Während Unternehmen ihre digitale Transformation beschleunigen, liegt diese oft in den Händen US-amerikanischer Hyperscaler – doch über allem hängt das Damoklesschwert der verlorenen Datensouveränität.
Die Unsicherheit rund um das EU-US Data Privacy Framework, das US-Präsident Trump bereits infrage stellt, zeigt einmal mehr, wie fragil die rechtliche Grundlage für transatlantischen Datentransfer ist. Schon zweimal hat der Europäische Gerichtshof ähnliche Abkommen gekippt. Sollte es wieder so kommen, wären viele Unternehmen von einem Tag auf den anderen gezwungen, ihre Datenströme neu zu organisieren.
Regulierung als Standortfrage
Gleichzeitig nimmt der Druck durch europäische Regulierung zu. Der EU Data Act wird ab Herbst 2025 verbindlich, die DSGVO (und UK-GDPR) bleibt ohnehin Maßstab. Unternehmen müssen nachweisen, wo ihre Daten liegen, wie sie verarbeitet werden und wie schnell sie im Ernstfall wiederhergestellt werden können. Was nach juristischen Spitzfindigkeiten klingt, ist in Wahrheit eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit. Denn wer Daten nicht verfügbar hat, verliert nicht nur Zeit, sondern oft auch Kunden.
Bisher dominieren die Hyperscaler aus den USA den Markt. Doch ihre vermeintlich „souveränen“ Angebote für Europa geraten ins Wanken. Auf einer Anhörung im französischen Senat musste Microsoft kürzlich einräumen, dass Daten aus europäischen Clouddiensten auf Anordnung der US-Regierung weitergegeben werden können – notfalls ohne Wissen der betroffenen Kunden. Auch Amazon bestätigte beim AWS Summit, dass man im Zweifel verpflichtet sei, Daten an US-Behörden auszuleiten. Damit wird klar: Wer sich auf die Hyperscaler verlässt, bleibt im Kern abhängig.
Der europäische Gegenentwurf
Genau an diesem Punkt setzt Impossible Cloud an. Das Hamburger Unternehmen verfolgt einen grundlegend anderen Ansatz: Statt auf zentrale Strukturen zu setzen, werden Daten ausschließlich in europäischen Rechenzentren gespeichert, die nach internationalen Standards wie ISO 27001 oder SOC 2 zertifiziert sind. Die Daten werden nicht einfach nur abgelegt, sondern verschlüsselt, mehrfach repliziert und auf mehrere Standorte verteilt. Diese dezentrale Architektur verhindert Single Points of Failure und sorgt dafür, dass Informationen auch dann verfügbar bleiben, wenn ein Standort ausfällt. Für die Anwenderinnen und Anwender ist das Entscheidende jedoch nicht die technische Konstruktion, sondern das Ergebnis: eine Cloud, die mit Millisekunden-Zugriffszeiten genauso schnell arbeitet wie die bekannten US-Plattformen, dabei aber ein höheres Maß an Sicherheit und Unabhängigkeit bietet.
Dass dieser Weg mehr ist als ein theoretisches Konzept, zeigen bereits konkrete Beispiele. Forschungseinrichtungen wie das Leibniz-Institut haben ihre Backup- und Archivsysteme in die europäische Cloud verlagert. Der Grund liegt auf der Hand: Während klassische Bandarchive oft stundenlange Wiederherstellungszeiten mit sich bringen, sind die Daten nun innerhalb weniger Minuten verfügbar. Möglich machen das S3-kompatible Schnittstellen, über die sich bestehende Backup-Tools wie Veeam, Hornetsecurity oder Acronis ohne Anpassungsaufwand weiterverwenden lassen. So konnten bestehende Prozesse weitgehend automatisiert in die neue Infrastruktur übertragen werden.
