Kommentar

Software-Testing der Zukunft in Low-Code/No-Code-Umgebungen

Mit der zunehmenden Digitalisierung hat Software in jedem Bereich unseres Lebens Einzug gehalten. Dadurch wächst der Bedarf an neuen Applikationen und Features rasant. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen immer kürzere Release-Zyklen bewältigen.

Das bringt jedoch die ohnehin schon knapp besetzten Entwickler-Teams an ihre Kapazitätsgrenzen. Der Trend geht daher zu Low-Code/No-Code-Plattformen. Sie ermöglichen es, Anwendungen mit geringem oder ganz ohne Codierungs-Aufwand auf den Weg zu bringen. Das entlastet die Programmierer, beschleunigt Prozesse und spart Kosten. Einfache Entwicklungsaufgaben können jetzt auch an sogenannte Citizen Developer ausgelagert werden – Mitarbeiter, die keine oder kaum Programmierkenntnisse haben. 78 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich bereits mit Low-Code/No-Code-Plattformen, so eine aktuelle Studie von Techconsult. Und 64 Prozent empfinden es als wichtig, verstärkt Citizen Developer in die Software-Entwicklung einzubinden. Dieser Trend wird sich fortsetzen. 

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Was bedeutet das für das Testing?

Bisher findet Low-Code/No-Code vorwiegend bei einfachen Projekten oder kleineren Erweiterungen statt, die keine vollständige Anwendungsentwicklung erfordern. Kaum jemand spendiert dafür sorgfältige Tests. Diese Projekte werden sich jedoch weiterentwickeln, sodass Low-Code/No-Code nach und nach auch in komplexeren Applikationen Einzug hält. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein kritischer Schwellenwert erreicht ist und das Testing plötzlich unverzichtbar wird. Unternehmen sollten sich also am besten jetzt schon vorbereiten. Auch die großen Enterprise-Applikationen folgen dem Low-Code-Trend und steigern künftig den Bedarf an Tests in diesem Bereich.

So verlagern zum Beispiel SAP und Oracle immer mehr Flexibilisierung von der Code- auf die Konfigurationsebene. Kunden können Anwendungen dann intensiv anpassen, ohne dass sie selbst programmieren müssen. Das bedeutet aber auch, dass sie Möglichkeiten brauchen, diese Umgebungen zu testen. Natürlich darf das nicht zu Lasten der Effizienz gehen und die erzielten Ressourcen-Ersparnisse wieder zunichte machen. Die Zukunft liegt daher in einer Testautomatisierung, die ebenfalls auf einer Low-Code-Plattform basiert und sowohl die agile Software-Entwicklung als auch komplexe Enterprise-Applikationen unterstützt. 

Am heiligen Gral der Testautomatisierung rütteln

Maximale Vorteile lassen sich erzielen, wenn man die traditionelle Trennung zwischen funktionalen und nicht-funktionalen Tests in der Konzeption aufhebt. Was bedeutet das? Funktionale Tests dienen dazu, sicherzustellen, dass eine Applikation wie beabsichtigt läuft. Sie sind immer anwendungsspezifisch. Nicht-funktionale Tests prüfen dagegen eher generische Anforderungen wie die Performance oder die Security. Hier lassen sich viele Kriterien festlegen, die allgemeingültig sind – zum Beispiel dass man eine Web-Applikation vor Angriffen wie SQL-Injection schützt oder auf eine Ladezeit unter drei Sekunden achtet. Sobald das Team eine funktionale Testdefinition erstellt hat, kann es sie mit den generischen Anforderungen der nicht-funktionalen Tests anreichern und in eine Performance-Testdefinition oder eine Security-Testdefinition umwandeln. Das setzt enorme Kapazitäten frei und wird das Software-Testing revolutionieren. 

Bei Tricentis haben wir bereits Funktions- und Performance-Tests verknüpft. Derzeit arbeiten wir daran, auch Security-Tests einzubinden. Klar ist: Um die wachsenden Agilitäts-Anforderungen in der Anwendungsentwicklung zu meistern, muss das Software-Testing so einfach und effizient wie möglich werden. 

Viktoria

Praschl

Tricentis -

VP Sales Central Europe

(Bildquelle: Tricentis)
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