem Einzelnen eine größere Autonomie, um technische Lösungen außerhalb der IT-Abteilung zu finden.

Für welche Branchen eignen sich LC/NC Plattformen besonders und gibt es auch Bereiche, in denen diese nicht gut genutzt werden können?

Roderick Panchaud: Für alle! No-Code/Low-Code-Plattformen können für jedes Unternehmen in jeder Branche von Vorteil sein, egal ob es sich um ein Startup, eine gemeinnützige Organisation oder einen großen Konzern handelt. Das gilt vor allem für Unternehmen, die viele nicht-technische Mitarbeiter haben oder in denen ein Mangel an IT-Fachkräften herrscht, sowie für Branchen, die sich an veränderte Umgebungen anpassen müssen, um erfolgreich zu sein.

Werden LC/NC-Plattformen ersetzen oder nur als Ergänzung fungieren können?

Roderick Panchaud: Die Zahl der verschiedenen Low-Code/No-Code-Lösungen nimmt zu und es ist zu erwarten, dass die Verbreitung deutlich ansteigen wird. Gartner prognostiziert, dass der weltweite Markt für Low-Code-Entwicklungstechnologien im Jahr 2021 ein Volumen von 13,8 Milliarden US-Dollar erreichen wird und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend noch verstärken wird. Die Plattformen sind eine großartige Ergänzung für IT-Teams, da sie Einzelpersonen die Tools zur Verfügung stellen, mit denen sie ihre eigenen Arbeitsabläufe vollständig anpassen können, ohne über Entwickler-Kenntnisse zu verfügen und ohne von IT-Ressourcen-Engpässen behindert zu werden, während die IT-Abteilung mehr Zeit hat, sich auf spezialisierte Aufgaben zu konzentrieren, die ihre Expertise erfordern.

Roderick

Panchaud

monday.com -

Senior Enterprise Account Manager

Der gebürtige Schweizer Roderick hat einen MBA der Copenhagen Business School und einen B.A. in Politik- und Wirtschaftswissenschaften von der Universität Zürich. Er hat über 5 Jahre Erfahrung in der Geschäftsentwicklung und arbeitet eng mit monday.com-Kunden in der DACH-Region zusammen.
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