Objektspeicher: Amazon S3 lokal über AWS Outposts verfügbar

Amazon Outposts ist ein Service, der AWS-Dienste im Rechenzentrum nutzbar macht. Jetzt ist er auch umfassend für die Amazon-S3-Infrastruktur und APIs und Tools On-Premises nutzbar. Prozesse, die besonders niedrige Latenzen fordern oder eine lokale Datenverarbeitung benötigen, können so mit Cloud-basierten Workloads harmonisiert werden. Sozusagen eine Hybridisierung von Object-Storage.

Objektspeicher: Amazon S3 lokal über AWS Outposts verfügbar (Grafik: Amazon)Objektspeicher: Amazon S3 lokal über AWS Outposts verfügbar (Grafik: Amazon)Object-Storage, der auf große Kapazitäten und Skalierbarkeit ausgerichtet ist, findet hauptsächlich in der Cloud statt. Dennoch gibt es Workloads, die aufgrund von Compliance-Vorgaben, Kapazitäts- oder Performance-Anforderungen bevorzugt lokal gehandhabt werden. Mit Amazon Outposts können nun S3-Arbeitsprozesse (Simple Storage Services) lokal abgewickelt werden, konsistent zur Datenverarbeitung in der Cloud.

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Die Anbindung von Rechenzentren, Co-Locations, Nebenstellen oder Abteilungen in die Cloud bereitet zuweilen Probleme bei der Konsistenz der Datenverarbeitung und Arbeitsabläufe. Der Service AWS Outposts soll einen Übergang schaffen. Ein wichtiger Schritt dabei ist, dass nun Amazon S3-APIs, -Tools, -Apps, – Skripte und -Dienstprogramme lokal emuliert und genutzt werden können.

On-Premises rückt damit den Cloud-nativen Diensten näher. Amazon Elastic Compute Cloud (EC2), Elastic Block Store (EBS) und Relational Database Service (RDS) sollen so nahtlos je nach Bedarf an Performance und Kapazität und notwendiger Bandbreite zwischen lokalen und ausgelagerten Speicher-Ressourcen genutzt werden können. Vor der Rücklagerung von Vor-Ort-Speicherdaten in den Unternehmens-Object Storage lassen sich Filter, Komprimierung, Deduplizierung oder andere effizienzsteigernde Mechanismen anwenden.

Ob erwünscht oder nicht, bleiben damit auch die Metadaten in der Kontrolle der lokalen Stelle, was nicht unbedingt der Ansatz des klassischen Objektspeichers ist. Für Unternehmen bedeutet dies eine Abwägung zwischen zentraler und lokaler Kompetenz, Datensicherheit und Informationshoheit.

S3 on Outpost für Cloud-Workloads und -Objekte

S3 on Outpost ist ein nicht untypischer Bucket-Dienst für Cloud-Workloads und -Objekte, erfährt seine besondere Relevanz aber durch die Etablierung des De-facto-Standard Amazon S3: Speichern, Sichern, Markieren, Abrufen, Berichten und Steuern des Zugriffs auf Daten ist über Outpost möglich. Standardmäßig werden gespeicherte Daten mit serverseitiger Verschlüsselung mit SSE-S3 bzw. SSE-C verschlüsselt.

AWS Outpost macht Dienste wie Amazon S3 nun auch im lokalen RZ verfügbar (Grafik: Amazon).AWS Outpost macht Dienste wie Amazon S3 nun auch im lokalen RZ verfügbar.

S3 on Outposts erfordert eine Amazon Virtual Private Cloud-Konfiguration (VPC), die Definition von Access-Points für die Adressierung und Verwaltung sowie natürlich entsprechende Speicher-Ressourcen für die Ablage und Bearbeitung der Outpost-Buckets.

Wo sich Cloud-Speicher bemühte, sich im Handling anzufühlen wie lokaler Speicher, ist es nun umgekehrt: Cloud-Objekte kommen (temporär) zurück ins Rechenzentrum. Das proprietäre S3 ob seiner Marktmacht und Object-Storage positioniert sich derzeit fast schon als Speicherprotokoll.

Entsprechend versuchen sich die Hersteller strategisch zu positionieren. Binnen eines Jahres gab es mehr als ein halbes Dutzend Übernahmen, schätzungsweise für annähernd eine Milliarde Euro: IBM (RedHat), Pure Storage (Compuverde), DDN (Nexenta), CommVault (Hedvig), Quantum (ActiveScale), Nvidia (SwiftStack), OVHcloud (OpenIO).

Interne Aktivitäten führen in das AWS Outposts Ready-Programm: Clumio, Cohesity, Commvault, CTera Networks, Nasuni, NetApp, N2WS, Pure Storage, Qumulo, Rubrik, Veritas, WekaIO und Zadara sind bereits Teil davon.

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