Eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) zeigt: Neun von zehn Entscheidungsträgern in US-Unternehmen sehen deutliche Hindernisse bei der Einführung von KI-Agenten.
Befragt wurden Führungskräfte aus 500 unterschiedlichen Branchen (via Pressetext).
KI-Agenten sind spezialisierte Programme, die eigenständig Aufgaben erledigen und auf veränderte Situationen reagieren können. Anders als klassische Bots oder regelbasierte Systeme lernen sie aus ihrer Umgebung, treffen eigenständige Entscheidungen und agieren gezielt, um ein definiertes Ziel zu erreichen.
Dieses Potenzial macht sie besonders interessant für Unternehmen – gleichzeitig sorgt es aber auch für Skepsis.
Sicherheits- und Rechtsfragen bremsen den Einsatz
Laut EY-Studie zählen Cybersicherheitsrisiken, Datenschutzbedenken sowie unklare gesetzliche Regelungen zu den größten Hindernissen. Hinzu kommen interne Faktoren wie fehlende Richtlinien oder unklare Zuständigkeiten.
Rund 60 % der Befragten gaben an, dass viele Führungskräfte in ihrer Branche die Vorteile von KI-Agenten noch nicht erkennen. Auch im eigenen Unternehmen sieht mehr als die Hälfte der Manager die Technologie bislang kritisch.
Ein wesentlicher Hemmfaktor ist die Befürchtung, dass KI-Arbeitsprozesse menschliche Stellen ersetzen könnte. Über 60 % der Führungskräfte erwarten, dass diese Sorge die Akzeptanz in der Belegschaft mindert. Viele Unternehmen planen deshalb, im kommenden Jahr verstärkt Schulungen und Weiterbildungsangebote zu schaffen, um Mitarbeiter einzubinden und Ängste abzubauen.
Positive Erfahrungen mit generativer KI
Im Gegensatz zu den noch jungen KI-Agenten setzen viele Firmen bereits auf generative KI, etwa zur Texterstellung oder Analyse großer Datenmengen. Laut EY berichten 97 % der Unternehmen, die in generative KI investieren, von einem positiven Return on Investment.
Für agentenbasierte Systeme liegen noch weniger Erfahrungswerte vor – dennoch gehen die Analysten davon aus, dass frühe Anwender sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil sichern könnten.
Obwohl Risiken und organisatorische Hürden bestehen, empfehlen Fachleute wie die EY-Expertin Traci Gusher, das Thema nicht auf die lange Bank zu schieben. Wer frühzeitig mit KI-Agenten experimentiert und interne Strukturen vorbereitet, könnte langfristig von einem entscheidenden Vorsprung profitieren.