KRITIS-Verordnung

IT-Security: Umdenken an deutschen Krankenhäusern

Die KRITIS-Verordnung ist für deutsche Krankenhäuser keine unüberwindbare Belastung. Dies zeigt der Report „Cybersecurity im Gesundheitswesen“ von Infoblox. Genau die Hälfte der Befragten, die unter die KRITIS-Regularien fallen, meinten, sie seien nicht überfordert mit der Umsetzung dieser Vorgaben. 

1/3 allerdings fühlt sich, vor allem durch fehlendes IT-Fachpersonal (66 %) und zu wenig finanzielle Mittel (52 %), überlastet. Insgesamt bezeichnen 66 % der deutschen Studien-Teilnehmer KRITIS als einen Schritt in die richtige Richtung. Bei 60 % von ihnen hat seit Inkrafttreten der Verordnung ein Umdenken stattgefunden.

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„Mit Erlass der BSI-KRITIS-Verordnung waren besonders große Krankenhäuser gezwungen ihre IT-Sicherheitsstandards zu überarbeiten. Das hat auch Folgen für kleinere Häuser, die nicht unter die Verordnung fallen“, meint Frank Ruge, Director Sales Central Europe von Infoblox. „Heute sehen wir in Deutschlands Krankenhäusern ein deutliches Bewusstsein für Cybersecurity. Gerade im Vergleich zu den in der Studie ebenfalls untersuchten Ländern UK, USA und den Benelux-Staaten, sehen wir hier Deutschland klar in einer Vorreiterrolle. Denn hierzulande legt das IT-Personal mehr Wert auf die Pflege seiner Systeme, wirkt strategischer im Umgang mit Bedrohungen und auch das Thema Schulung der Mitarbeiter hat einen enormen Stellenwert.“

Zentrale Ergebnisse der Studie „Cybersecurity im Gesundheitswesen“

IT-Fachkräfte im Gesundheitswesen sind aktuell extrem zuversichtlich, dass ihre Einrichtung in der Lage ist, auf einen Cyberangriff zu reagieren (95 %). Die Hälfte verfügt über automatisierte Systeme, die ihre Netzwerke aktiv nach verdächtigen Aktivitäten durchsuchen. Security Operation Center (SOCs), die denselben Zweck erfüllen, sind in Deutschland deutlich beliebter (44 %) als im internationalen Vergleich (31 %).

Geld her – Ransomware-Angriffe

Das BSI empfiehlt, sich auf Ransomware-Angriffe vorzubereiten. Allerdings sollten Betroffene nicht bezahlen. Jedoch folgen Einrichtungen im Gesundheitswesen in Deutschland dieser Empfehlung nur zum Teil: 42 % der Befragten haben einen Plan für das Bezahlen im Falle einer Ransomware-Attacke. Weitere 25 % würden bezahlen, haben aber für das Vorgehen keine Strategie entwickelt. Betrachtet man die internationalen Zahlen genau zwei Jahre nach dem WannaCry-Fall, zeigt sich hier ein klarer Wandel: Waren im Jahr 2017 nur rund 20 % vorbereitet, sind es nun 32 %.

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Wachsende Budgets

Mehr Aktivitäten im Bereich Cybersicherheit erfordern auch wachsende Budgets: In fast 40 % der Fälle in Deutschland sind die verfügbaren finanziellen Mittel innerhalb des letzten Jahres um 11 bis 20 % gestiegen. Das meiste Geld wird dabei für Anti-Virus Software (60 %) ausgegeben, gefolgt von Schulungen für Mitarbeiter (59 %) und Firewalls (55 %).

Dieses Ergebnis ist im internationalen Kontext interessant: Denn die Schulung der Mitarbeiter rangiert hier mit 45 % nur auf Rang 5 der Budgetliste, noch hinter Application Security und Network Monitoring.

Systempflege

71 % der Befragten in Deutschland haben bis zu 2.000 Geräte in ihrem Netzwerk. In Zeiten des Internet of Things sind das noch nicht überaus viele. Zumal der internationale Langzeitvergleich zeigt, dass die Zahl nicht signifikant zunimmt. Die Mehrheit der angeschlossenen Geräte läuft heute unter Microsoft Windows 10 (64 %). Noch jedes zehnte Gerät jedoch nutzt das Betriebssystem Windows XP, das seit 2014 nicht mehr unterstützt wird.

Deutsche IT-Verantwortliche in der Gesundheitsbranche halten ihre Systeme auf dem Laufenden. Sie sind sich nicht nur sicher, dass sie ihre Systeme patchen oder aktualisieren können (95 %), sie aktualisieren sie auch noch sehr regelmäßig: 63 % macht das mindestens einmal die Woche oder noch öfter. Im internationalen Vergleich sind die Deutschen diesbezüglich sehr sorgfältig. Denn hier patchen und aktualisieren nur 44 % so regelmäßig. Auch sind nur 87 % überzeugt, dass sie es können.

Patienten stehen an erster Stelle

„Krankenhaus-Netzwerke sind ein zunehmend beliebteres Ziel für Cyberangriffe. Zum einen sind in unseren Netzwerken viele sensible Daten unterwegs, zum anderen wird auch die Gesundheitsbranche immer vernetzter und digitaler“, erklärt Frank Ruge von Infoblox. „Mit der KRITIS-Verordnung hat der deutsche Gesetzgeber einen Rahmen geschaffen, in dem Kliniken Cybersicherheit die notwendige Aufmerksamkeit zukommen lassen müssen, die das Thema bedarf.“

Hintergrund:

Krankenhäuser zählen in Deutschland zu den kritischen Infrastrukturen (KRITIS). Für diese wurde 2015 das Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) erlassen. Bis Ende Juli 2019 müssen Krankenhäuser mit über 30.000 stationären Fällen pro Jahr demnach gewisse IT-Sicherheitsstandards erfüllen. Darüber hinaus müssen Betreiber dieser Häuser erhebliche IT-Vorfälle ans Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden. 

Über die Studie:

Das Meinungsforschungsinstitut Censuswide hat im Auftrag von Infoblox 606 IT-Fachkräfte im Gesundheitswesen in Deutschland, Großbritannien, den USA und den Benelux-Staaten (je 150 /Region) befragt. Die Studie wurde im Februar 2019 online durchgeführt. Im Jahr 2017 wurde dieselbe Studie schon einmal in den USA und UK durchgeführt.

www.infoblox.com
 

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