Hinzu kommt die Möglichkeit, jederzeit lückenlos nachzuweisen, wo welche Daten liegen und wie sie verarbeitet werden. Funktionen wie Geofencing erlauben es, Daten gezielt in bestimmten Ländern oder Regionen zu speichern, was gerade für regulierte Branchen – etwa Banken mit BaFin-Vorgaben oder Pharmaunternehmen unter EMA-Regeln – ein entscheidender Faktor ist. Für die Einrichtungen bedeutet das nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch eine deutliche Entlastung im laufenden Betrieb: weniger Administrationsaufwand, schnellere Wiederherstellungen und eine Infrastruktur, die Compliance-Prüfungen quasi nebenbei erfüllt.
Wirtschaftliche Dimensionen
Die wirtschaftliche Dimension darf dabei nicht unterschätzt werden. Steigende Energiepreise, geopolitische Spannungen und die wachsende Abhängigkeit von KI-getriebenen Geschäftsmodellen setzen Unternehmen zusätzlich unter Druck. Wer seine Daten bei Hyperscalern lagert, gerät schnell in komplexe Gebührenmodelle, die Budgets unberechenbar machen und Planungen erschweren. Ein europäischer Ansatz verspricht dagegen Transparenz: Kosten lassen sich klar kalkulieren, Ausstiege oder Datenbewegungen verursachen keine zusätzlichen Hürden. Für Unternehmen bedeutet das vor allem eines – keine bösen Überraschungen, sondern eine stabile Grundlage für Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle.
Doch über die rein betriebswirtschaftliche Sicht hinaus geht es längst um mehr. Europas Wohlstand basiert zunehmend auf Daten – und damit auf der Fähigkeit, diese Daten selbstbestimmt zu nutzen. Wenn jedoch der Großteil der Wertschöpfung über Plattformen in die USA oder nach Asien abfließt, verliert Europa seine Handlungsfreiheit. Digitale Souveränität ist deshalb keine ideologische Debatte, sondern eine industriepolitische Notwendigkeit. Nur wer die Hoheit über seine Daten behält, kann in Zukunft auch die Kontrolle über Innovation, Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Blick nach vorn: Wie ernst ist es Europa?
Impossible Cloud tritt nicht an, um bestehende Lösungen zu kopieren, sondern um eine neue Generation von Infrastruktur zu etablieren. Der Anspruch ist klar: Unternehmen sollen die gleiche Geschwindigkeit und Verfügbarkeit wie bei den globalen Anbietern erwarten können, aber ohne die Abhängigkeiten, die dort unausweichlich sind.
Europa steht damit vor einer Grundsatzfrage. Mit dem Aufstieg von Künstlicher Intelligenz, der zunehmenden Vernetzung von Industrie und den Ambitionen im Bereich Smart Cities werden Daten zum wichtigsten Rohstoff der nächsten Dekade. Wer sie nicht souverän verwalten kann, verliert Gestaltungsmacht und Wettbewerbschancen. Cloud ist damit nicht länger nur technisches Fundament, sondern strategischer Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit ganzer Branchen.
Von Hamburg aus verfolgt Impossible Cloud das Ziel, genau dafür die Grundlage zu schaffen. Der Ansatz ist nicht defensiv, sondern offensiv: Europa soll nicht nur aufholen, sondern aktiv prägen, wie das nächste Kapitel des Internets aussieht. Für Unternehmen eröffnet das eine Alternative, die vertraut in der Nutzung, aber anders in den Prinzipien ist – eine Infrastruktur, die Kontrolle, Sicherheit und ökonomische Planbarkeit miteinander verbindet.
Gerade jetzt, da transatlantische Abkommen wieder infrage stehen, regulatorische Anforderungen strenger werden und neue Technologien enorme Datenmengen erzeugen, zeigt sich, wie dringend dieser eigene Weg gebraucht wird. Die Entscheidung darüber, wessen Spielregeln in der digitalen Ökonomie gelten, fällt nicht irgendwann, sondern heute. Impossible Cloud beweist, dass Europa die Kraft hat, diese Spielregeln selbst zu setzen.