Trotz der anhaltend hohen Gefährdungslage im Internet zeigen viele Menschen in Deutschland ein rückläufiges Sicherheitsverhalten.
Der aktuelle Cybersicherheitsmonitor 2025, herausgegeben vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention (ProPK), beleuchtet das digitale Schutzverhalten der Bevölkerung und zeigt: Die Bereitschaft, grundlegende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, nimmt ab.
Weniger Schutz, mehr Risiko
Die Nutzung der Zwei-Faktor-Authentifizierung, ein zentraler Schutzmechanismus für Online-Konten, ist deutlich zurückgegangen. Während 2023 noch 42 Prozent der Befragten angaben, diese Maßnahme zu nutzen, sind es 2025 nur noch 34 Prozent. Auch bei Software-Updates, die Sicherheitslücken schließen, ist ein Negativtrend zu beobachten: Nur noch 27 Prozent lassen Updates automatisch installieren, 24 Prozent führen sie manuell durch – beides weniger als noch zwei Jahre zuvor.
Schutzlücken trotz Bedrohungslage
Obwohl digitale Angriffe allgegenwärtig sind, scheint die Sensibilität für Risiken nachzulassen. Ein Teil der Bevölkerung unterschätzt offenbar die Gefahren. Das ist besonders bedenklich, weil Cyberkriminalität laut Studie weiterhin weit verbreitet ist – auch wenn der Anteil der Betroffenen leicht auf sieben Prozent gesunken ist.
Noch gravierender ist: Zwei Prozent der Befragten erlitten im vergangenen Jahr einen finanziellen Schaden durch Cyberangriffe. Die Bedrohung ist also real – und kann teuer werden.
Die Polizei spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen Internetkriminalität. Sie informiert über Täterstrategien und ruft dazu auf, bei Verdachtsfällen Anzeige zu erstatten. Denn neben technischer Sicherheit sind auch Aufklärung und Strafverfolgung wichtige Säulen für eine sichere digitale Gesellschaft.
Wunsch nach mehr Unterstützung im Ernstfall
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich im Ernstfall überfordert: 51 Prozent wünschen sich klare Informationen und Handlungsempfehlungen. BSI und ProPK reagieren auf diesen Bedarf mit neuen und überarbeiteten Checklisten, die bei konkreten Vorfällen – wie Schadsoftware oder Onlinebanking-Betrug – helfen sollen, richtig zu handeln.
Diese Materialien stehen online zur Verfügung und sollen den Bürgerinnen und Bürgern praktische Hilfe leisten.
Mehr Verantwortung in der digitalen Welt nötig
Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich: Es braucht ein Umdenken. Der Schutz vor Cybergefahren ist nicht allein Sache von Staat und Industrie – jeder Einzelne ist gefragt, aktiv zur eigenen digitalen Sicherheit beizutragen. In einer Zeit, in der Cyberkriminalität allgegenwärtig ist, sollte Prävention kein optionales Extra sein, sondern selbstverständlich zum digitalen Alltag gehören.